Schwestern verlassen Maria Kirchental nach mehr als 40 Jahren

SALZBURG (eds) / Nach mehr als 40 Jahren wird der Ordensstandort in Maria Kirchental in St. Martin bei Lofer aufgelöst. Die vier Schwestern der Missionarinnen Christi verlassen den Pinzgau. Zum Abschied gibt es am 9. September um 13 Uhr einen Gottesdienst und einen Stehempfang in der Wallfahrtskirche. Die zwei Herz-Jesu Missionare für die Wallfahrtsseelsorge verbleiben vor Ort. Schwester Karolina sagt: „Ich denke mir, es ist gut so. Damit etwas Neues entstehen kann, braucht es auch Menschen, die aufhören.“ Der Abschied vom Wallfahrtsort Maria Kirchental löst bei den Stammgästen des dortigen Besinnungshauses großes Bedauern aus. Für viele fällt mit dem Fortgang der Schwestern im September „die Seele des Hauses“ weg. Die Schwestern sagen, dass sie „den schönen Platz und die Begegnungen mit so vielen Menschen vermissen werden“.
Über das Leben im Orden
„Mich hat damals diese Christus-Spiritualität angezogen. In der Gemeinschaft von Frauen, die normal im Leben stehen und viel gelacht haben,“ sagt Schwester Karolina.
Unter den Frauenorden der katholischen Kirche sind die 1956 gegründeten Missionarinnen Christi eine der jüngsten und unkonventionellsten Gemeinschaften. Sie leben nicht in Klöstern, tragen Alltagskleidung statt Ordenstracht und verrichten ihr Tagwerk zumeist in kleineren Gruppen. „Wenn man auf der Suche ist, setzt man sich ja sehr intensiv damit auseinander, wie die Ordensgemeinschaft so tickt – was die Spiritualität, den Alltag und das Charisma anbelangt. Ich finde uns toll“, erklärt Schwester Anne.
Im Orden sei „wenig in Stein gemeißelt und Veränderung möglich“, meint Schwester Arlette.
Schwestern werden als Ansprechpartnerinnen fehlen
Viele Stammgäste und Bekannte haben bereits persönlich und in E-Mails ihr Bedauern ausgedrückt, dass dem Haus der Besinnung mit dem Abschied der Schwestern „die Seele“ verloren gehe. „Sie werden uns fehlen“, sagt eine Pilgerin.
Die Missionarinnen Christi selbst betonen, dass sie neben den „Begegnungen mit so vielen verschiedenen Menschen“ vor allem die „traumhafte Natur“ vermissen werden: Maria Kirchental als heilsamer Ort und Kraftplatz, wie er immer wieder zu Recht beschrieben wird.
Drei Schwestern gehen nach Abtenau, eine nach München
Eine Entscheidung über die zukünftige Trägerschaft des Hauses der Besinnung wird nicht vor Ende September fallen. Was die Schwestern anbelangt, finden drei der vier Frauen ein neues Zuhause im Pfarrhof von Abtenau, während Schwester Arlette in die Jugend- und Familienpädagogik nach München wechselt.
Einladung zum Abschiedsgottesdienst
Die Missionarinnen Christi laden am Samstag, dem 9. September, um 13 Uhr herzlich zum Abschiedsgottesdienst der Schwestern in der Wallfahrtskirche und einem anschließenden Stehempfang (Maria Kirchental, 5092 St. Martin bei Lofer) ein.
Weitere Informationen gibt es unter www.maria-kirchental.at.
Über die Missionarinnen Christi
Missionarinnen Christi sind mit ihrem lebensbejahenden Zugang vor allem dort tätig, wo viele Menschen sind oder viele Menschen hinkommen. In Maria Kirchental leiten und bewirtschaften sie das Haus der Besinnung neben der Wallfahrtskirche. Von der Planung und Büroarbeit über die Exerzitien-Begleitung und die geistliche Begleitung bis hin zum Kochen und zur Hauswirtschaft wird fast alles in Eigenregie erledigt.
Foto: Schwester Arlette, Schwester Theresia, Schwester Anne, Schwester Karolina (v. l.)