Evangelienkommentar 3. Fastensonntag (Lk 13, 1–9)

(rb–20.3.2022) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Ernst Wageneder, Priester und Referent für Tourismuspastoral, Wallfahrts-und Missionarische Seelsorge.

Umkehr: Nichts wird mehr sein, wie es war!

Das Auffallende und Besondere, das Neue und Revolutionäre dieses Gesprächs liegt darin: Die Denkgewohnheit von Menschen, dass Schuld und Schicksal immer eine Entsprechung haben und der Grund für die Krise sind, wird eindeutig durch Jesu Antwort widerlegt! Nicht die Sünder erleiden eine „gerechte Strafe“, sondern eifrige Beobachter des Gesetzes. Jesus fordert auf, „umzudenken“! In diesem Gespräch wird aufgezeigt, dass nicht die persönliche Schuld der Betroffenen die katastrophalen Vorfälle verursacht, sondern dass die Ereignisse Zeichen sind, die jedem Menschen eindringlich den Aufruf zeigen: Kehr um! 

Die Denkgewohnheit von Menschen, dass Schuld und Schicksal immer eine Entsprechung haben und der Grund für die Krise sind, wird eindeutig durch Jesu Antwort widerlegt!

Khalil Gibran hält fest, dass das Vertrauen wie eine Oase im Herzen ist, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird. Jesus fordert uns in diesem Evangelium dazu auf, aus den Karawanen des Denkens auszuwandern, um der Deutung zu widersprechen, dass Katastrophen und Heimsuchungen die Sündhaftigkeit der Betroffenen aufdecken. Darum geht es: „Kehrt um! Denkt euch neu!“ Mit Franz Kafka dürfen wir in Betracht ziehen, dass „Wege dadurch entstehen, dass man sie geht!“ 

Die persönlichen Erschütterungen führen uns zur Besinnung und zum Appell der Umkehr. Wir dürfen als Kirche nie der Versuchung erliegen, uns in die Nestwärme gepflegter Geselligkeit von Denkgewohnheiten zurückzuziehen. Umkehr ist ein lebenslanger Vorgang, der nie seinen Abschluss findet. Mit dieser Haltung sind wir als Christengemeinde heute besonders ermächtigt, webend nach außen zu wirken und die Früchte zu tragen, die Jesus erwartet und die den Menschen Segen bringen. Wir Christen können es auch anders: Stehen wir Gott und seinem Wirken nicht im Wege, damit Heilung, Trost, Befreiung oder Vergebung geschehen kann! Bauen wir mit an einer Gemeinschaft, die einander nicht verletzt und einengt, demütigt oder ausschließt! 
Wer sich diesem Ruf der Umkehr mit Jesus stellt, kann nicht mehr so leben wie bisher! Er lässt sich durch Jesu Wort verändern, da er selbst Freude daran hat, die Herrlichkeit Gottes widerzuspiegeln und sich verwandeln zu lassen in sein Bild der Herrlichkeit (2 Kor 3,18). Daher gilt für mich persönlich: Umkehr um jeden Preis! Und das bis ins hohe Alter!

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 11/2022) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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