Neue Projekte für Familien in Krisengebieten – für eine Zukunft ohne Hunger

Die Vereinten Nationen beschlossen im Herbst nachhaltige Entwicklungsziele, die SDG (Sustainable Development Goals).17 Ziele zur sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit sollen den Hunger bis 2030 beenden. In den letzten zehn Jahren wurde bereits viel erreicht: Es leiden 160 Millionen Menschen weniger an Hunger. Die Zahl an Kindern, die an den Folgen von Unterernährung sterben, wurde halbiert.
Die SDG zielen darauf ab, dass Menschen weltweit Zugang zu sicherer, nährstoffreicher und ausreichend Nahrung haben. Die Caritas schließt sich diesen Zielen an und will bis 2018 die Ernährungssituation von 500.000 Menschen verbessern.
Caritas Direktor Johannes Dines: „Hunger ist eine globale Tragödie, denn jeder Mensch hat das Recht auf Nahrung. Die Arbeit der Caritas zielt darauf ab, die Verfügbarkeit, den Zugang und die Verwendung von Lebensmitteln zu gewährleisten. Wir als Caritas helfen dort, wo die Not am größten ist. Im Vordergrund stehen dabei die Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft, Ernährungserziehung sowie die Bekämpfung von Unterernährung bei Kindern. Unser gemeinsames Ziel ist eine Zukunft ohne Hunger“.
Hilfe entlang den Fluchtrouten
Seit fünf Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien. Rund sieben Millionen Menschen sind Binnenflüchtlinge, die innerhalb des Landes vor Bomben und Zerstörung fliehen, oft mehrmals. Ca. zwei Millionen Menschen sind in den Libanon geflohen, das Land, das weltweit am meisten Flüchtlinge, gemessen an der eigenen Einwohnerzahl, aufgenommen hat. Millionen haben sich Richtung Türkei, Ägypten und Europa aufgemacht. Die Caritas Salzburg hat, zusätzlich zu den bestehenden Bildungsprojekten im Libanon, neue Projekte gestartet: Förderunterricht in Lattakia für Kinder, die auf Grund von Krieg und Flucht die Schule nicht besuchen konnten. Mikrokredite in Ägypten, die Familien ermöglichen sich eine Existenz zu schaffen.
Syrien: Bildung und eine gesunde Jause für Flüchtlingskinder
Rund 1,5 Millionen Syrer, aus vom Bürgerkrieg betroffenen Regionen, haben in der syrischen Küstenregion Zuflucht gefunden. Die Küstenstadt Lattakia gilt nach wie vor als die sicherste Stadt Syriens. Die Kinder haben durch Krieg und Flucht schon länger keine Schule mehr besucht. Viele sind mangelernährt. Die medizinische Versorgung ist unzureichend.
Das Projekt „Förderunterricht für syrische Kinder“ wird seit Anfang 2016 – aufbauend auf ein erfolgreiches Vorgängerprojekt – von der Caritas Salzburg unterstützt. 490 Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren erhalten regelmäßig Förderunterricht, welcher ihnen den Einstieg bzw. Wiedereinstieg ins Schulsystem ermöglicht sowie täglich eine Jause. Maha Jdeed, Leiterin des Caritas-Schulprojektes: „Viele der Familien hier wohnen in Garagen, Kellern oder Hauseingängen. Manche Kinder müssen nachts in der nahegelegenen Kerzenfabrik arbeiten. Sie schlafen immer wieder während des Unterrichts ein. Trotzdem verpasst keiner freiwillig einen einzigen Schultag – schon alleine wegen der täglichen Jause“. Die Mädchen und Buben bekommen auch neue Kleidung, Schuhe und Schulsachen. Gemeinsame Freizeitaktivitäten und die Betreuung durch geschultes Personal sollen helfen, Traumata zu verarbeiten.
