Fastenzeit: Countdown auf Ostern beginnt

SALZBURG (eds ) / Mit dem Aschermittwoch, der heuer auf den 2. März fällt, beginnt die 40-tägige Fastenzeit. An diesem Tag gibt es wieder eine Vielfalt an kirchlichen Angeboten für den Start in die österliche Bußzeit. Besonders beliebt ist die Aktion „Aschekreuz to go“, die in der Erzdiözese an vier Schauplätzen durchgeführt wird und darüber hinaus auch in vier weiteren Diözesen stattfindet. Am ersten Fastensonntag, dem 6. März, wird in allen Pfarren der Erzdiözese der Fastenhirtenbrief von Erzbischof Franz Lackner verlesen.
Unterwww.eds.at/ostern präsentiert die Erzdiözese Salzburg gebündelt das vielfältige kirchliche Angebot für die Fastenzeit und Ostern – von Hintergrundwissen, Anregungen, Impulsen, bis Veranstaltungen und Tipps für diese besondere Zeit.
Für Eilige: Aschekreuz to go – auch in Wien, Innsbruck, Linz, und Klagenfurt
Großer Beliebtheit erfreut sich das „Aschekreuz to go“. Dieses gibt es in der Erzdiözese Salzburg von 9 bis 18 Uhr in der Stadt Salzburg beim Infopoint Kirchen in der Franziskanergasse und am Mirabellplatz, heuer erstmals auch beim Multiaugustinum in der Lungauer Gemeinde St. Margarethen (8 bis 11 Uhr, Augustinuskapelle) sowie in Kufstein von 11 bis 13 und von 16 bis 18 Uhr beim Kreisverkehr beim Stadtpark.
In Salzburg wartet diesmal auch eine kulinarische Stärkung: „Wir verteilen 2.000 Stück Lungauer Fastenbrezen“, kündigt Dominik Elmer, Leiter des Infopoint Kirchen, an.
Erfreut zeigt sich Elmer, der auch Vorsitzender der österreichweiten Arbeitsgruppe für Citypastoral ist, dass die Aktion in vier weiteren Diözesen durchgeführt wird. „Es ist perfekt für Eilige, die dennoch mit einem persönlichen Ritual in die Fastenzeit starten wollen“, so der Theologe.
In der Erzdiözese Wien gibt es das „Aschekreuz to go“ beim Raum der Stille am Hauptbahnhof von 7 bis 19 Uhr, auch Weihbischof Scharl und Weihbischof Turnovsky sind vor Ort.
In der Wiener Innenstadt wird die Aktion außerdem beim Begegnungszentrum „Quo vadis?“ am Stephansplatz von 10 bis 18 Uhr durchgeführt.
In der Diözese Innsbruck können Passanten mit dem Aschenkreuzritus von 7 bis 8.30 Uhr am Innsbrucker Bahnhofsvorplatz sowie von 16.30 bis 18.30 Uhr vor der Kirche im Herzen der Stadt (Maria-Theresien-Straße) bewusst die Fastenzeit beginnen.
In der Diözese Gurk-Klagenfurt findet die Aschekreuzauflegung für Passanten am Alten Platz bei der Pestsäule von 10.30 bis 12.30 Uhr sowie im Dom von 12.30 bis 16 Uhr mit Bischof Marketz statt.
In der Diözese Linz läuft die Aktion vor der Ursulinenkirche (Landstrasse) von 15 bis 18 Uhr.
Erzbischof im Fastenhirtenbrief: „Machen wir uns gemeinsam auf den Weg“
„Wir leben in Zeiten ständiger Herausforderungen“, schreibt der Salzburger Erzbischof in seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief, der am ersten Fastensonntag, dem 6. März, in den Pfarren der Erzdiözese verlesen wird. „Wie viele Sorgen und Lasten mussten wir alle tragen, wie viel Betrübnis vernehmen“, schreibt Lackner, und nennt dabei konkret die Klimakrise, die Pandemie und die „Gräuel des Missbrauchs“.
Zur Fastenzeit schreibt der Erzbischof: „Machen wir uns in diesen vierzig Tagen der österlichen Bußzeit also wiederum gemeinsam auf den Weg. Abschließend wünsche sich Lackner, „dass wir einander wieder schätzen lernen, dass es uns gelingen möge, die Spaltungen unserer Tage zu überwinden.“
Fastenhirtenbrief in Leichter Sprache
Aschermittwoch – Beginn der Fastenzeit
Den Beginn der Fastenzeit markiert das Aschenkreuz, das den Gläubigen am Aschermittwoch auf die Stirn gezeichnet wird. Die Asche stammt von den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres. Der Empfang des Aschenkreuzes gehört zu den heilswirksamen Zeichen, den Sakramentalien. Die Idee der Buße und der Umkehr stehen an diesem Tag besonders im Vordergrund.
