Erzdiözese Salzburg feierte Tag der Partnerdiözesen
SALZBURG (kap) / Mit Kirchenvertretern aus Südkorea, Bolivien und dem Kongo und Sternsingerinnen und Sternsingern hat Erzbischof Franz Lackner im Salzburger Dom die Festmesse am Dreikönigstag gefeiert. Der 6. Jänner wird in der Erzdiözese Salzburg traditionell auch als Tag der weltkirchlichen Diözesanpartnerschaften begangen. Seit 1968 unterhält Salzburg offizielle Verbindungen mit Daegu (Südkorea), San Ignacio de Velasco (Bolivien) und Bokungu-Ikela (Demokratische Republik Kongo). Ziel ist es, Glaubens-, Solidar- und Lerngemeinschaft zu werden, so die Verantwortlichen.
Ganz im Sinne der kirchlichen Synodalität wolle man auch künftig über die Kontinente hinweg den "Austausch der Gaben" pflegen, sagte Erzbischof Lackner in seiner Predigt bei der Feier am Montag. So wie in den Händen der Sternsinger fand Lackner "Gold, Weihrauch und Myrrhe" im Sinne von Geschenken auch in den Kontinentalberichten aus Afrika, Asien und Lateinamerika zur jüngsten Weltsynode der katholischen Kirche, wie der Salzburger Erzbischof schilderte.
In der "armen und jungen" Kirche in Afrika etwa betrachteten die Menschen die Kirche "als eine Familie, die auf das Wort Gottes aufbaut", sagte Lackner und verwies auch auf die "sehr lebendige Feier der Sakramente". Das "Gold" in Asiens Kirche, mit ihrem von Sensibilität und Aufmerksamkeit geprägten Zusammenleben, wiederum liege u.a. darin, dass der Glaube für die Menschen dort Treue bedeute. "In Asien herrscht eine hohe Wertschätzung für ein Gott hingegebenes Leben, so beispielsweise auch für das zölibatäre Leben", sagte Lackner. Zur Kirche in Lateinamerika betonte der Erzbischof insbesondere deren "marianisches Zeugnis".
Barockmusik aus der Chiquitania im Dom zu Salzburg
Weltkirche wird konkret durch Begegnungen. Daher sind die drei Partnerdiözesen für die Erzdiözese Salzburg so wichtig. Seit 1968 pflegt die Erzdiözese Salzburg Beziehungen zu den Diözesen Bokungu-Ikela (Dem. Rep. Kongo), Daegu (Südkorea) und San Ignacio de Velasco (Bolivien).
Am Tag der Partnerdiözesen 2025, der seit 1975 am Fest der Erscheinung des Herrn begangen wird, kam es im Salzburger Dom zu einer Premiere. Eine Barockmesse aus der Chiquitania (Tiefland von Bolivien) wurde bei der Festmesse uraufgeführt.
Die Erstevangelisierung in der Chiquitania – die sich heute zum Teil auf das Gebiet unserer Partnerdiözese San Ignacio de Velasco erstreckt - erfolgte durch die Jesuiten ab Ende des 17. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Teil über die Musik. Die Missa Encarnacion – Messe der Menschwerdung - geht auf einen unbekannten Komponisten aus der Chiquitania zurück. Er griff auf die Vorlage des italienischen Komponisten Giovanni Battista Bassani (1647-1716) zurück, die den Weg in die Chiquitania gefunden hat. Denn die Jesuiten hatten damals aus Europa die besten Kompositionen für die „Missionen“ in Südamerika angefordert. Der unbekannte Komponist hat die Messe von Bassani neu arrangiert, so dass sie dem Gefallen und auch der Spiritualität der indigenen Bevölkerung angemessen war. So entstand der sogenannte barroco misional, der Missionsbarock. Über 13.000 Blatt Noten aus der Chiquitania sind heute in den Archiven. Eines dieser Kunstwerke aus der Chiquitania – das zur Verkündigung der Frohen Botschaft entstand - kam nun im Salzburger Dom mit dem Solistenensemble der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeisterin Andrea Fournier zur Aufführung.
P. Dr. Piotr Nawrot, Steyler-Missionar und Musikwissenschaftler aus Santa Cruz in Bolivien, beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit dem Missionsbarock und er hat diese Messe wiederentdeckt, eingeordnet und zugänglich gemacht. Er hat die Noten auch für Salzburg zur Verfügung gestellt. Es war uns eine Ehre, dass er bei diesem Festgottesdienst im Dom zu Salzburg war und die Bedeutung dieser Messe erläutert hat. Es war auch für ihn ein bewegendes Ereignis, dass eine Messe aus der Chiquitania in einem der „musikalisten Ort der Welt“ – nämlich in Salzburg – zur Aufführung kam.
So teilten wir am Tag der Partnerdiözesen mit der Partnerdiözese San Ignacio de Velasco – um es mit den Worten von Bischof Robert Flock (von San Ignacio de Velasco) zu sagen - den „Segen der schönen Orchestermusik, der beeindruckenden Kirchenarchitektur und der exquisiten sakralen Kunst“ miteinander.