Elf anderssprachige Gemeinden zeigen Vielfalt der Weltkirche in Salzburg

SALZBURG (eds) / Den anderssprachigen Gemeinden wurde das diesjährige Weltkirche-Seminar am Samstag im Bildungszentrum St. Virgil Salzburg gewidmet: „Sie zeigen uns, dass wir schon vor Ort Weltkirche sind und wir trotz der unterschiedlichen Kulturen und Kontexte durch den gemeinsamen Glauben verbunden sind“, betonte der Salzburger Weltkirche-Referent Markus Roßkopf im Nachklang. In der Erzdiözese Salzburg sind derzeit elf anderssprachige Gemeinden beheimatet. Roßkopf beschreibt sie als „lebendige, zum Teil altersmäßig junge Gemeinden“, die sich regelmäßig treffen. Beim diesjährigen Seminar trafen 40 Teilnehmende zum Austausch und Kennenlernen zusammen, fast alle anderssprachigen Gemeinden waren vertreten.
Markus Roßkopf: „Wenn wir Weltkirche vom Zweiten Vatikanischen Konzil her denken, gibt es den Blick nach außen und den Blick nach innen. Nach außen sind das andere Kirchen und vor allem die Partnerdiözesen. Nach innen sind das Hilfswerke und Menschen, die nach Salzburg kommen.“
Alexander Kraljic, Nationaldirektor der katholischen anderssprachigen Seelsorge in Österreich, verwies in seinem Impulsvortrag darauf, dass anderssprachige Gemeinden eine Brückenfunktion wahrnehmen können. Es gehe letztendlich darum, Integration auf eine Weise zu fördern, dass die Vielfalt ohne Ghettobildung erhalten bleibt. Die anderssprachige Seelsorge sei „ein Angebot, die eigenen geistlichen Wurzeln zu bewahren und als Weltkirche gemeinsam im Glauben zu wachsen“. Aufgrund dessen, dass Glaube und Gebet etwas sehr Persönliches sei, sei es wichtig, in der Muttersprache feiern zu können.
Ulrike Stefflbauer, Integrationsbeauftragte im Team Vielfalt der Stadt Salzburg, gab in einem Forum Einblicke in die Internationalität der Stadtbevölkerung. Abdullahi A. Osman, Obmann des Vereins „talk together“, und Monica Ladinig von „SOMOS Salzburg“ sprachen in einem weiteren Forum darüber, wie Vereine Menschen unterschiedlicher Länder und Kulturen miteinander ins Gespräch bringen.
Religion als wichtiger Anker
Aus unterschiedlichen Gründen verlassen Menschen ihre Heimat und suchen anderswo eine neue. Religion kann dabei ein wichtiger Anker sein, weil sie vielen Menschen Halt und Kraft im Alltag gibt. Die Muttersprache, vertraute Lieder, Gebete und Formen der Volksfrömmigkeit, die Berücksichtigung kultureller Prägungen sowie die Gemeinschaft mit Menschen mit ähnlichen Lebenserfahrungen erleichtern es, einen Platz in Kirche und Gesellschaft zu finden. In der Erzdiözese Salzburg gibt es derzeit elf anderssprachige Gemeinden. Viele davon sprechen mittels Muttersprache eher einen Kulturraum an, weniger eine Nationalität. Neben dem Feiern von Gottesdiensten in der jeweiligen Muttersprache können die Gemeinden auch bei Alltagsproblemen behilflich sein. Derzeit gibt es katholische Gottesdienste in den Sprachen Englisch (African Catholic Community Salzburg und Philippinische Gottesdienstgemeinde), Farsi, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch, Ungarisch. Zudem werden katholische Gottesdienste in anderen Riten gefeiert: Byzantinisch (Ukrainisch griechisch-katholisch) und Syro-Malabarisch (Malayalam).
Das seit 2012 jährlich stattfindende Seminar wird veranstaltet vom Referat für Weltkirche der Erzdiözese Salzburg, in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen der Paris Lodron Universität Salzburg, dem Afro-Asiatischen Institut sowie mit Land und Stadt Salzburg. (Infos: www.kirchen.net/weltkirche)