Der Aschenritus stammt aus dem 11. Jahrhundert und damit aus jener Zeit, in der die Büßer öffentlich am Aschermittwoch aus der Kirche ausgeschlossen und als Zeichen der Buße mit Asche bestreut wurden. Für diese Zeit mussten sie ein besonderes Gewand anlegen und durften sich nicht waschen. Am Gründonnerstag wurden sie wieder in die Gottesgemeinschaft aufgenommen und durften am Gottesdienst teilnehmen.
Die Zahl 40
Die österliche Bußzeit, auch Quadragesima (Zeit der 40 Tage) oder Fastenzeit genannt, beginnt am Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag.
Die Dauer der Fastenzeit leitet sich von dem biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan in der Wüste auf sich nahm. Die Zahl 40 hat in der biblischen Sprache einen hohen Symbolwert. So fastete der Prophet Elija 40 Tage in der Wüste, ehe er seiner Berufung folgte. Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief damit eine Zeit der Läuterung. Moses war Gott auf dem Berg Sinai 40 Tage nahe. Die Stadt Ninive hatte 40 Tage, um ihre Sünden zu bereuen.
Geschichte der Fastenzeit
Aufzeichnungen zufolge soll es bereits im 2. Jahrhundert ein zweitägiges Trauerfasten von damaligen Christen gegeben haben. Dieses Fasten wurde im 3. Jahrhundert auf die Karwoche ausgedehnt und im 4. Jahrhundert auf die 40-tägige Fastenzeit.
Ein anderes Element der Fastenzeit war in den ersten Jahrhunderten die öffentliche Buße. Erst im 8. Jahrhundert wurde das öffentliche Bekenntnis der Sünden von der privaten Beichte vor dem Priester abgelöst. Bei der öffentlichen Buße bekannten Menschen, die schwere Vergehen begangen hatten (Mord, Ehebruch, ...), diese in der Fastenzeit vor dem Bischof.
Die Fastenregeln waren über Jahrhunderte hinweg sehr streng. Sogar Milchprodukte waren verboten. Strikte Fasttage sind auch heute noch der Aschermittwoch und der Karfreitag.
Die Fastenzeit wird von vielen Menschen als Zeit der Besinnung und inneren Reinigung benutzt. Fasten als Minimierung der Nahrungsmittel und der Verzicht auf Genussmittel, aber auch Fasten in Form von Exerzitienseminaren oder anderen meditativen Angeboten, sind heute bei vielen gefragt. Autofasten, das dazu aufruft, die eigenen Mobilitätsgewohnheiten zu überdenken, Verzicht auf Fernsehkonsum und Reduktion der Zeit, die in sozialen Medien und bei Computerspielen verbracht wird, sind besonders beliebte Formen des Verzichtübens.
Veranstaltungen in der Erzdiözese Salzburg zum Beginn der Fastenzeit
Aschenkreuz to go
Mit dem Aschenkreuz to go bietet sich allen Eiligen die Möglichkeit, unterwegs mit einem persönlichen Ritual in die Fastenzeit zu starten.
Termin: Mittwoch, 2. März 2022, 9 bis 18 Uhr
Orte: Infopoint Kirchen, Franziskanergasse 3, 5020 Salzburg; Mirabellplatz Salzburg; Kufstein; Multiaugustinum, St. Margarethen/Lg.
Aschermittwoch – Mittagsgebet
Mit Auflegung des Aschenkreuzes
Termin: Mittwoch, 2. März 2022, 12.30 Uhr
Ort: Kollegienkirche, Universitätsplatz, 5020 Salzburg
Veranstalter: Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Unipfarre Salzburg, Katholische Hochschuljugend (KHJÖ), Universität Salzburg, TheologInnen Zentrum
Predigt: Dekan Mag. Dr. Michael Zichy
Musikalische Gestaltung: Katholische Hochschuljugend
Aschermittwochgottesdienst mit Erzbischof Dr. Franz Lackner
Pontifikalamt und Aschenkreuz-Auflegung, mit Gebärdensprache
Termin: Mittwoch, 2. März 2022, 19 Uhr
Ort: Salzburger Dom, Domplatz 1, 5020 Salzburg
Mit: Erzbischof Franz Lackner
Musik: G. P. da Palestrina (1525–1594): Missa Emendemus
Aschermittwochfeier: Heute noch. Jetzt. Hier ist Golgotha.
„Aber von wo aus, um Gottes willen, sollten denn Blut, Eiter und Asche zum Himmel schreien, wenn nicht aus dem Raum der Kirche? Ginge es nach dem Gusto des schönen Gemütes, wären die Gotteshäuser Schauräume für das Angenehme, und nicht einmal der Schrei Jesu am Kreuz wäre zu sehen oder zu hören. Die zerrissene Stimme des Messias gehört jedoch zum Wortlaut des christlichen Gebetes. Sie erlaubt, dass die entsetzliche Evidenz des Leidens gezeigt wird, mitten im Heiligtum.“
Gottfried Bachl (+ 23. Mai 2020), von dem diese Zeilen stammen, wird aus Texten, die in seinen Büchern „Auch Dinge haben ihre Tränen“, „Mailuft und Eisgang“ sowie „Feuer, Wasser, Luft, Erde” stehen, zu Wort kommen – so, wie es zweieinhalb Jahrzehnte, in denen er als geistlicher Assistent des KAV die Aschensegnung am Aschermittwoch vorgenommen hat, der Fall war.
