Junge Menschen auf dem Weg zur Firmung

SALZBURG (eds) / Pfingsten gilt als „Geburtstag der Kirche“. Heuer kann dieses Hochfest in der Erzdiözese Salzburg von Samstag, 7. bis Montag, 9. Juni bei Veranstaltungen und Festgottesdiensten mitgefeiert werden. Eng mit dem Pfingstfest verbunden ist das Sakrament der Firmung. Denn es hat seine Wurzeln genauso wie Pfingsten in der Apostelgeschichte mit der Herabkunft des Heiligen Geistes. 4.000 bis 5.000 Jugendliche werden in der Erzdiözese im Zeitraum zwischen April und Juli im Rahmen festlicher Gottesdienste gefirmt. Sie alle haben eine intensive Zeit der Vorbereitung in mehreren Teilen hinter sich. (Infos: https://eds.at/ordinariat/informationen/firmungen)
Zeit der Vorbereitung
Alle Firmkandidatinnen und Firmkandidaten absolvieren eine mehrteilige Vorbereitungszeit, meist über die Pfarrgemeinde am Wohnort. In jeder Pfarrgemeinde wird diese Vorbereitung anders gestaltet. Grundsätzlich befasst sie sich aber mit den für die Firmlinge wichtigsten Fragen. Die anschließend ausgestellte Firmkarte gilt als Berechtigung zur Firmung und ist der Beleg für die erfolgreiche Teilnahme an einer Firmvorbereitung.
Angebote in der Erzdiözese
In den vergangenen Jahren wurden in der Erzdiözese Salzburg jährlich rund 4.000 bis 5.000 junge Menschen gefirmt. 2021 waren es 5.282, 2022 waren es 4.460, 2023 waren es 4.047 Jugendliche. Die Zahlen für das Jahr 2024 werden im September im Zuge der österreichweiten Kirchenstatistik veröffentlicht.
Philip Frenkenberger, Vorsitzender der Katholischen Jugend (KJ) Salzburg, zeigte sich dankbar für das große Engagement der Ehrenamtlichen: „Von Firmlingsbegegnungen, über spiriCAMPs, der spiriNIGHT und der Sommerreise spiriSPLASH: dieses vielseitige Firmvorbereitungs-Programm der KJ wäre nie möglich ohne das zahlreiche Engagement von motivierten jungen Ehrenamtlichen, die an ihrem Wochenende ein spiriCAMP leiten oder Workshops bei spiriNIGHT oder Firmlingsbegegnung übernehmen. Warum machen wir das? Weil es eine unglaublich starke Gemeinschaft ist und uns junge Menschen am Herzen liegen.“
In der Erzdiözese Salzburg gilt die „spiriNIGHT“, die heuer erstmals an zwei Abenden am 4. und 5. April mit rund 730 Firmkandidatinnen und Firmkandidaten in St. Johann im Pongau stattfand, als Highlight der Firmvorbereitung. Diese spirituellen Abende der Katholischen Jugend (KJ) sollen Gemeinschaft und Glauben stärken. Die offene Form der Liturgie ermöglicht den Jugendlichen, ihren eigenen Glauben zu entdecken und zu leben. 70 Ehrenamtliche aus allen Regionen gestalteten den heuer die Abende für die Jugendlichen. Die Nachfrage war laut KJ groß: „Eine Firmlingsgruppe reiste sogar aus dem benachbarten Freilassing an. Die Begründung: Ein vergleichbares, attraktives Programm für Firmlinge gäbe es sonst nirgends in der Umgebung, so die Begleitperson.“ Am ersten Abend waren es rund 330 Jugendliche, am zweiten ca. 400 Jugendliche aus allen Himmelsrichtungen der Erzdiözese: von Unken, über St. Michael im Lungau bis in die Stadt Salzburg. „Wir haben uns dieses Jahr dafür entschieden, die spiriNIGHT an zwei Abenden hintereinander in St. Johann im Pongau anzubieten, um wirklich allen Firmlingen der Erzdiözese Salzburg die Möglichkeit zu geben, bei der spiriNIGHT dabei zu sein.“, sagte Florian Huber, Geschäftsführer der Katholischen Jugend Salzburg.
Bei den bischöflichen Visitationen nahmen sich Erzbischof Franz Lackner und Weihbischof Hansjörg Hofer Zeit, insgesamt rund 470 Firmlinge kennen zu lernen und ihre Fragen zu beantworten. An den von der Jungen Kirche Salzburg (Katholische Jugend und Loretto) organisierten Begegnungen nahmen in Wörgl (15. März mit Weihbischof Hofer) 360 Jugendliche und in Mayrhofen und Wörgl (12. April mit Erzbischof Lackner) insgesamt 110 Jugendliche teil.
