„Trotzdem nah“ durch die Fastenzeit

SALZBURG (eds) / Die Erzdiözese Salzburg begleitet die Menschen weiterhin mit der Plattform #trotzdemnah durch die Krise, so auch in der bevorstehenden Fastenzeit. Unter <link http: www.trotzdemnah.at>www.trotzdemnah.at finden sich übersichtlich und thematisch gegliedert alle kirchlichen Angebote, die von den Menschen während der Coronazeit gebraucht werden.
Fastenzeit und Ostern fallen nicht aus. Ein eigenes Themenpaket unter <link http: www.trotzdemnah.at ostern>www.trotzdemnah.at/ostern bietet Wissenswertes, Praktisches und Besinnliches für die bevorstehende 40-tägige Fastenzeit und das Osterfest. Ob Tipps zum Fasten, Hintergründe zu den Feiertagen, Bastelanleitungen, Hilfsangebote, Gottesdienste oder Online-Events: Die Angebote sind vielfältig und für Jung und Alt, Sie werden laufend ergänzt.
Aschermittwoch – Beginn der Fastenzeit
Den Beginn der Fastenzeit markiert das Aschenkreuz, das den Gläubigen am Aschermittwoch auf die Stirn gezeichnet wird. Die Asche stammt von den verbrannten Palmzweigen des Vorjahrs. Der Empfang des Aschenkreuzes gehört zu den heilswirksamen Zeichen, den Sakramentalien. Die Idee der Buße und der Umkehr stehen an diesem Tag besonders im Vordergrund.
Die Coronapandemie hat im heurigen Jahr allerdings auch Auswirkungen auf die Liturgie am Aschermittwoch. So wird der Aschenritus heuer „wortlos und ohne Berührung“ gespendet. Die Gläubigen erhalten daher in diesem Jahr kein Aschenkreuz auf die Stirn, sondern es wird die Asche auf das Haupt gestreut. Konkret bedeutet das für den Ritus, dass der Vorsteher des Gottesdienstes über die Asche ein Segensgebet spricht und die Asche ohne weitere Begleitworte mit Weihwasser besprengt. Danach können die Gläubigen zur Aschenauflegung herantreten.
Neu ist auch, dass es beim diesjährigen Aschermittwochsgottesdienst eine eigene Fürbitte für alle an Corona Verstorbenen geben wird. Dies geschieht im Rahmen einer europaweiten Gebetsinitiative, die auf Anregung des Rats der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) stattfindet. An jedem Tag der Fastenzeit wird in anderen Ländern besonders für die an Corona Verstorbenen gebetet. Österreich macht gemeinsam mit Albanien am Aschermittwoch den Anfang.
Der Aschenritus stammt aus dem 11. Jahrhundert und damit aus jener Zeit, in der die Büßer öffentlich am Aschermittwoch aus der Kirche ausgeschlossen und als Zeichen der Buße mit Asche bestreut wurden. Für diese Zeit mussten sie ein besonderes Gewand anlegen und durften sich nicht waschen. Am Gründonnerstag wurden sie wieder in die Gottesgemeinschaft aufgenommen und durften am Gottesdienst teilnehmen.
Die Zahl 40
Die österliche Bußzeit, auch Quadragesima (Zeit der 40 Tage) oder Fastenzeit genannt, beginnt am Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag.
Die Dauer der Fastenzeit leitet sich von dem biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan in der Wüste auf sich nahm (Mt 4, 1–11). Die Zahl 40 hat in der biblischen Sprache einen hohen Symbolwert. So fastete der Prophet Elija 40 Tage in der Wüste, ehe er seiner Berufung folgte (1 Kön 19, 1–13). Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief damit eine Zeit der Läuterung. Moses war Gott auf dem Berg Sinai 40 Tage nahe. Die Stadt Ninive hatte 40 Tage Zeit, um ihre Sünden zu bereuen (Jona 3, 4–5).
Geschichte der Fastenzeit
Aufzeichnungen zufolge soll es bereits im 2. Jahrhundert ein zweitägiges Trauerfasten von damaligen Christen gegeben haben. Dieses Fasten wurde im 3. Jahrhundert auf die Karwoche ausgedehnt und im 4. Jahrhundert auf die 40-tägige Fastenzeit.
Ein anderes Element der Fastenzeit war in den ersten Jahrhunderten die öffentliche Buße. Erst im 8. Jahrhundert wurde das öffentliche Bekenntnis der Sünden von der privaten Beichte vor dem Priester abgelöst. Bei der öffentlichen Buße bekannten Menschen, die schwere Vergehen begangen hatten (Mord, Ehebruch ...), diese in der Fastenzeit vor dem Bischof.
Die Fastenregeln waren über Jahrhunderte hinweg sehr streng. Sogar Milchprodukte waren verboten. Strikte Fasttage sind auch heute noch der Aschermittwoch und der Karfreitag.
Die Fastenzeit wird von vielen Menschen als Zeit der Besinnung und inneren Reinigung benutzt. Fasten als Minimierung der Nahrungsmittel und der Verzicht auf Genussmittel, aber auch Fasten in Form von Exerzitienseminaren oder anderen meditativen Angeboten sind heute bei vielen gefragt. Autofasten, das dazu aufruft, die eigenen Mobilitätsgewohnheiten zu überdenken, Verzicht auf Fernsehkonsum und Reduktion der Zeit, die in sozialen Medien und bei Computerspielen verbracht wird, sind besonders beliebte Formen des Verzichtübens.