Tag der Partnerdiözesen

Erzbischof Franz Lackner mit Vertretern der Partnerdiözesen und der Weltkirche in Salzburg v. l.: Weltkirche-Referent Markus Roßkopf, P. Martin Reichart, P. Markus Rinderer (San Ignacio de Velasco), Erzbischof Franz Lackner, Lucia Greiner, Vorsitzende der Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit (DKWE), P. Manfred Oßner (Bokungu-Ikela) und Gregor Lim Hyung jun (Daegu).
SALZBURG (eds) / „Die Weisen blickten hinauf als sie seinen Stern aufgehen sahen. Auch uns sind Sterne aufgegangen, zum Beispiel unsere Partnerdiözesen. Brüder und Schwestern vom anderen Ende der Welt, in ganz anderer Situation, Kultur und Geschichte sind dennoch aufgehende Sterne, die uns ein Stück des Weges leiten. Dafür sagen wir im Namen Gottes Dank.“ Das hat Erzbischof Franz Lackner beim heutigen Gottesdienst im Dom, der coronabedingt nur im kleinsten Rahmen gefeiert werden konnte, unterstrichen.
Am Festtag der Erscheinung des Herrn, dem 6. Jänner, begeht die Kirche den Tag der Partnerdiözesen. Seit mehr als 50 Jahren ist die Erzdiözese mit Daegu in Südkorea, Bokungu-Ikela in der Demokratischen Republik Kongo und San Ignacio de Velasco in Bolivien verbunden.
Erzbischof Franz Lackner: Was ist das Gold unserer Tage?
Beim Festgottesdienst, den die Menschen via Livestream mitfeiern konnten und den eine Gebärdendolmetscherin übersetzte, verwies Erzbischof Franz Lackner auf die Gaben der Weisen: Gold, Myrrhe und Weihrauch. „Was ist das Gold unserer Tage, das wir zur Krippe bringen sollen?“, fragte der Erzbischof und forderte dazu auf, die Gottes- und Nächstenliebe zum Kind in der Krippe zu bringen. Diese uns von Jesus als die zwei wichtigsten anvertrauten Gebote, müssten wir neu entdecken.
„Lernen wir von Petrus neu sagen: ,Herr du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe!‘ Lernen wir vom barmherzigen Samariter, an der Not der Armen vor unseren Toren nicht achtlos vorüberzugehen.“ Das wäre auch die unsere Myrrhe unserer Tage; das viele Leid in der Welt. „Gehen wir damit auch zum neu geborenen König. Er möge uns das Herz erweichen für die Armen, Kranken, Alten und Flüchtlingen.“ Der Appell des Erzbischofs: „Schließen wir eine Koalition der besten Kräfte und edelsten Motive, um mit kluger Entschiedenheit und ehrlicher Hingabe zu helfen.“ Das alles könne nur gelingen, wenn auch wir die dritte Gabe zum Kinde von Betlehem bringen: den Weihrauch. „Das ist unser Gebet.“
Ausnahmejahr für die Diözesanpartnerschaften
In den Diözesanpartnerschaften mussten von Beginn an große physische Distanzen überwunden werden – mit Erfolg. Die Coronapandemie setzte ein neues, schwieriges Vorzeichen vor das weltkirchliche Engagement. Die Weltkirche-Referent Markus Roßkopf blickt auf ein Jahr, in dem vieles nicht möglich war. „Besonders schade war, dass die Begegnung der Jugendlichen aus den beiden Erzdiözesen Daegu und Salzburg nicht stattfinden konnte.“
Eine positive Nachricht war im Sommer der erfolgreiche Doktoratsabschluss von Johannes Shin Sung won in Fundamentaltheologie. Der südkoreanische Priester hatte in Salzburg studiert. Mittlerweile ist er gut nach Südkorea zurückgekehrt.
Video zum Tag der Partnerdiözesen
Das Aneinanderdenken und das Füreinanderbeten zeichnet den Tag der Partnerdiözesen auch 2021 aus. Das verstärkt ein Video mit Grußbotschaften aller vier Partnerbischöfe – abrufbar auf den Internetseiten der Erzdiözese Salzburg:<link https: www.eds.at> www.eds.at oder <link https: www.kirchen.net weltkirche home>www.eds.at/weltkirche
Erzbischof Franz Lackner sagt in seiner Videobotschaft: „Unsere Partnerdiözesen sind wie Brücken in eine ganz andere Welt. Und doch verbindet uns so vieles: Der gemeinsame Glaube und die Fürsorge für das Reich Gottes in dieser Welt.“ Die Bischöfe Toussaint Iluku Bolumbu (Bokungu-Ikela) und Thaddeus Cho Hwan-kil (Daegu) betonen die Freundschaft und Solidarität. Robert Flock, Bischof von San Ignacio de Velasco, bezieht sich auf die Papst-Enzyklika „Fratelli tutti“, in der Franziskus alle Menschen aufruft, Geschwister zu sein. „Vor fünfzig Jahren wählte die Erzdiözese Salzburg uns in San Ignacio sozusagen als Geschwister aus, ebenso Daegu und Bokungu-Ikela. Sie zeigte mit Gesten der Solidarität und im Teilen des Glaubens, dass wir wirklich Geschwister sind.“
Drei offene Fenster in die Weltkirche
Am 6. Jänner feiert die Katholische Kirche das Hochfest der Epiphanie, der Erscheinung des Herrn. In der Bevölkerung ist der 6. Jänner auch als Festtag der Hl. Drei Könige bekannt. In der Erzdiözese Salzburg hat der 6. Jänner noch eine Bedeutung: Der Tag steht im Zeichen der Partnerdiözesen.
Seit mehr als 50 Jahren pflegt die Erzdiözese Salzburg Partnerschaften mit drei Diözesen auf drei Kontinenten: Daegu (Südkorea), San Ignacio de Velasco (Bolivien) und Bokungu-Ikela (Demokratische Republik Kongo). Die Initialzündung dazu erfolgte bei der Diözesansynode 1968, bei der auf ortskirchlicher Ebene die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils umgesetzt werden sollten. Ziel war es den frischen Wind für die Ortskirche von Salzburg konkret und fruchtbar zu machen. In Salzburg fand damals die erste Diözesansynode im deutschsprachigen Raum nach dem Konzil statt. Seither gab es vielfältige Anknüpfungspunkte – in den vergangenen Jahren vor allem Jugendbegegnungen zwischen Salzburg und Daegu oder Brückenschläge in den Bereichen Musik und Schule mit San Ignacio. Zudem studier(t)en Priester aus Südkorea und der Demokratischen Republik Kongo in Salzburg.