Acht neue Mitarbeitende in pastoralen Dienst gesendet

SALZBURG (eds-13. 11. 2023) / Erzbischof Franz Lackner sendete am Sonntagnachmittag fünf Kandidatinnen und Kandidaten in St. Rupert in Bischofshofen in den pastoralen Dienst. Hinzu kamen drei, die im vergangenen Jahr kurzfristig nicht an der Sendungsfeier teilnehmen konnten. Diese acht „zukünftigen Mitarbeitenden im Weinberg des Herrn“ bat er, „die Mitmenschlichkeit nach dem Vorbild Gottes zu leben und zu wirken, dessen Freude es ist, bei den Menschen zu sein“. Der gewählte Leitsatz der Gesendeten lautet: „Mein Gott bist du, dich suche ich.“ (Bibel, Psalm 63,2)
Neu gesendet wurden: Patrik Ehrenberger (34) für die „Junge Kirche“ als Jugendleiter für Tennengau, Pongau und Lungau, Martin Schiessel (50) für das Universitätsklinikum Landeskrankenhaus und die Christian-Doppler-Klinik, Nicole Endres (40) für die Pfarren Hallein und Neualm, Michael Klauser (49) für die Pfarren Kitzbühel und Reith bei Kitzbühel sowie Josef Auer (54) für Abtenau und den Pfarrverband Lammertal. Hinzu kamen Elisabeth Eberhardt (32) für das Universitätsklinikum Landeskrankenhaus, Siegfried Förstl (49) für das Krankenhaus Kufstein, sowie Julia Simmerstatter (37) für die Pfarren Kirchberg und Brixen im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg.
Predigt mit „Bild, Gedanke und Emotion“
In seiner Festpredigt erzählte Erzbischof Franz Lackner, Papst Franziskus habe den Bischöfen anlässlich des Ad-limina-Besuchs eine „Predigt über das Predigen“ gehalten. „Drei Punkte, so der Papst, müssten darin vorkommen: ein Bild, ein Gedanke und eine Emotion.“ Er sprach über die Weisheit aus der Lesung, wo es heißt, wer sie am frühen Morgen sucht, brauche keine Mühe, er finde sie vor seiner Tür sitzen. Im gläubigen Leben sei die Taufe immer schon vorzufinden. Die Taufpatinnen und -paten sprechen ihr eigenes Glaubensbekenntnis. „Gott antwortet darauf mit der Gabe der Gotteskindschaft für den Täufling. Er legt diese Gabe gleichsam vor die Tür und das Kind kann sie – mündig geworden – annehmen oder nicht.“
Zum Gedanken erzählte Erzbischof Lackner von einer Begegnung mit einem australischen Ureinwohner bei der Bischofssynode im Oktober in Rom. „Bei den vielen Unterschieden zwischen uns hatten wir doch eines gemeinsam: Die Taufe. Das spürten wir. Ich sah, um beim Bild zu bleiben, die Weisheit vor seiner Tür sitzend; ich hoffe, er bei mir auch.“ Diese geschenkte Gnade sei „das große Band, das uns alle verbindet“. In der Theologie spreche man von einer „morgendlichen Erkenntnis“. Das Anfangen sei bereits getragen von Gottes Uranfang, von der ganzen Schöpfung. „Jeder ehrliche Anfang ist Gnade, gratis gegeben. Am Ende jeder aus Gnade begonnenen Reise steht die Auferstehung, das ultimativ letzte Wort Gottes.“ Auch im ersten Wort Gottes bei der Taufe zu jedem einzelnen liege ein Trostcharakter. Die Gesendeten haben Teil an der Sendung Gottes. Es gelte, die Weisheit vor der Türe zu entdecken. Dafür brauche es dieses „Mehr“, etwas über die Menschen hinaus. Die „zukünftigen Mitarbeitenden im Weinberg des Herrn“ bat er, „die Mitmenschlichkeit nach dem Vorbild Gottes zu leben und zu wirken, dessen Freude es ist, bei den Menschen zu sein“.