Ägypten: Existenzsicherung durch Kleinkredite und Bildung
Der Zugang zu Verdienstmöglichkeiten und Bankkrediten in Ägypten ist für die arme, ländliche Bevölkerung sowie für Flüchtlinge schwierig. Die Vergabe von Mikrokrediten zu fairen Konditionen an Kleinstunternehmer ermöglicht den Menschen wirtschaftliche Unabhängigkeit. Sie können sich langfristig eine eigene Existenz aufbauen. Im Rahmen eines Dreijahresprogrammes werden so rund 300 ägyptische Familien bei dem Aufbau eines Kleingewerbes, z.B. als Schuster oder Bäcker, oder dem Aus– bzw. Aufbau einer Tierzucht unterstützt. Schulungen, tierärztliche Behandlung und Beratung sowie medizinische und schulische Unterstützung der Familien sind wichtige begleitende Maßnahmen. Das Programm soll auch auf 45 syrische Flüchtlingsfamilien ausgeweitet werden, die eine gute Geschäftsidee zur Gründung eines Kleingewerbes haben. Stefan Maier, Auslandshilfeleiter der Caritas Salzburg: „Unser Ziel ist es, Familien sozial und wirtschaftlich zu stärken und ihnen so ein Leben in Würde zu sichern. Ein Großteil unserer Kreditnehmer sind Frauen, die durch die Aufzucht sowie den Verkauf der Tiere oder ihrer Produkte ihre Familien ernähren“.
Die durchschnittliche Darlehenshöhe für ein Kleingewerbe ist 600 Euro. Für 250 Euro kann einer Familie bereits ein Darlehen für eine Kleintierzüchtung gegeben werden, die eine Existenzsicherung ermöglicht. Der Rückzahlungszeitraum ist zwischen 12 und 24 Monaten in monatlichen Raten.
Ein neues Projekt, das Ende des Jahres startet, wird 800 syrischen Flüchtlingskindern in Alexandria, mittels Förderunterricht und Nachhilfe den Einstieg in das ägyptische Schulsystem erleichtern. Somit soll die Zahl der Schulabbrecher reduziert werden. Geschulte Psychologinnen helfen Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten und Lernblockaden Stress und Ängste zu mildern. Dies erfolgt mittels psycho-sozialen Maßnahmen wie malen, Geschichten erzählen oder Theater spielen. Die Eltern werden hier miteingebunden, um den nachhaltigen Erfolg sicher zu stellen.
Caritas Österreich – 20 Projekte für eine „Zukunft ohne Hunger“
Die Caritas Österreich startet 2016 20 neue Projekte für eine Zukunft ohne Hunger. Rund 100.000 Menschen werden drei Jahre lang unterstützt, um ihre Ernährungssituation zu verbessern. Die Caritas hilft dort wo die Not am größten. Stefan Maier, Auslandshilfeleiter der Caritas Salzburg: „Äthiopien leidet unter der schwersten Dürre seit über 30 Jahren. 10 Millionen Menschen stehen auf Grund von vertrockneten Feldern vor dem nichts. Sie haben keine Einkünfte mehr und sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Wir helfen vor Ort mit Saatgut und Nutztieren, um die Lage der Menschen langfristig zu verbessern“.
Weitere Projekte starten in besonders von Hunger betroffenen Ländern wie Burundi, Süd Sudan oder Uganda bzw. Schwerpunktländern der Auslandshilfe der Caritas Salzburg wie etwa Ägypten. Unterstützt werden Bauern mit Schulungen, Saatgut und Geräten, um die Erträge zu steigern und sich selber ernähren zu können. Diversifizierte Landwirtschaft, v.a. der zusätzliche Anbau von Obst und Gemüse sollen Mangel- und Fehlernährung entgegenwirken. Der Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren, soll durch Ernährungsberatung und der Versorgung mit Zusatznahrung entgegen gewirkt werden.
Spenden
Raiffeisenverband Salzburg
IBAN AT11 3500 0000 0004 1533,
BIC RVSAAT2S
Kennwort: Meine Spende gegen Hunger
Online-Spenden: www.caritas-salzburg.at
<link file:38759>Hier können Sie die Presseinfo als Word Datei downloaden
Bildmaterial: © Caritas Salzburg; Abdruck honorarfrei
2016_HK_Mikrokredite: Mikrokredite helfen ägyptischen Familien dabei sich eine eigene Existenz, z.B. durch Tierzucht, aufzubauen. Die tierischen Produkte können am Markt verkauft und von der Familie konsumiert werden.
<link file:38758>Hier können Sie das Bild in hoher Auflösung downloaden
2016_HK_Lattakia: In der syrischen Küstenstadt Lattakia bekommen Kinder, die auf Grund von Krieg und Flucht nicht zur Schule gehen konnten, Förderunterricht und eine gesunde Jause.
<link file:38757>Hier können Sie das Bild in hoher Auflösung downloaden
Pressekontakt
Mag.(FH) Ines Aufmesser-Waldhuber
Caritas Salzburg, Kommunikation
Tel: +43/(0)662/84 93 73 - 131
Mobil: +43/ (0)676/ 84 82 10 - 317
ines.aufmesser-waldhuber@caritas-salzburg.at