Zum Gedenktag am 1. Mai: Heiliger Josef pilgert durch Betriebe

Katharina Thurner vom Liturgiereferat der Erzdiözese mit den von ihr layoutierten „Josefslesezeichen“, die in der ganzen Erzdiözese unter die Leute kommen.
SALZBURG (eds) / Die katholische Kirche feiert am 1. Mai den Gedenktag von Josef dem Arbeiter. Im laufenden von Papst Franziskus ausgerufenen „Josefsjahr“ widmet sich die Erzdiözese im Besonderen dem Heiligen, der oftmals als Zimmermann dargestellt wird, als Schutzpatron der Handwerker gilt und Tiroler Landespatron ist.
Große Nachfrage: Josef in der Erzdiözese unterwegs
Sie war sogar schon auf einer Polizeidienststelle, im Kindergarten und in Rathäusern. Die Rede ist von einer Statue des heiligen Josef als Arbeiter, einer Holzschnitzerei aus dem Dommuseum, etwa einen Meter hoch und 20 Kilogramm schwer, mit Werkzeug und mit einem kleinen Jesuskind an seiner Seite. In verschiedensten Firmen und Einrichtungen hat sie bereits eine Herberge auf Zeit gefunden.
Vor acht Jahren hat Heiner Sternemann von der Betriebsseelsorge der Erzdiözese das Projekt initiiert und den heiligen Josef für jeweils einige Monate durch mittlerweile fast 40 Betriebe im Tiroler Teil der Erzdiözese pilgern lassen. „Unser Josef findet überall, wo Menschen arbeiten, seinen Platz. Aber die meisten Anfragen kommen aus dem produzierenden Gewerbe, kleinen Handwerksbetrieben und aus dem Handel.“
Die „Wirkung“ dieser Statue ist oft überraschend, wie Sternemann feststellt. „Die Menschen gewöhnen sich schnell an ihn. Irgendwie scheint dieses religiöse Symbol – nach einer ersten überraschenden Fremdheit im Betriebsalltag – Frieden auszustrahlen, Ruhe und Gelassenheit“, ist Heiner Sternemann überzeugt.
„Die Nachfrage ist jedenfalls groß“, freut sich der Theologe. Inzwischen ist bereits im Salzburger Umland das Interesse an diesem Projekt geweckt. Von der Pfarre St. Josef Neualm gibt es das Angebot, eine zweite Josefsstatue pilgern zu lassen.
Josef der Arbeiter auf Lesezeichen mit Karl-Weiser-Motiv
Der arbeitende Josef ziert außerdem 7.000 Lesezeichen, die in den nächsten Wochen in der Erzdiözese zu den Menschen kommen. Das Motiv entstammt einer Schwarz-Weiß Zeichnung des Salzburger Künstlers Karl Weiser, die Gebetsmeditation hat Heiner Sternemann von der Betriebsseelsorge verfasst. Das Liturgiereferat der Erzdiözese hat das Projekt auf den Weg gebracht. 2500 Stück werden in den kommenden Tagen in den 50 Pfarrbibliotheken aufliegen, weitere in den Kirchen und Pfarren der Erzdiözese. Auch jene Betriebe, die die Statue des heiligen Josef beherbergen, bekommen von Heiner Sternemann das Lesezeichen als Erinnerung.
Für Interessierte gibt es das Lesezeichen als Download unter <link http: www.eds.at josefsjahr>www.eds.at/josefsjahr und auf Bestellung beim Liturgiereferat der Erzdiözese telefonisch unter 0662/8047-2491.
Der hl. Josef und der 1. Mai
Nach der Enzyklika „Rerum Novarum“ von Papst Leo XIII veranstaltete auch die christliche Arbeiterbewegung 1893 eine erste Maikundgebung. 1955 erklärte Papst Pius XII den 1. Mai als Gedenktag des hl. Josef, auch weil sich eine immer stärkere christliche Arbeiterbewegung bildete. Diese wurde besonders verkörpert von den französischen Arbeiterpriestern und christlichen Vereinen. Hieraus entwickelte sich dann die Betriebsseelsorge, für die der hl. Josef eine wichtige biblische Gestalt wurde.
Mit dem Apostolischen Schreiben „Patris corde“ hat Papst Franziskus ein „Josefsjahr“ ausgerufen. Die Erzdiözese Salzburg hat unter www.eds.at/josefsjahr eine Themenseite eingerichtet, auf der Informationen über den Schutzpatron der katholischen Kirche und Angebote zum Jahr des heiligen Josef abrufbar sind.
Josef von Nazaret gilt als Bräutigam Mariens, wie im Neuen Testament berichtet wird. Er stammte aus Nazaret und wird in der christlichen Tradition als Zimmermann bezeichnet. Josef ist Schutzpatron der Ehepaare und Familien, Kinder, Jugendlichen und Waisen, der Jungfräulichkeit, der Kämpfer gegen den Kommunismus; der Arbeiter, Handwerker, Zimmerleute, Holzhauer, Tischler, Wagner, Totengräber, Ingenieure, Erzieher, Pioniere, Reisenden und Verbannten, der Sterbenden und auch für einen guten Tod. Im 20. Jahrhundert erfuhr seine Verehrung einen erneuten Beliebtheitsschub.
Infos: <link http: www.eds.at josefsjahr>www.eds.at/josefsjahr