Erzbischof Lackner schloss mit einem Gedanken zur Emotion: „Zeigt Mitgefühl – es gibt sehr viel Not; die Menschen sind allzu oft von Sinnlosigkeit geplagt! Übernehmt auch Mitverantwortung, nicht selten wird die Schuld bei anderen gesucht“, so sein Appell: „Seien wir friedfertig, beginnend bei uns selbst.“ Es gelte, die Sehnsucht zu entdecken, „Gott zu lieben und für die Menschen da zu sein, zu denen wir gesendet sind“.
Das sind „die Neuen“
Martin Schiessel, Einsatzbereich „Seelsorge“ im Landeskrankenhaus (LKH) Salzburg und in der Christian-Doppler-Klinik: „Vor elf Jahren hat sich für mich eine Tür von Wien nach Salzburg geöffnet und vor drei Jahren eine aus der IT-Abteilung einer Bank in die Erzdiözese Salzburg. Bereits davor machte ich als Ehrenamtlicher erste Schritte in der Krankenhausseelsorge. Dafür bin ich genauso dankbar, wie für die vielfältigen Erfahrungen in der Pfarrseelsorge in Puch und Oberalm während meiner Ausbildungszeit. Mir ist wichtig, mit leichtem Gepäck und freien Händen unterwegs zu sein, damit Türen sich öffnen können. Selbst mache ich diese spirituelle Erfahrung im Stillsein und in der Natur, wie auch bei einfachen Arbeiten am Bauernhof von Freunden. Vor der Digitalisierung wurde ab und zu in meiner Bank ein Papier-Ausdruck gesucht: Als Seelsorger möchte ich nun in den Spitälern Salzburgs unterwegs sein, damit Menschen für ihren persönlichen Herzens-Ausdruck die beste Tür entdecken können.“
Patrik Ehrenberger, Einsatzbereich „Junge Kirche“ als Jugendleiter für Tennengau, Pongau und Lungau: „Seit 2020 bin ich Jugendleiter der Katholischen Jugend in der Region Lungau/Pongau/Tennengau. Hier bin ich auch für die Koordination des Jugendhauses ‚steyleWelt‘ verantwortlich. Aufgewachsen bin ich in meiner Heimatpfarre Neunkirchen am Sand (Erzbistum Bamberg). Nach 13 Jahren als Bankkaufmann zog es mich ins Salzburger Land, wo ich zusammen mit meiner Frau und meinem Sohn lebe. Schließlich durfte ich mich im Theologischen Kurs weiterbilden. So konnte ich von meinem jahrelangen ehrenamtlichen Engagement in der Jugendpastoral in den hauptamtlichen Dienst wechseln. Für mich war und ist Kirche immer ein Ort, wo ich ganz viel ausprobieren durfte. Menschen haben mir Raum gegeben, innerhalb einer Gemeinschaft meine Talente zu entdecken. Ich fühlte mich sehr willkommen und angenommen. In meiner Arbeit möchte ich genau das möglich machen: Das Leben mit den jungen Menschen zu teilen, wo all das Platz hat, was zu ihnen gehört. Damit sie einen Ort finden, wo sie einfach sein können und ihr Leben und den Glauben mit all der Vielfalt entdecken.“
Michael Klauser, Einsatzbereich als Pastoralassistent in den Pfarren Kitzbühel und Reith bei Kitzbühel: „Ich wurde 1974 in Mödling/Niederösterreich geboren und bin im schönen Berndorf im Triestingtal aufgewachsen, wo ich auch in der altehrwürdigen Berndorfer Metallwarenfabrik die Lehre zum Werkzeugmacher absolvierte. Nach dem Bundesheer wechselte ich in den sozialen Bereich und arbeitete mit Menschen mit autistischer Symptomatik. Zwei Jahre lebte ich in Chile als Missionar auf Zeit bei den Steyler Missionaren. Vor einiger Zeit durfte ich dann am berufsbegleitenden Lehrgang zum Pastoralassistenten in St. Pölten teilnehmen. Seit 1. September bin ich nun als Pastoralassistent in den Pfarren Kitzbühel und Reith bei Kitzbühel tätig. Ich freue mich schon sehr auf diese spannende Tätigkeit und hoffe auf viele nette Begegnungen.“
