Die Feier der Eucharistie

Die zentrale Versammlung der Christinnen und Christen ist die Eucharistiefeier am ersten Tag der Woche: am Sonntag. Sie gilt als „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“. Was heißt das konkret? Was feiern wir in der Eucharistie?

Weil Jesus Christus an einem Sonntag von den Toten auferstanden ist, feiern wir unsere Gottesdienste in besonderer Weise an diesem Tag. Der Sonntag ist gleichsam ein „wöchentliches Ostern“.

Was ist die Eucharistie?

Die Eucharistie ist das Kernstück des christlichen Glaubens und vergegenwärtigt die Lebenshingabe Jesu am Kreuz und seine Auferstehung. Ihr Ursprung liegt im Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Neben der gottesdienstlichen Feier als Ganzer bezeichnet „Eucharistie(feier)“ auch speziell den zweiten Hauptteil der Messe. Als „Eucharistie“ werden außerdem die geweihten Gaben – Brot und Wein: Leib und Blut Christi – bezeichnet, die wir bei der Kommunion empfangen.

Die Heilige Messe ist eine Feier der Gemeinschaft, deshalb sind alle Gläubigen dazu berufen und aufgerufen, an ihr teilzunehmen oder auch aktiv mitzuwirken und Aufgaben und Ämter zu übernehmen, sei es als Lektorin oder als Mesner.

Die Eucharistie dagegen ist immer Geschenk des Herrn: Es braucht einen geweihten Amtsträger, der die Leitung der Feier als Repräsentant Jesu Christi übernimmt. 

Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.Mk 14, 17–25

Versammeln sich katholische Christen und Christinnen zur Heiligen Messe, ist Jesus als Gastgeber in ihrer Mitte zugegen: die Gläubigen sind Gäste am Tisch Jesu. 

Bei der Kommunion, die für die Gemeinschaft in Christus und durch Christus mit Gott und den Mitmenschen steht, empfangen sie Leib und Blut Christi in der Gestalt von Brot und Wein. Diese Gaben sind sogenannte Sakramentalien, sichtbare und spürbare Zeichen der Liebe und Zuwendung Gottes zu uns Menschen.

Zum ersten Mal werden Gläubigen Leib und Blut Christi übrigens meist im Kindesalter bei der Feier der Erstkommunion gespendet.

Zum Nachdenken Wie lassen wir uns auf die Feier der Eucharistie ein?

  1. Bewusst werden, dass Gott da ist
    (Kreuzzeichen, liturgische Begrüßung, Besinnung, Herr erbarme dich)
    Ich komme aus den Zerstreuungen des Alltags. Ich werde darauf aufmerksam gemacht, dass Gott da ist. Seine Gegenwart wirft auf mich und mein Leben ein kritisches Licht. Ich erkenne, dass ich nicht der/die bin, die/der ich sein könnte. Nur wenn ich anerkenne, dass ich auch fehlerhaft bin und Böses in mir trage, kann es besser werden. Gott ist bereit, mich anzunehmen, wie ich bin. Er hat Erbarmen mit mir.
  2. Freudig das Herz ausschütten
    (Ehre sei Gott, Tagesgebet)
    Das erleichtert mich und macht mich froh. Ich freue mich über Gott und dass er so gut ist. Bei ihm kann ich mich aussprechen und im Gebet alles sagen, was ich auf dem Herzen habe.
  3. Hinhören, was Gott sagen will
    (Lesungen, Evangelium, Predigt)
    In den Texten der Bibel höre ich Bespiele, wie andere Menschen die Begegnung mit Gott erlebt haben. Im Evangelium höre ich besonders, wie Gott durch Jesus von Nazareth gesprochen hat. Die Predigt soll mir dabei helfen, diese Erfahrungen mit meinem Leben in Verbindung zu bringen und zu verstehen, was Gott mir persönlich sagen will.
  4. Mich Gott anvertrauen mit meinen Bitten
    (Fürbitten, Gabenbereitung)
    Bitten werden ausgesprochen, es wird Geld eingesammelt, Brot und Wein werden zum Altar getragen. Mit der Beteiligung an diesen Handlungen vertraue ich mich selbst und mein Leben Gott an, damit alles gut wird.
  5. Gott schenkt mir sein Leben
    (Herabrufung des Geistes und Wandlung von Brot und Wein)
    Der Priester ruft den Heiligen Geist Gottes auf die Gaben und damit auf uns alle herab. Wenn er die Worte spricht, die Jesus beim Teilen von Brot und Wein mit seinen Freunden gesprochen hat, geschieht, was durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung geschehen ist: Gott verschenkt sich ganz an mich, er schenkt mir seine Liebe und sein Leben. Das ändert alles.
  6. Himmel und Erde sind eine große Gemeinschaft
    (Hochgebet, Vaterunser, Friedensgruß)
    In dieser Liebe gehören alle und alles zusammen. Der Himmel steht offen. Die ganze Welt, alle Geschöpfe und alle Menschen aller Zeiten, alle, die an Jesus glauben, bilden eine große jubelnde Gemeinschaft. Wenn wir miteinander das Vaterunser, das Jesus uns gelehrt hat, beten und uns gegenseitig den Frieden wünschen, dann üben wir ein, wie es ist, als neue Menschen zu leben.
  7. Eintreten in das neue Leben
    (Kommunion)
    Mit dem gemeinsamen Essen eines Stücks des verwandelten Brotes wird diese neue Gemeinschaft mit Gott, diese Liebe, Wirklichkeit. Ich werde hineingenommen in die Liebe, die Gott Vater, Gott Sohn (Jesus Christus) und den Heiligen Geist vereint. Auch mit den anderen, die zur Kommunion gehen, bin ich nun verbunden in der Gemeinschaft, die wir Kirche nennen – mit dem Teil der Kirche auf der ganzen Erde und mit dem Teil der Kirche im Himmel.
  8. Erfüllt sein von Dankbarkeit
    (Dankgebet)
    Noch bin ich unterwegs auf meinem Lebensweg. Noch ist vieles unsicher und schwer. Aber ich weiß, worauf mein Leben hinausläuft und dass Gott mit mir auf dem Weg ist. Ich möchte mich einüben in seine Liebe und jeden Tag ein bisschen mehr begreifen, wie groß sie ist.
  9. Segen empfangen und weiterschenken
    (Segen und Aussendung)
    Noch einmal wird mir alles Gute zugesagt (bene-dicere), ich werde gesegnet. Mit dem großen Geschenk, das ich bekommen habe, ist auch eine Verantwortung verbunden. Die Liebe Gottes ist mir geschenkt, damit ich sie mit anderen teile, ohne dass ich dafür etwas zurückerwarte. Es ist mein Auftrag mitzuhelfen, dass ein bisschen mehr Liebe in die Welt kommt.
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