Die Beichte: das Bußsakrament

Menschen sind nicht perfekt, sie machen Fehler. Das ist es, was unsere Menschlichkeit ausmacht. In der Beichte bekennen wir unsere Schuld und erhalten die Zusage: „Deine Sünden sind dir von Gott vergeben!“

Die Beichte, auch Bußsakrament genannt, ist eines der sieben heiligen Sakramente. Jeder gläubige Christ hat Anspruch auf dieses Sakrament.

Vor allem im 19. und 20. Jahrhundert erfuhr die Beichte einen Aufschwung. Den Gläubigen wurde ans Herz gelegt, die Beichte als „Feier der Versöhnung“ zu nutzen, um Versöhnung mit Gott, den Menschen und sich selbst zu erfahren. Deswegen trägt die Beichte auch die Bezeichnung „Sakrament der Versöhnung“.

Weder Kraut noch Wundpflaster machte sie gesund, sondern dein Wort, Herr, das alles heilt.Weisheit 16, 12

Aus den biblischen Texten geht nicht klar hervor, ob die Beichte öffentlich oder privat abgenommen wurde. Ab dem Jahr 200 etablierte sich aber die private Beichtabnahme. Der Beichtvater war von Beginn an zu Verschwiegenheit verpflichtet. Wurde das Schweigegebot gebrochen, mussten die Beichtabnehmer meist in einem strengen Kloster, abgeschnitten von der Außenwelt, lebenslang Buße tun.

Die Feier des Bußsakraments

Jede Beichte ist nur gültig, wenn fünf Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Gewissenserforschung
  • Reue
  • guter Vorsatz
  • Bekenntnis
  • und Wiedergutmachung.

Zu unterscheiden ist zwischen dem Sündenbekenntnis und der gesamten Spendung des Bußsakraments. Beim Bußsakrament wird die Taufgnade wiederhergestellt, ohne die man das ewige Leben bei Gott nicht erfahren kann.

Die Feier des Bußsakraments kann im privaten oder öffentlichen Bereich erfolgen. Die öffentliche Feier wird häufig bei Menschen, die sich in Lebensgefahr befinden, angewandt. Dort erfolgen ein allgemeines Bekenntnis und eine Generalabsolution. Sollte die in Gefahr schwebende Person überleben, sollte sie, nachdem die Gefahr überwunden ist, eine private Beichte ablegen.

Ablauf der privaten Feier des Bußsakraments

Um im Privaten die Beichte abzulegen, betritt der/die Beichtende den Beichtstuhl oder das Beichtzimmer und beginnt mit den Worten

„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.“

Der Priester antwortet:

„Gott, der unser Herz erleuchtet, schenke dir wahre Erkenntnis deiner Sünden und Seiner Barmherzigkeit.“

Es folgt das Ablegen der Beichte. Der/die Beichtende berichtet dem Priester von seinen/ihren Sünden. Der Priester in persona Christi erhört die Sünden und ist in der Lage, sie zu vergeben.

Je nachdem, wie schwer die Sünde wiegt, kann dem/der Beichtenden ein Gebet oder ein Werk der Nächstenliebe zur Buße auferlegt werden. Schlussendlich spricht der/die Beichtende ein kurzes Reuegebet und wird dann vom Priester von seinen Sünden losgesprochen.

Der Sinn der Beichte

Der Mensch macht Fehler. Das lässt sich nicht vermeiden. Doch sobald diese Fehler einen Nächsten verletzen, sei es nun Mensch, Tier oder jegliches andere Lebewesen, verletzen sie gleichzeitig auch Gott. So muss man, wenn man seinen Fehler beheben will, diesen nicht nur bei den Lebewesen, die man verletzt hat, wiedergutmachen, sondern auch bei Gott. Wenn man seinen Fehler einsieht, bereut und aus tiefstem Herzen um Vergebung sucht, wird einem diese Vergebung auch zukommen.

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