Zu Rupert und Virgil: Hoher Besuch aus Irland im Dom

SALZBURG (eds) / Erzbischof Franz Lackner zelebrierte heute im Salzburger Dom das Hochamt zum Fest der Diözesanheiligen Rupert und Virgil. In feierlicher Prozession zog der Erzbischof gemeinsam mit dem emeritierten Erzbischof Alois Kothgasser, Weihbischof Hansjörg Hofer, Mitgliedern des Domkapitels und zahlreichen Priestern, Diakonen und Ordensleuten sowie Messbesucherinnen und –besuchern von St. Peter in die Bischofskirche. Als besonderer Gast feierte diesmal auch Donal McKeown, Bischof der nordirischen Diözese Derry, das Hochamt mit. Erzbischof Lackner hatte seinen irischen Amtsbruder eingeladen, anlässlich des Patroziniums die Predigt mit speziellem Blick auf den Heiligen Virgil zu halten, der selbst aus Irland stammte. Der Erzbischof ist Irland seit Studienaufenthalten eng verbunden.
Bischof McKeown: Eine pilgernde Kirche soll sichtbar sein
Bischof McKeown spannte in seiner Predigt den Bogen von den Tagen der Patrone der Erzdiözese bis hin zur Synodalität von heute. „Nichts unnötiges auf den Weg mitnehmen, das haben eure Patrone verstanden. Eine missionarische Kirche, eine prophetische Kirche ist auch eine pilgernde Kirche, die kein Gepäck braucht“, so der irische Bischof. Im Heute sei es wichtig, die Kirche mit ihren geweihten wie auch nichtgeweihten Gliedern als einen Leib zu verstehen. „Erneuerung heißt aber nicht, eine alte durch eine neue Elite zu ersetzen. Nur auf die lauteren Stimmen zu hören – das ist Politik“, warnte McKeown. Wichtig sei das Hinhören auf die „leisere Stimme des Heiligen Geistes“. Zum Abschluss rief der Bischof auf: „Eine pilgernde Kirche ist sichtbar. Liebe Salzburger, schämt euch nicht, euren Glauben sichtbar zu machen.“
„Ihr seid das Salz der Erde“
Erzbischof Lackner segnete außerdem am Ende der Messe Salz in einem übergroßen Fass, das mit einem Schätzspiel verbunden war: Wer die Salzmenge im Fass errät, oder der richtigen Antwort am nächsten kam, konnte Altstadtgutscheine oder einen Frühstücksgutschein für St. Virgil gewinnen. Nach der dem Gottesdienst konnte das Salz von Besucherinnen und Besuchern mit nach Hause genommen werden – verbunden mit der Erinnerung des Evangeliums „Salz der Erde“ zu sein und zu werden.
Die Heiligen Rupert und Virgil
Rupert, geboren um 650 in Worms, wirkte Ende des 7. Jahrhunderts als Bischof von Worms zuerst in der damaligen bayerischen Hauptstadt Regensburg und unterwies den Herzog Theodo II. und seine Gefolgschaft im katholischen Glauben. Als Geschenk dafür erhielt Rupert vom Herzog schließlich das Juvavum, das heutige Salzburg, sowie ein Drittel aller Salzvorkommen im bayrischen Herrschaftsgebiet. Damit war die wirtschaftliche Basis für den Ausbau Salzburgs zum Missionszentrum gegeben. In Salzburg gründete Rupert das Kloster St. Peter und das Frauenkloster am Nonnberg. Er kehrte 714 in seine Heimat zurück, wo er vermutlich am 27. März 718 verstarb.
Sein Amtsnachfolger, der Heilige Virgil, war im irischen Kloster Iona ausgebildet worden und erreichte 745 Bayern. Im Juni 749 wurde er Bischof von Salzburg und Abt von St. Peter. Er galt seiner Zeit als bedeutender Universalgelehrter. Unter ihm vergrößerte sich das Diözesangebiet bis ins heutige Kärnten, weshalb er „Apostel Karantaniens“ genannt wird. Virgil überführte Ruperts Gebeine anlässlich der Einweihung des Neubaus des Salzburger Doms am 24. September 774 nach Salzburg.
Rupert ist Schutzpatron Salzburgs, des Salzbergbaus und der Salzarbeiter. Dargestellt wird er als Bischof, der ein Salzfass trägt. Virgil wird mit einem doppeltürmigen romanischen Dom dargestellt, der auf den Bau der Salzburger Bischofskirche verweist.