Pfarrgemeinderatswahl: Wahlbeteiligung bei 14 Prozent, viele Neu-Gewählte

SALZBURG (eds) / An den Bildschirmen sitzt das Team um Klaudia Achleitner, Pfarrgemeinderatsreferentin im Seelsorgeamt der Erzdiözese.
„Gleich vorweg: Ich bedanke mich herzlich bei all jenen, die sich der Wahl gestellt haben – und bei jenen, die heute ihre Stimme abgegeben haben“, sagt Achleitner.
Stand 19.15: „Derzeit sind etwa 55 Prozent der Pfarren ausgezählt. Die Tendenz zeigt, dass wir von einer Wahlbeteiligung von rund 14 Prozent inklusive Briefwahl-Stimmen ausgehen“, erklärt Achleitner. Im Vergleich zur Wahl 2017 (18 Prozent) wohl ein Minus, das offensichtlich der Pandemie und ihren Auswirkungen geschuldet sei. „Allein die Gottesdienstbesucher-Zahlen sind seit Pandemiebeginn 2020 um etwa die Hälfte eingebrochen – das hat sich auch auf den Urnengang ausgewirkt.“
Jedoch: Etliche Jugendliche, Frauen und Männer haben die Möglichkeit der Briefwahl genutzt. Rund 72.000 Kuverts wurden in der gesamten Erzdiözese verteilt. Plus: „Ich sehe bereits deutlich, dass eine Erneuerung nach der Wahl zu erwarten ist. Viele neue Kandidatinnen und Kandidaten haben den Sprung in ihren PGR geschafft.“ Achleitner freut sich besonders, dass sich in Tagen wie diesen so viele Menschen für die kommenden fünf Jahre ehrenamtlich in ihren Pfarren mit Zeit, Ideen und Talenten einsetzen.
Wahlberechtigt waren insgesamt 382.158 Menschen (davon 275.720 im Bundesland Salzburg und 106.438 im Tiroler Teil) in den Pfarren der Erzdiözese Salzburg.
Erzbischof gab in der Dompfarre seine Stimme ab
In der Dompfarre am Salzburger Kapitelplatz gab Erzbischof Franz Lackner seine Stimme ab. Nach dem Einwerfen seines Wahlzettels in die Urne sagte er: „Der Pfarrgemeinderat ist das stabile Element vor Ort, dem immer wieder große Verantwortung zukommt.“
Mit Blick auf den Krieg und die Not in der Ukraine sagte er: „In den Pfarren wird sehr, sehr viel geleistet. Es kommt jetzt eine große Aufgabe auf die Pfarren zu – mit der Aufnahme von geflüchteten Menschen.“ Immerhin: Das Soziale und die Nächstenliebe (die „Caritas“) ist eine der Kernaufgaben der Pfarren.
Streiflichter: Das war die PGR-Wahl 2022
Die Pfarre Eschenau (Dekanat Taxenbach im Pinzgau) berichtete bereits zu Mittag, dass die Wahlbeteiligung bei 82% lag.
Die Salzburger Stadtpfarre Maxglan meldete via Pfarrer Josef Pletzer am Wahlabend: „Die älteste Wählerin heute war stolze 100 Jahr alt, die jüngste 14 Jahre.“
St. Koloman im Tennengau verzeichnete 1.271 Wahlberechtigte sowie 695 abgegebene Stimmen –davon kamen 98% per Briefwahl.
Brunhilde Egerbacher berichtet aus Thiersee im Tiroler Teil der Erzdiözese: „Bei uns waren am Wahlsonntag besonders viele Gottesdienstbesucher und damit auch sicher mehr Wähler für den neuen Pfarrgemeinderat anwesend. Die Firmlinge haben sich vorgestellt und unser Diakon Toni Pirchmoser hat nach dem Gottesdienst extra Werbung für die Pfarrgemeinderatswahl gemacht.“
Eine der größten Wahlen des Landes
Diesen Sonntag stand eine der größten Wahlen Österreichs an: 4,3 Millionen Katholikinnen und Katholiken waren landesweit aufgerufen, ihre Vertretungen in Leitungsgremien der rund 3.000 Pfarren zu bestimmen.
Der alle fünf Jahre stattfindende Urnengang ist eine Direktwahl und geht aus den Bemühungen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) um mehr Mitwirkung der Laien an den kirchlichen Geschehnissen hervor. Der Pfarrgemeinderat gewährleistet die Vielfalt des pfarrlichen Lebens und vertritt die Pfarrgemeinde nach außen. Das Motto der Wahl im Jahr 2022 lautete „mittendrin“.
Österreichweit gehörten zuletzt rund 45.000 Personen den Pfarrgemeinderäten an, davon 28.000 als gewählte Mitglieder.
Nach der Wahl: Auf zu Dank-Fest und Starttreffen
Für die Ehrenamtlichen der Erzdiözese Salzburg findet am Pfingstsamstag, 4. Juni, ein Dank-Fest in der Stadt Salzburg statt, Ausklang im Bischofsgarten inklusive.
Davor laden Klaudia Achleitner und ihr Team ab Mitte Mai zu den Starttreffen für neue und bereits erfahrene Pfarrgemeinderätinnen und -räte in den Dekanaten (also in den Regionen) ein. Diese Treffen läuten die neue PGR-Periode ein und liefern Wissenswertes rund um das Ehrenamt in der eigenen Pfarre.
Alle Informationen gibt es unter www.eds.at/pfarrgemeinderat