Oshowski Andreas Kann Alltag Auferstehung?
Abschied ist ein bisschen wie Sterben, lautete vor vielen Jahren eine Liedzeile eines banalen Liebeslieds.
Aber diese ‚tödlichen Abschiede‘ gibt es wohl in vielen Lebensbereichen: am Ende eines Urlaubs, bei einem beruflichen Wechsel, beim Erwachsenwerden der Kinder, bei der Pulverisierung eines Aktienbesitzes, bei der Insolvenz eines Unternehmens, beim Bruch mit der Familientradition, bei der Trennung von einem Menschen sowieso.
Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!Lukas-Evangelium 9, 60
Die Bibel weist offensichtlich darauf hin, dass es wesentlich für gelingendes Leben ist, sich auf das Lebensspendende zu konzentrieren. „Mit diesem Blick werden die neutestamentlichen Auferstehungserzählungen zu Erfahrungen, die im Alltag der Menschen geschehen. Der Auferstandene ist diesseitig erfahrbar in alltäglichen Geschehnissen des gemeinsamen Essens, des Arbeitens, der Kommunikation, der solidarischen Hilfe und auch des gemeinsamen Betens und Versammelns. Es bedarf keiner Trennung von Sakralität und Profanem, um Gott zu erfahren.“1
Der Gedanke, der mich heute bewegt
Wenn Abschied ein bisschen wie Sterben ist, dann könnte Neuanfang ein bisschen Auferstehung sein. Hier und jetzt!
1 Martin Suschek, Heilig Kreuz Dülmen, 31/2016