Segensfeier am „Campus Borromäum“ im Zeichen der Begegnung
SALZBURG (eds) / In Salzburg hat die katholische Kirche den neu geschaffenen Raum zum Wohnen, Arbeiten und Leben eröffnet. Die Segensfeier am Mittwochnachmittag stand im Zeichen der Begegnung. Erzbischof Franz Lackner wünscht allen Menschen am Gelände „Einmütigkeit und gute Nachbarschaft“, das Bemühen darum sei wichtig: Das betonte er im Garten des neuen „Campus Borromäum“ an der Gaisbergstraße im Salzburger Stadtteil Parsch. „Die Bitte um Verzeihung und das Verzeihen wird ein wichtiger Kit sein.“ Die beiden alten Bäume, die die Wohn- und Büro-Gebäude an der Straßenseite verbinden, symbolisieren in den Augen des Erzbischofs die beiden Naturen, die neben Jesu auch den Menschen grundgelegt seien: „Wir haben eine himmlische und eine irdische Natur.“ Es gelte, die seelische Komponente nicht zu vergessen.
Für EDS-Immobilien-Geschäftsführer Martin Kalss ist diese neue Wohn- und Bürobebauung „mehr als nur ein Bauwerk. Es ist ein Ort der Begegnung, der Bildung und der beruflichen Entfaltung.“ Diese Eröffnungsfeier nach fünf Jahren der Planung und Bebauung schließt eine weitere Etappe des großen Bauprojektes der Erzdiözese Salzburg (EDS) ab. Die Wohn- und Bürobebauung ist das bisher größte Projekt der EDS-Immobilien, mit 90 Wohnungen, etwa 3.000 Quadratmetern Bürofläche und einer Tiefgarage mit etwa 150 Stellplätzen. Für Kalss ist es ein „Paradebeispiel, wie Leben, Wohnen, Arbeiten und Bildung harmonisch an einem Ort funktionieren können“.
Kalss dankte der Erzdiözese, sämtlichen Projektpartnerinnen und Projektpartnern sowie den ausführenden Firmen. Vertreterinnen und Vertreter waren neben Mieterinnen und Mietern Teil der Feiergemeinschaft. Ein weiterer Dank galt den Behörden, „die mit ihrer konstruktiven Zusammenarbeit, ihrem Verständnis, es geschafft haben, unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen“. Der Campus verbindet Wohnungen, Büros, Gastronomie, einen Übungskindergarten der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) sowie das namensgebende Bildungszentrum mit Schule und diversen kirchlichen Einrichtungen. Diese Umgebung biete „zukünftigen Generationen beste Voraussetzung für ihre Entwicklung“. Gefeiert wurde deshalb „die Verwirklichung einer Idee, die großes Potenzial in sich hat, das Leben vieler Menschen positiv zu beeinflussen“.
Gutes Miteinander als „Herzensangelegenheit“
Bäcker Peter Pföß schloss sich den Worten des Erzbischofs an. „Ich wünsche uns allen hier am Gelände, dass wir zufrieden und glücklich sind.“ Für Pföß und sein Team ist es eine „Herzensangelegenheit, dass das Miteinander gut funktioniert“, erzählte er im Nachklang der Feier. Die neue Filiale Parsch ist für ihn „ein Großprojekt“. Sie ist die fünfte und nun größte Filiale der Elsbethner Bäckerei. „Wir begeben uns hier auf Neuland: Unter anderem werden wir hier ein Mittagsmenü anbieten.“
Ein Gelände mit langer Geschichte
Balthasar Sieberer, Rektor des Erzbischöflichen Privatgymnasiums Borromäum, erzählte bei der Segensfeier aus der langen Geschichte des Borromäum-Geländes. Er selbst begann 1955 die erste Klasse des Erzbischöflichen Privatgymnasiums. „Damals haben wir im Grünen gelebt.“ Die Geschichte der Schule an unterschiedlichen Standorten reicht bekanntlich bis 1836 zurück. Am 6. Juli 1912 wurde das damals neue Borromäumsgebäude in seiner heutigen Form geweiht. Es hat den ersten und zweiten Weltkrieg überstanden. Im Zweiten Weltkrieg sei das Haus allerdings „beschlagnahmt und gesperrt“ worden, schilderte Sieberer. 1946 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Ab den 1950er- und 1960er-Jahren wurden das Gelände erweitert und die Gebäude bis heute Schritt für Schritt saniert beziehungsweise neu gebaut.
Natur mitten in der Stadt
Baustart für den neuen „Campus Borromäum“ war im Mai 2021. Die Gestaltung wird von den Salzburger Architekten „Mayer + Seidl“ verantwortet. Das Gesamtprojekt sieht auf dem 7.000 Quadratmeter großen Gelände fünf Baukörper vor. Jeder der Baukörper wurde einzeln hochgezogen und dann dazwischen die Tiefgarage eingebaut. Der Salzburger Seeton sorgt für herausfordernde Untergrundverhältnisse. Ein hoher Baustandard wirkt sich in Verbindung mit viel Natur und Grün mitten in der Stadt positiv auf die Lebensqualität aus. Im Umkreis von circa 300 Metern befinden sich alle wichtigen Einrichtungen für den täglichen Bedarf wie Bus, Lebensmittel, Bank, Arztpraxen, Apotheke, Post. Dafür werden auch der Geh- und Radweg sowie die Busanbindung ausgebaut. 1.200 bis 1.400 Personen werden pro Tag am neuen „Campus Borromäum“ leben, arbeiten, in die Schule gehen. Insgesamt stehen 90 Wohnungen zur Verfügung. Die bestehende Grünfläche inklusive Baumbestand soll erhalten bleiben und durch 19 Bäume ergänzt werden, um ein „Wohnen am Borromäumspark“ zu ermöglichen.
Mit 1. September 2023 zogen bereits die ersten Mieterinnen und Mieter ein, nun wurde die Gesamtanlage der Wohn- und Bürobebauung inklusive Außenanlagen und renaturiertem Bach fertiggestellt. Der Übungskindergarten folgt mit Herbst 2025. Bei dieser Baugrube wurde inzwischen das Untergeschoß fertig betoniert. Derzeit findet der Innenausbau des Untergeschoßes statt.