Umgang mit Trauer(nden)

Ein Todesfall überfordert oft. Hier gibt es hilfreiche Tipps von Andrea Groder, Expertin bei der Partner- und Famililenberatung Zell am See.

Andrea Groder ist Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberaterin und arbeitet bei der Partner- und Famililenberatung in Zell am See. In ihrer Ausbildung hat sie sich verstärkt mit der Thematik Trauer beschäftigt und in ihrer Beratungstätigkeit viel Erfahrung damit gesammelt. Uns verrät sie ein paar hilfreiche Tipps im Umgang mit Trauer und Trauernden.

Respekt und Empathie

Der Trauerprozess ist ein individueller. Es ist wichtig, dem Gegenüber das zuzugestehen und ihm/ihr mit Achtsamkeit, respektvoll, empathisch, auf Augenhöhe, verständnisvoll zu begegnen. Es ist die trauernde Person, die den Prozess übernimmt. Außenstehende dienen als Zuhörende und Beratende.

Es steht ausschließlich das Bedürfnis der trauernden Person im Vordergrund.

Vertrauen

Wenn jemand über seine Trauer reden möchte ist das ein erster großer Schritt, der Vertrauen erfordert. Es ist die Basis des weiteren Austauschs. Sei dir bewusst, dass es ein großer Vertrauensbeweis ist, wenn dir der Schmerz und das Leid anvertrauet wird.

Über Trauer zu sprechen erfordert Vertrauen.

Ziel und Grenzen

Es ist für beide Seiten eine Grenzerfahrung:  Schmerzvolle Ereignisse werden nicht ungeschehen, die ersehnte Lösung, der verstorbenen Person wieder körperlich nahe zu sein, ist nicht möglich. Es geht um den trauernden Menschen, wie er wieder Kraft schöpfen und vielleicht Hilfe annehmen kann. Um den Umgang im Familienkreis, das soziales Netz. Und dass man sich zugesteht, Unterstützung zu holen.

Es geht darum, wie man mit dem Leid umgehen kann.

Nein sagen

Es ist wichtig, gut gemeinte Hilfe abzulehnen, wenn sie nicht gebraucht, gewollt oder passend ist.
Zum Beispiel wenn es heißt: „Du musst loslassen, es ist viel Zeit vergangen.“ 

Ein Ratschlag kann ein Schlag sein.

Zeit

Die Zeitdauer der Trauer ist keine begrenzte. Es kommt durchaus vor, dass Menschen 30 Jahre nach einem Ereignis Beratung suchen. Auch hier gilt wieder: Der Trauerprozess ist etwas Individuelles. Es kann auch sein, dass ein neuer Verlust (z.B. Job) Trauerreaktionen auslöst. Wichtig ist, dass man sich den Gefühlen und deren Verarbeitung stellt.

Nicht die Zeit heilt wunden, sondern wie mit dieser Zeit umgegangen wird.

Nicht alle gleich

Die Menschen trauern unterschiedlich und drücken ihre Gefühle vielfältig aus. Der eine weint, der andre schweigt. Es kann durchaus sein, dass Gegensätze entstehen; z.B. wofür bin ich dankbar, worüber wütend?

Trauer zeigt sich in unterschiedlichen Emotionen.

Trauerphänomene

Es kann durchaus als entlastend wahrgenommen werden, über so genannte Trauerphänomene zu sprechen. Das sind Zustände, die Trauernde erleben, und zwar auf körperlicher und psychischer Ebene. Manchen Menschen zieht es wortwörtlich den Boden unter den Füßen weg.

Trauerphänomene sind im Trauerprozess etwas ganz Normales.

Kein Tabu

Es ist ratsam, sich mit  der eigenen Sterblichkeit zu befassen und das Thema in unserer Gesellschaft zu integrieren. Das erleichtert auch den Umgang damit. Trauer soll kein Tabuthema sein,  sondern ein Teil in unserem Leben.

Reden wir über Sterben und Trauer!

Du möchtest mit jemandem über deine Trauer sprechen? Hier findest du schnelle Hilfe im Trauerfall.

EDS Logo

Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.