Von Rockmusik, Märchenerzählern und ökumenischen Bussen
SALZBURG (eds) / „Damit Kirche wieder schmackhaft wird, gibt es die Lange Nacht der Kirchen mit ihrem innovativen Programm“, betonten die neuen Koordinatorinnen und Koordinatoren und Programmverantwortlichen der Langen Nacht der Kirchen Salzburg beim heutigen Pressegespräch im Kapitelsaal der Erzdiözese. Lichtinstallationen in den Kirchen, ein Märchenerzähler in den Katakomben von St. Peter, Darbietungen zeitgenössischer Musiker in der Kirche St. Andrä, Wortakrobaten in der Kollegienkirche und ein Sommernachtstheater im Mirabellgarten sind nur einige Highlights, auf die sich Besucher dieses Jahr freuen dürfen, so Anna Tiefenthaler. Gemeinsam mit Sebastian Riedel koordiniert sie heuer zum ersten Mal das Festival für Salzburg.
So wie immer und ganz anders
Bei der diesjährigen Langen Nacht der Kirchen warten auf die Besucherinnen und Besucher einige Höhepunkte. „Unter der Marke ,Update Church‘ haben wir versucht, ein Programm zu entwickeln, das sich bewusst von dem abhebt, was wir gewohnt sind. Mit Der Nino aus Wien haben wir etwa in der Kirche St. Andrä einen österreichischen Musiker und Literaten, den der ,Falter‘ ,den besten jungen Liedermacher des Landes‘ nennt. In der Kollegienkirche wird Christopher Woschitz in ,einer Symphonie von urbaner Kunst und moderner Technik‘ seine Interpretation des diesjährigen Lange-Nacht-Mottos performen. Daneben laden wir die Besucherinnen und Besucher ein, in Literatur-, Theater- und Kunstworkshops ihren kreativen Potenzialen Ausdruck zu verleihen“, informiert Riedel. „Treue Nachtschwärmer kennen bereits den Mehrwert unseres Programms. Es geht uns um das Sowohl-als-Auch. Um Tradition und Innovation. Um das gemeinsame Erleben von Kirchen- und den Zwischenräumen der Stadt wie Gärten oder Flaniermeilen.“
Junge Musikerinnen und Musiker in St. Andrä
Zwei Epizentren junger Kultur und junger Kirche erwarten Interessierte in der Kollegienkirche und der Pfarrkirche St. Andrä. Die enge Zusammenarbeit mit der Salzburger Kunsthilfe ermöglicht die vielen Acts bei freiem Eintritt. „Die Zusammenarbeit zwischen der Salzburger Kunsthilfe und der Langen Nacht der Kirchen ist bestimmt einzigartig. Die Kunsthilfe hat einen wunderbaren Partner gefunden“, sagte die österreichische Soul- und Popsängerin Maddy Rose, die ebenso bei der Langen Nacht der Kirchen auftreten wird und mit ihrem Projekt everartist jungen Musikerinnen und Musikern eine Bühne gibt. „Neben Rose sind es Der Nino aus Wien, Loveboat oder die Band Coperniquo, die den Kirchenraum rocken werden“, so die Veranstalter. Michael Mörthe, Leadsänger von Coperniquo, dazu: „Die Lange Nacht der Kirchen ist auf jeden Fall eine Plattform für Künstler und Musiker. Ich habe in den letzten Jahren sehr viele Orte bespielen dürfen. Als Rockband, die sonst eher draufhaut, in einem Ort der Stille spielen zu dürfen, ist spannend.“ Im Stiftshof St. Peter spielen wieder die Salzburger Nockerl.
Vom Flanieren und Genießen in den Zwischenräumen
Im Mirabellgarten wartet auf Besucherinnen und Besucher eine einzigartige barocke Atmosphäre, die durch das Schauspieler-Paar Angelika Bamer-Ebner und Peter Ebner theatralisch im Sinne eines Sommernachttheaters in Szene gesetzt wird. „Der Garten ist ein zentrales biblisches Motiv. In diesem Jahr werden die Themen Mut, Weisheit und Hoffnung auf darstellerische, tänzerische und musikalische Weise umgesetzt“, so Peter Ebner.
Die Lange Nacht der Kirchen als große Erzählung
Lichter im Sinne des Mottos „Nachthell“ spielen auch in den Katakomben eine Rolle, erklärt Märchenerzähler Armin Ziesemer. „Ein Großteil der Programmpunkte in der Kollegienkirche wird hinter einer Schattenwand stattfinden, um so unsere Sinne zu schärfen.“ Der Schweizer und Wahlsalzburger Armin Ziesemer, zertifizierter Erzähler für Erwachsene und Gründer der Kulturinitiative „Märchen im Leben‟, erzählt Volksmärchen aus Österreich und Ungarn, aus Armenien, China und der Schweiz bei atmosphärischem Licht.
Neu: Mit dem Ökumene-Bus durch die Lange Nacht der Kirchen
Wie jedes Jahr werden die Fiaker von Franz Winter und der historische O-Bus 123 für die Besucherinnen und Besucher unterwegs sein, informiert Tiefenthaler. Dieses Jahr neu im Programm ist der Ökumene-Bus. „Um die Standorte der verschiedenen christlichen Kirchen kennenzulernen, gibt es einen Bus, der Interessierte zu den Geschwisterkirchen bringt“, sagt Riedel.
Die Lange Nacht der Kirchen ist eine ökumenische Veranstaltung, an der sich jährlich mehr als 600 christliche Kirchen in ganz Österreich beteiligen. Jedes Jahr bietet die Lange Nacht österreichweit rund 3000 Stunden Programm. Allein im Bundesland Salzburg und im Tiroler Unterland gibt es in mehr als 40 Kirchen Veranstaltungen Ab 17.50 Uhr läuten die teilnehmenden Kirchen die Lange Nacht der Kirchen ein. Der Beginn des Programms, das in manchen Kirchen bis weit nach Mitternacht andauern wird, ist 18 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher können dabei Musik der verschiedensten Stilrichtungen, Diskussionen und Talks über Gott und die Welt sowie Meditationen und Gebete erleben.
Foto 1: Sebastian Riedel und Anna Tiefenthaler auf den Stromrädern, die auch bei der Langen Nacht der Kirchen im Stiftshof von St. Peter in Salzburg zum Produzieren von atmosphärischem Licht zum Einsatz kommen werden. Jede und jeder kann somit für eine nachthelle Stimmung sorgen.
Foto 2: Sebastian Riedel, Peter Ebner, Angelika Bamer-Ebner, Maddy Rose, Armin Ziesemer, Anna Tiefenthaler, Michael Mörth, Martin Eisenbraun (Vorsitzender des ökumenischen Arbeitskreises Salzburg) (v.l.)