Nicole Endres, Einsatzbereich als Pastoralassistentin im Pfarrverband Hallein+, mit Schwerpunkt Neualm: „Nach knapp zwei Jahren berufsbegleitender Ausbildung zur Pastoralassistentin in der Pfarre Herrnau, Salzburg, beginne ich nun im Pfarrverband Hallein+ mit Schwerpunkt in St. Josef in Neualm. Glauben heißt auch, unterwegs sein – mit und zu Menschen – und dabei der Stimme meines Herzens zu folgen. Das durfte ich in meinem Leben immer wieder erfahren und ist auch der Grund, der mich von meiner Tätigkeit als Leitung des internationalen Freiwilligenprogrammes ‚Jesuit Volunteers‘ in Nürnberg in die Erzdiözese Salzburg brachte. Ich freue mich sehr, nun hier an meinem neuen Wirkungsort gemeinsam mit Menschen unterwegs zu sein, um zu entdecken, wie Gott in unserem Leben wirkt, um ihm Raum zu geben und gemeinsam im Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung zu wachsen.“
Josef Auer, Einsatzbereich als Pastoralassistent in Abtenau und im Pfarrverband Lammertal: „Ich bin 1968 geboren, verheiratet und habe gemeinsam mit meiner Frau drei Kinder. Ich wohne in Abtenau und darf nun nach meiner Ausbildung zum Pastoralassistenten im Pfarrverband Lammertal wirken. Dass sich für mich beruflich noch mal so viel verändern wird, hätte ich vor einigen Jahren nicht gedacht. Ich bin gelernter Kfz-Mechaniker und komme somit aus einem handwerklichen Beruf. Der Umstieg in den pastoralen Dienst, an dem mein Vorgesetzter P. Virgil nicht ganz unbeteiligt war, hat mein Berufsleben noch mal eine Wendung gegeben, für die ich sehr dankbar bin. Die vielfältigen Anforderungen und die Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen machen diese neue Aufgabe für mich zu einer spannenden und erfüllenden Tätigkeit.“
Am Aufbau des Reiches Gottes mitwirken
Im Rahmen der heiligen Messe werden alljährlich Frauen und Männer zu Beginn ihres pastoralen Dienstes vom Bischof feierlich gesendet. Dabei bekunden sie ihre Bereitschaft, ihre Aufgabe in der Kirche zum Heil der Menschen zu erfüllen. Die Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten sind in vielen Bereichen im Einsatz: am Krankenbett, im Hospiz, in der Liturgie, in den Bildungseinrichtungen, der Öffentlichkeitsarbeit, der Sakramenten Vorbereitung, der missionarischen Pastoral sowie der Senioren-, Kinder- und Jugendpastoral. Die Kandidatinnen und Kandidaten sagen dem Bischof zu, in ihrer Sendung durch Jesus Christus im Auftrag des Bischofs am Aufbau des Volkes Gottes in den vier Grundaufträgen der Kirche (Verkündigung, Diakonie, Liturgie und Stärkung der Gemeinschaft) mitzuwirken. Erzbischof Lackner spricht folgende Worte der Sendung, während die Kandidatinnen und Kandidaten mit ihm die Heilige Schrift in ihren Händen halten: „Ich sende dich im Namen der Kirche zum pastoralen Dienst in unserer Erzdiözese Salzburg. Empfange die Heilige Schrift, lebe und verkünde das Evangelium, damit seine Kraft in deinem Dienst für die Menschen wirksam wird. Gott begleite dein Wirken mit seinem Segen. Amen.“ (Infos: www.eds.at/personal)