In Kooperation mit dem Institut für Religionspädagogische Bildung Salzburg der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein.
Termin: Mittwoch, 2. März 2022, 19 Uhr
Ort: Romanischer Saal der Erzabtei St. Peter, St. Peter-Bezirk 1, Salzburg
Veranstalter: Katholischer Akademiker/innenverband
Lesung: Veronika Schmidinger
Musik: Oleksii Sapov MA, Klarinette
Liturgie: Univ.-Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl, Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen an der Universität Salzburg, Geistlicher Assistent des KAV Salzburg
DIE LETZTEN TAGE JESU – Fastenkrippen aus aller Welt
Vorbesichtigung der 12. Sonderausstellung in der Bibelwelt
Die Bibelwelt setzt den Pfad interkulturell gestalteter, biblischer Darstellungen mit ihrer 12. Sonderausstellung „Die letzten Tage Jesu – Fastenkrippen aus aller Welt“ fort. Die „Ernste Krippe“, wie sie auch oft genannt wird, umfasst die Kirchenjahreszeit vom Palmsonntag bis Ostermontag, wobei in den Darstellungen die Bezüge zwischen Krippe und Kreuz immer wieder aufgegriffen werden.
Die Ausstellung wird durch Dekan Peter Bertram vom Evang.-Luth. Dekanat Traunstein eröffnet. Dadurch soll auch der ökumenische und grenzüberschreitende Bezug der Bibelwelt zu Bayern vertieft werden.
Termin: Donnerstag, 3. März 2022, 11 bis 12 Uhr
Ausstellung geöffnet: 7. März 2022, bis Pfingstmontag, 6. Juni 2022, zu den Öffnungszeiten
Ort: Bibelwelt, Plainstraße 42a, 5020 Salzburg
Autofasten
Heilsam in Bewegung kommen
Für ChristInnen ist die Schöpfung ein Geschenk Gottes. Deswegen ist es uns wichtig, sie zu bewahren und zu schützen – für uns und unsere Mitmenschen. Die Fastenzeit bietet sich an, über den eigenen Lebensstil nachzudenken und ihn neu zu gestalten. Autofasten verbindet diese beiden Aspekte.
Termin: Mittwoch, 2. März 2022, bis Samstag, 16. April 2022
Kath. Männerbewegung, Kapitelplatz 6/3, 5020 Salzburg
weitere Veranstalter: Umweltreferat
Anmeldung: www.autofasten.at
Kreuzwegandachten im Dom zu Salzburg
Freitag, 4. März 2022, 15 Uhr
Freitag, 11. März 2022, 15 Uhr
Freitag, 18. März 2022, 15 Uhr
Freitag, 25. März 2022, 15 Uhr
Freitag, 1. April 2022, 15 Uhr
Karfreitag, 15. April 2022, 15 Uhr
Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung
Fastensuppenessen in Salzburg
Termin: Freitag, 25. März, 12 Uhr
Ort: St. Virgil Salzburg
Anmeldung: kfb@eds.at
Fastensuppe to go in Tirol
Termin: Dienstag, 29. März, 12 bis 13 Uhr
Ort: Tagungshaus Wörgl
Mit: Erzbischof Franz Lackner OFM
Online-Abend auf meinekirchenzeitung.at mit Barbara Pachl-Eberhart
Immer wieder neu zu beginnen, gehört zum Leben. Manchmal geht es ganz leicht, manchmal fällt es schwerer. Fastenserien-Autorin Barbara Pachl-Eberhart hat viel Erfahrung und gute Tipps dazu. Donnerstag, 24. März, 19 bis 20.30 Uhr, www.meinekirchenzeitung.at
Fasten-Serie im Rupertusblatt
"Neustart! Wie neu beginnen geht" lautet der Titel einer siebenteiligen Fastenserie in den österreichischen Kirchenzeitungen, die von der Bestseller-Autorin Barbara Pachl-Eberhart gestaltet wird. Sie öffnet jede Woche ihre "Erfahrungskiste" und gibt Inspiration, damit Neuanfänge leichter fallen. Trauern und Lebens-Ja sind für sie kein Widerspruch. „Wo ich zu hadern aufhöre, tun sich neue Türen auf“, schreibt sie und ist überzeugt, dass wir ohnehin ganz viel richtig machen! 2008 kamen Pachl-Eberharts Mann und ihre zwei kleinen Kinder bei einem Autounfall ums Leben. Seither schreibt sie Bücher und Blogs, hält Seminare und Vorträge. Von der Trauerbegleiterin entwickelte sie sich zur Poesietherapeutin.
Im Rupertusblatt begleitet zudem Erzbischof Franz Lackner die Leserinnen und Leser mit seinen Gedanken und Impulsen bis zum Ostersonntag.
Das Fasten-Kurz-Abo für 7 Wochen gibt es für 7 Euro – Kurzentschlossene können es noch bestellen unter 0662/8047-2030 oder rupertusblatt@eds.at