Wechsel an der Spitze von "Missio Österreich"

WIEN (eds/kap - 19.8.2016) /Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich stehen vor einem Wechsel an ihrer Spitze: Mit September übernimmt der Zisterzienserpater und Rektor der "Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz", P. Karl Wallner, die Aufgabe des "Missio"-Nationaldirektors. Der 53-jährige Ordensgeistliche folgt auf Msgr. Leo-M. Maasburg, der seit 2005 für "Missio" in Österreich verantwortlich war. Die offizielle Amtsübergabe erfolgt bei einer Festmesse zum Gedenktag von Mutter Teresa (1910-1997) im Wiener Stephansdom am 5. September im Beisein von Kardinal Christoph Schönborn und Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen.
Die Bestellung Wallners wurde bereits im Frühjahr bekannt gegeben. Mit P. Wallner werde ein "bekannter, tatkräftiger und missionarischer Mönch" nun "Missio"-Nationaldirektor, kommentierte Kardinal Schönborn damals die Ernennung. Er sei zuversichtlich, dass sich Wallner "als starker Motor für die Mission erweisen wird", so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz.
Er sei zwar in armen Ländern bisher wenig herumgekommen, brenne aber darauf zu lernen, stellt sich der neue "Missio"-Chef in der aktuellen September-Ausgabe des Magazins "alle welt" der Päpstlichen Missionswerke vor. In dem Editorial schildert Wallner auch eine Begegnung mit Papst Franziskus im Rahmen des jüngsten Treffens aller weltweiten "Missio"-Nationaldirektoren im Juni in Rom: "Ihr seid nicht nur zum Spendensammeln da. Auf, versetzt die ganze Kirche in missionarische Aufbruchsstimmung", habe sich der Papst dabei an die versammelten "Missio"-Vertreter gewandt. Er empfinde dies als "päpstlichen Marschbefehl", so Wallner.
Der scheidende "Missio"-Chef Maasburg würdigt seinen Nachfolger ebenfalls im Magazin "alle welt" als "hervorragenden Theologen mit großem missionarischen Herzen". Gleichzeitig dankt er den Unterstützern der Päpstlichen Missionswerke für ihre Gebete, Spenden und Patenschaften. Trotz aller Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten die täglich zu sehen und zu hören seien, dürfe man nicht verzweifeln. "Bleiben Sie Menschen der Zuversicht, die für ihre Mitmenschen den Himmel offen halten und tatkräftig helfen", ruft Maasburg auf.
"Missio": Globale Hilfs-Initiative
Die in mehr als 140 Ländern bestehenden Päpstlichen Missionswerke sind ein Zusammenschluss von vier großen Missionsinitiativen: dem "Päpstlichen Werk der Glaubensverbreitung" (gegründet 1822 in Lyon von Pauline Jaricot), dem Päpstlichen Missionswerk des Apostels Petrus (gegründet 1889 in Caen von Jeanne Bigard), der Päpstlichen Missionsvereinigung (gegründet 1916 von P. Paolo Manna) sowie dem Päpstlichen Kindermissionswerk (gegründet 1843 in Paris von Bischof Charles de Forbin-Janson).
In Österreich gibt es die Päpstlichen Missionswerke seit 1922. Die Nationaldirektion hat ihren Sitz in Wien und eine Vertretung in jeder der neun Diözesen, wo der jeweilige Diözesandirektor vom dortigen Bischof ernannt wird.
Die jährliche "missio"-Sammlung zum Sonntag der Weltmission (jeweils im Oktober) gilt als größte Solidaritätsaktion der Welt. Sie dient dazu, den 1.100 ärmsten katholischen Diözesen in aller Welt finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit diese ihre vielfältigen pastoralen und sozialen Aufgaben wahrnehmen können.
Zum "Monat der Weltmission" im Oktober laden die Päpstlichen Missionswerke in jedem Jahr auch Gäste nach Österreich ein, die etwa in Pfarren und Schulen von der "Missio"-Arbeit in verschiedenen Ländern berichten. Beispielland des heurigen Weltmissions-Sonntags ist Indien. Dazu kommen Sr. Aruna George von den Schwestern vom Guten Hirten und Fr. Matthew Hubby von der "Missionary Society of St. Thomas" nach Österreich.
Sr. Aruna setzt sich seit vielen Jahren in den ländlichen Regionen des indischen Bundesstaats Andhra Pradesh für die Mädchen und Frauen der Dalit-Minderheit ein. Mit Ausbildungs- und Gesundheitsprogrammen versucht sie, Kinderehen, Mädchen- und Frauenhandel sowie Missbrauch zu verhindern. Fr. Matthew leitet die NGO "Peermade Development Society", die in Kerala Tee, Gewürze und Arzneimittel ökologisch und fair anbaut und so die Existenz indischer Kleinbauern sichert
Bild: P. Karl Wallner, Foto: missio