Hochfest der Heiligen Erentrudis am Nonnberg – Erinnerung an eine starke Frau

SALZBURG / Die Benediktinerinnen vom Stift Nonnberg unter der Leitung von Äbtissin Mutter Veronika Kronlachner luden am Fest der Heiligen Erentrudis zum Feiergottesdienst. Hauptzelebrant war Bischof Ivo Muser (Bozen-Brixen), der gemeinsam mit Erzabt Jakob Auer OSB, Abtpräses Johannes Perkmann OSB und zahlreichen Priestern und Ordensleuten aus der Erzdiözese Salzburg die Messe feierte. Im Anschluss erhielten die Gläubigen den Einzelsegen mit den Reliquien der Heiligen – als Zeichen geistlicher Nähe und persönlicher Stärkung.
„Es geht um dich“
In seiner Predigt betonte Bischof Muser die bleibende Aktualität der Heiligen Erentrudis: „Sie war eine starke Frau, tief im Evangelium verwurzelt. Ihr Leben zeigt uns bis heute, dass es sich lohnt, Christ oder Christin zu sein. Der Glaube ist Quelle von Kraft und Hoffnung – damals wie heute.“ Sie erinnere an die Verantwortung von Christinnen und Christen heute: "Jetzt geht es um dich und darum die Geschichte des Christentums weiterzuschreiben.“
Er erinnerte an die enge historische Verbindung zwischen der Abtei Nonnberg und dem Südtiroler Kloster Säben, das durch Benediktinerinnen vom Nonnberg gegründet wurde. „Unsere Diözesen teilen über 1200 Jahre Geschichte. Diese christlichen Wurzeln verbinden uns und geben uns Halt in der Gegenwart“, so Muser. Außerdem ist mit Sr. Maria Grazia eine Südtirorerlin seit 2023 fester Bestandteil Teil des Konvents.
Durch Krisen hindurch ein Ort des Schutzes und der Zuversicht
Auch Äbtissin Mutter Veronika Kronlachner würdigte die Patronin Salzburgs: „Erentrudis ist Landesmutter, sie ist Schutz und Leitung für uns – sie ist da, sie geht mit uns.“
Die Geschichte der Abtei, des ältesten durchgehend bestehenden Frauenklosters im deutschen Sprachraum, sei ein lebendiges Zeugnis dieser geistlichen Begleitung: „Über 1300 Jahre hat unser Kloster ihren Schutz erfahren – in Kriegszeiten, in Krisen. Es ist spürbar: Sie wirkt, sie ist präsent.“
Besonders würdigte die Äbtissin die Option im Kontrast zur moderen Welt, die von Erentrusi aufgezeigt wird: „In einer Welt voller technischer Möglichkeiten und äußerer Reize erinnert uns Erentrudis an das Wesentliche – an Christus, an ein erfülltes Leben in der Tiefe. Sie zeigt uns, was die Sehnsucht der Menschen wirklich stillt.“
Das Kloster am Nonnberg sei, so Kronlachner weiter, nicht nur ein geistliches Zentrum für die Ordensgemeinschaft, sondern auch ein Ruhepol für viele Menschen inmitten des Alltags.
„Viele Besucher sagen: Hier finde ich zur Ruhe. Wenn dieses Gebäude, durch 1300 Jahre durchbetet, nicht mehr da wäre, wäre etwas ganz Wesentliches verloren – für Salzburg und darüber hinaus.“
Das Hochfest der Heiligen Erentrudis stellt ein Bekenntnis lebendigen Glaubens und geistlicher Kontinuität dar. Der Tenor der Feiernden des Abends: „In einer Welt voller Umbrüche ist sie und bleibt sie ein Vorbild – für den Glauben, für das Miteinander und für ein Leben, das in Christus verwurzelt ist.“