Evangelienkommentar 2. Fastensonntag (Lk 9, 28b–36)

(rb–13.3.2022) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Ernst Wageneder, Priester und Referent für Tourismuspastoral, Wallfahrts-und Missionarische Seelsorge.

In den Armen Gottes liegen

Einen hohen Berg zu besteigen, fordert heraus und körperliche Anstrengungen werden angenommen. Auf dem Gipfel werden wir beschenkt mit einem Glücksgefühl, mit einem weiten Blick, alles Schwere ist vergessen. Sehen wir unsere heurige Fastenzeit wie eine Bergtour! Einen könnten wir fragen, ob er uns begleiten möchte: Jesus selbst! Würde er die Bitte ausschlagen, unser Bergführer zu werden?

 

In jenen Momenten der Leere deines Lebens, wo du gar nicht mehr weißt, was du fühlen sollst, da nimmt dich Gott in seine Arme! Tun wir es Gott gleich: Wann hast du das letzte Mal einen Menschen in deine Arme genommen und ihm gesagt, „Ich hab dich lieb!“?

Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass wir solche Momente des Glücks niemals festhalten können. Auf Tage des Glücks folgen Tage der Schmerzen. Auch diese werden wieder vergehen. Halten wir doch einfach fest: Wir dürfen uns an unserem Glück erfreuen, aber vergessen wir nicht, dass dieses Glück vergänglich ist! Wir dürfen auch in schweren Tagen darauf vertrauen, dass diese vergehen und sich Tage der Freude wieder einstellen werden. Die Erinnerungen an diese schönen Momente in unserem Leben können hineinleuchten in die dunklen Tage und uns die Zuversicht und Kraft geben, diese zu überstehen!
Nichts darf sich ändern und dieses Ereignis lassen wir niemals los! Petrus will diesen Moment der Berührung zwischen Himmel und Erde nicht loslassen und somit verpasst er sowohl die Tragweite dieses Ereignisses als auch die Perspektive einer zumutbaren Hoffnung. Petrus spannt den Bogen seiner Hoffnung zu wenig weit. Wir müssen unseren Blick schärfen, um nicht in falsche Abhängigkeiten zu geraten und uns nicht im Gewohnten niederzulassen. Ich lasse mir von Gott in mein Leben hineinreden und mein Sinn des Lebens findet sich in der Zusage, dass sein Sohn mit mir redet! Ich sehe darin meinen Lebensauftrag und meine Aufgabe, Jesus in den vielerlei Stimmen dieser Welt zu hören. Daher erwacht in mir immer wieder eine unerschütterliche tiefe innere Überzeugung: Ich werde angesprochen und durch Jesus darf ich selbst in meinem Leben erfahren: Ich darf in den Armen Gottes liegen! Er sagt auch zu mir: „Du bist mein geliebtes Kind! Meine geliebte Tochter! Mein geliebter Sohn!“

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 10/2022) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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