Heilige
Thomas, dessen aramäischer Name „Zwilling“ bedeutet, war einer der Zwölf. Im Johannesevangelium wird er als Grübler und Zweifler dargestellt (vgl. Joh 11, 16; 14, 5; 20, 24-29). Er erhielt, als er die Abschiedsrede Jesu unterbrach, die große Antwort: „Ich bin der Weg und die Wahrheit uns das Leben“ (Joh 14, 6). Er ist es, der das klarste Bekenntnis zum auferstandenen Herrn abgelegt hat (Joh 20, 28), nachdem er zunächst die Nachricht von der Auferstehung Jesu nicht hatte glauben wollen. - Nach der Legende soll er später in Indien missioniert haben und dort als Märtyrer gestorben sein. Im 3. Jahrhundert wurden seine Reliquien nach Edessa überführt. Ephräm der Syrer (vgl. 9. Juni) hat ihn durch Hymnen verherrlicht.
Joseph Lenzel wurde 1915 zum Priester geweiht. Ab 1929 wirkte er in Berlin-Niederschönhausen. Während des Krieges half er polnischen Zwangsarbeitern, wurde im Januar 1942 verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau gebracht, wo die brutalen Methoden seine Gesundheit so beeinträchtigten, dass er schon bald starb.
Ramón Llul (Raimund Lullus), ein Franziskanermissionar aus Palma de Mallorca, hatte arabische Sprache und Philosophie studiert, weil er als Ziel die Bekehrung der Moslems zum christlichen Glauben vor Augen hatte. Aus seiner Feder stammen mehr als 300 philosophische und theologische Schriften. Er lehrte an Universitäten und unternahm ausgedehnte Missionsreisen in den ganzen Mittelmeerraum. Als Greis von mehr als 80 Jahren ging er noch einmal nach Nordafrika, wo er schon dreimal missioniert hatte. Doch in Tunis wurde er von Moslems gesteinigt und erlag auf der Rückreise in die Heimat seinen schweren Verletzungen. + 1316. – (Ramona, Mona)
Anatolius bekämpfte in Ephesus - heute Ruinen bei Selçuk - den Häretiker Nestorius, den Begründer des Nestorianismus, in Konstantinopel den Häretiker Eutyches. Der Häretiker Dioscurus hat dann seine Ernennung zum Patriarchen befördert und auf Unterstützung gehofft; aber nach der Wende, die durch den Tod des Kaisers Theodosius II. 450 eintrat, passte sich Anatolius der neuen Situation an: auf Verlangen von Papst Leo I. hielt er 450 in Konstantinopel eine Synode ab, auf der er den Lehrbrief Leos anerkennen und die Verurteilung von Eutyches wiederholen ließ. Dioscurus erhielt in Anatolius einen Gegner, der ihn und seine Anhänger beim Konzil von Chalcedon verdammte. Während und nach dem Konzil vertrat Anatolius die in Leos Lehrbrief festgelegte und von der Synode formulierte abendländische Lehre von den zwei Naturen Christi.
Daniel der Stylite heilte den Patriarchen der Überlieferung nach von einer tödlichen Krankheit. Nach manchen Überlieferungen starb Anatolius durch die Hand der Häretiker, die er nach anfänglicher Sympathie bekämpft hatte. Andere beschuldigen ihn, mit diesen gemeinsame Sache gemacht zu haben. Mit dem Papst trat er in ergebnislose Verhandlungen um die kirchliche Gleichstellung Neu- und Altroms.
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