Bei den „spiriCAMPs“ der KJ Salzburg erlebten von Jänner bis Mai 34 Firmlingsgruppen von rund 20 bis 25 Jugendlichen ein abwechslungsreiches und spannendes Wochenende mit Übernachtung im Haus Steyle Welt in Bischofshofen. Insgesamt nahmen damit rund 800 Firmlinge an den spiriCAMPs teil. Unter Anleitung religionspädagogisch geschulter, überwiegend Ehrenamtlicher setzen sich die Gruppen mit der Bedeutung der Firmung und des Heiligen Geistes auseinander. Spannende Indoor- und Outdoor-Spiele stärken zudem den Teamgeist. Themen wie „Kirche und Ich“ werden erlebnispädagogisch bearbeitet. Spirituelle Impulse und kleine Andachten sorgen für Ruhemomente. Die Ausbildung, um ein „spiriCAMP“ leiten zu können, die „spiriACADEMY“, ein standardisiertes Ausbildungsprogramm der Katholischen Jugend Salzburg, wird im Herbst wieder angeboten. Ab September 2025 gibt es neue Infos zur nächsten spiriCAMP-Saison. Die nächste spiriACADEMY (Ausbildung zur spiriCAMP-Leitung) findet im November 2025 statt. Anmeldestart und Datum werden in Kürze über die KJ-Website bekannt gegeben. (Infos: https://katholische-jugend.at/salzburg/spiricamp/)
Von 6.7. bis 12.7.2025 findet „spiriSPLASH“, die inklusive Sommerreise der Katholischen Jugend Salzburg nach Kroatien, statt. Die Reise ist für Firmlinge und Jugendliche ab 13 Jahren mit und ohne Beeinträchtigung. „Uns ist es wichtig, auch gezielt nach der Firmung Angebote für die Jugendlichen zu setzen.“, sagt Florian Huber, Geschäftsführer der KJ Salzburg. Interessierte Firmlinge können sich noch bis zum 8. Juni 2025 anmelden. (Infos: https://katholische-jugend.at/salzburg/spirisplash-in-kroatien/)
Sakrament Firmung
Die Firmung ist nach Taufe und Eucharistie das abschließende der drei Sakramente der christlichen Initiation und somit der Schritt zur vollen Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche. Bei ihr bekräftigt der junge Mensch seinen Glauben an Gott und die Zugehörigkeit zur Kirche und erbittet von Gott die Stärkung für sein Leben, in Form des Heiligen Geistes. Früher wurden alle drei Sakramente gleichzeitig in der Osternacht gespendet. Dies war aber nur Erwachsenen vorbehalten. Da später die Kindertaufen immer gebräuchlicher wurden, teilten sich die Sakramente auf. So ist die heute bekannte Form der Firmung entstanden.
Gespendet wird die Firmung an Jugendliche im Alter von rund 14 Jahren, vom Bischof oder einem von ihm Beauftragten, etwa dem Abt eines Stiftes, einem General- oder Bischofsvikar. Die Jugendlichen gelten damit als alt genug, um sich selbst bewusst für diesen letzten Schritt in diese Gemeinschaft zu entscheiden. Gespendet wird die Firmung durch die Salbung mit Chrisam auf der Stirn unter Auflegen der Hand als Zeichenhandlung und durch die Worte: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“
Gefirmte sind im Besonderen Gesandte Gottes und seiner Kirche. Das Wort „Firmung“ leitet sich aus dem lateinischen „firmare“ ab, was so viel bedeutet wie „bestärken“. Dem Gefirmten wird die besondere Kraft des Heiligen Geistes zugesagt. Als Gefirmter ist man aufgerufen, „geistvoll“ zu leben, zu handeln und zu gestalten. Das Sakrament kann und soll also in den Alltag, den Beruf und in viele andere Lebensbereiche ausstrahlen. Wer gefirmt ist, gilt auch als wahre Zeugin und wahrer Zeuge Christi „in Wort und Tat bereit, den Glauben zu verbreiten und zu verteidigen“, wie es in der dogmatischen Konstitution über die Kirche des Zweiten Vatikanischen Konzils heißt (Lumen Gentium 11).
Viele Firmlinge wählen eine Vertrauensperson als Firmpatin oder Firmpate aus. Diese Personen gehen diesen Lebensabschnitt an der Seite der Firmlinge und unterstützen sie vorbildhaft in der kirchlichen Gemeinschaft sowie im christlichen Leben. Voraussetzung für das Patenamt ist, dass die Person mindestens 16 Jahre alt, selbst gefirmt und aktives Mitglied der Kirche ist.