Fastenzeit

Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag. Diese 40 Tage sind für Christinnen und Christen eine Zeit der Umkehr und der Vorbereitung auf das Osterfest.

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Heute wird die Fastenzeit von vielen Menschen vor allem als Zeit der Besinnung und der inneren Reinigung genutzt. Das Ziel: bewusster leben, um sich auf das wichtigste Fest im Christentum vorzubereiten – Ostern.

Die Fastenzeit ruft uns dazu auf, weniger zu essen oder auf Genussmittel zu verzichten. Sie gibt uns einen Anstoß, beim Autofasten, die eigenen Mobilitätsgewohnheiten zu überdenken, den Fernsehkonsum oder die Zeit, die wir in sozialen Medien und mit Computerspielen verbringen, einzuschränken. Immer beliebter wird auch das Fasten in Form von Exerzitienseminaren oder anderen meditativen Angeboten. 

Ein besonderer Brauch ist auch jener des „Augenfastens“: Seit mehr als tausend Jahren ist es Tradition, die Altäre und die Kreuze in den Kirchen in der Zeit vor Ostern zu verhüllen. Fastentücher werden am Aschermittwoch aufgehängt und bleiben bis zur Komplet am Mittwoch in der Karwoche hängen.

Wir haben bei einem, der es wissen muss, nachgefragt, was es mit den sogenannten Fastentüchern auf sich hat und warum dieser Brauch in den vergangenen Jahren in vielen Pfarren neu auflebt: Diözesankonservator Pfarrer Roland Kerschbaum.

Der Experte verrät auch, wie diese Tradition in seiner Pfarre – Elsbethen nämlich – gelebt wird.

Beginn der Fastenzeit: Aschermittwoch

Symbol für den Beginn der Fastenzeit ist das Aschenkreuz, das den Gläubigen am Aschermittwoch auf die Stirn gezeichnet wird. Die Idee der Buße und der Umkehr stehen an diesem Tag besonders im Vordergrund.

Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst!Genesis 3, 19

Der Aschenritus stammt aus dem 11. Jahrhundert und damit aus jener Zeit, in der die Büßer öffentlich am Aschermittwoch aus der Kirche ausgeschlossen und als Zeichen der Buße mit Asche bestreut wurden. Für diese Zeit mussten sie ein besonderes Gewand anlegen und durften sich nicht waschen. Am Gründonnerstag wurden sie wieder in die Gottesgemeinschaft aufgenommen und durften am Gottesdienst teilnehmen.

Das Aschenkreuz gehört zu den heilswirksamen Zeichen, den Sakramentalien. Gewonnen wird die Asche aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahrs.

Ursprung der Fastenzeit

Aufzeichnungen zufolge sollen Christen bereits im 2. Jahrhundert ein zweitägiges Trauerfasten gehalten haben. Dieses Fasten wurde im 3. Jahrhundert auf die Karwoche ausgedehnt und im 4. Jahrhundert auf 40 Tage. Diese Zahl leitet sich von dem biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan in der Wüste auf sich nahm.

Die Zahl 40 hat in der biblischen Sprache übrigens einen hohen Symbolwert: So fastete der Prophet Elija 40 Tage in der Wüste, ehe er seiner Berufung folgte. Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief damit eine Zeit der Läuterung. Moses war Gott auf dem Berg Sinai 40 Tage nahe. Die Stadt Ninive hatte 40 Tage Zeit, um ihre Sünden zu bereuen.

Die Fastenregeln waren über Jahrhunderte hinweg sehr streng. Sogar Milchprodukte waren verboten. Strikte Fasttage sind auch heute noch der Aschermittwoch und der Karfreitag.

 

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