Oshowski Andreas Ich bleibe konservativ…
Christ sein ist ein permanenter Prozess.
Die FURCHE schreibt: Der liberale österreichische Ökonom Friedrich August von Hayeks (1899-1992) „bewunderte konservative Denker …, war aber zutiefst besorgt über die Unfähigkeit konservativer Parteien, sich gefährlichen politischen Tendenzen zu widersetzen.“ – Konservativ bedeutet für mich auf der Grundlage meiner Kenntnis des Evangeliums in Kontakt mit allen Menschen zu bleiben (was mir natürlich nicht gelingt). Dann ist
- „Was soll ich Dir tun?“(Lk, 18,41) – die Freude am Fremden
- „Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! (Mt 23,33) – die notwendige Provokation
- „So gehe ich meinen Weg vor Gott“ (Ps 56,14) – die biographisch-narrative biblische Verbundenheit
- „Niemand kennt den Vater nur der Sohn“ (Mt 11,27) - Die Gewissheit, dass Glaube Gottsuche ist!
Wenn die Bibel so komplex und vielfältig ist und wenn Gott, der stets Überraschende ist, dann bedeutet Konservativität den permanenten Ebenbild-freundlichen Wirklichkeitsabgleich. Konservativ und Christ zu sein ist ein permanenter Prozess. „Wir halten immer nur das gebrochene Stück Brot in Händen, wenn wir Wahrheit sagen.“ (Ratzinger)
Der Gedanke, der mich heute bewegt
„Der Klügere gibt nach“, scheint ein Weltgesetz. Wer bleibt dann an der Macht? Harmoniebedürftigkeit ist vor biblischer Komplexität nicht konservativ.
1 Fabio Wolkenstein, DIE FURCHE, Über den Opportunismus der Konservativen, https://www.furche.at/politik-international/regierungsbildung-ueber-den-opportunismus-der-konservativen-15233110, abgerufen 09.02.2025