25 Jahre „kids-line“ Salzburg: Die Geburtstagsfeier

SALZBURG (eds) /Kindern und Jugendlichen stabile Beziehungen und Bezugspersonen bei psychischen Belastungen anzubieten, die über den Zeitraum einer Krise hinweg bestehen bleiben: Dieser Herausforderung stellen sich vier hauptamtliche und 110 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich von 13 bis 21 Uhr. Am heutigen Samstagnachmittag feierte das Team mit Vertreterinnen und Vertreter aus Erzdiözese Salzburg, der Landesregierung Salzburg und der Stadt ihr 25-jähriges Bestehen. Impulse gab es unter anderem von dem Jugendpsychiater Leonhard Thun-Hohenstein und Klinische Psychologin und Psychotherapeutin Rita de Dominicis.
Geburtstagswünsche
Generalvikar Harald Mattel sprach als Vertreter der Erzdiözese, die als Trägerin der Beratungsstelle fungiert: „Das wichtigste Geschenk für diese Geburtstagsfeier ist das Bestehen der nächsten Jahre zu gewährleisten.“
Als „Freundin der „kids-line“ versicherte Stadträtin Andrea Auer: Die Stadt werde auch in Zukunft a an der Seite der Beratungsstelle zu stehen.
Landesrätin Daniela Gutschi von der Landesregierung versichert: „Wir müssen alle zusammenhelfen. Stadt, Land, Kirche und kids-line.“ Dazu will das Land weiterhin als stabiler Partner fungieren.
Die „kids-line“-Leiterinnen Theresa Schimke und Katja Schweitzer stellten die Geschichte der letzten 25 Jahren dar und wiesen auf die mehr als 50.000 ehrenamtlichen Stunden hin, die Männer und Frauen für die „kids-line“ leisten. Die verdoppelten Anfragen der Corona-Jahre haben die Anlaufstelle vor finanzielle Herausforderungen gestellt. „In diesem Jahr fehlen uns noch 60.000 Euro“, so die beiden Psychologinnen. Mit einer Bitte um Spenden schlossen sie ihren Beitrag.
Impulse
Zufluchtsort für Kinder und Jugendliche sei die Stelle, so Leonhard Thun-Hohenstein in seinem Input. Die zunehmende Häufigkeit von psychischen Erkrankungen betreffe mittlerweile 30 bis 35 Prozent von Kindern und Jugendliche, sodass die Anlaufstelle noch wichtiger werde.
„Die kids-line braucht eine gute finanzielle Ausstattung, damit Stundenzahlen am Telefon und am Chat angeboten werden können. Die Politik sollte die Beratung als Teil des Versorgungsnetzwerkes für psychische Gesundheit verstehen,“ so der Psychiater.
Die langjährige Supervisorin der „kids-line“ Rita De Dominicis ist als klinische Psychologin bei der kids-line tätig. Sie zeigte in ihrem Impuls wie bedeutsam die Stelle zur Bewältigung von vermehrten Krisen von Kindern- und Jugendlichen ist.
„Die Kidsline ist ein verlässlicher Leuchtturm, wo sich Kinder und Jugendliche orientieren können“, so De Dominicis. Sie verwies auf die besonderen gefahren und Herausforderungen des digitalen Raums für Kinder und Jugendliche. Das Alleinstellungsmerkmal der „kids-line“-Mitarbeitenden ist dabei „das Herstellen von Vertrauen, das sich unter dem Prinzip der Anonymität nur mit den Kindern abspielt. Wir haben deshalb keinen Loyalitätskonflikt mit den Eltern. Wir stehen auf der Seite der Kinder.“
Erste und längerfristige Hilfe
Die „kids-line“ entstand 1999 auf eine Anfrage der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Die Telefonseelsorge Salzburg hat mit diesem Dienst ein Angebot für Kinder geschaffen, das heute stabiler Teil des psychosozialen Hilfsangebotes ist. Bis zu 5.000 Kontaktaufnahmen deckt das Team, bestehend aus vier hauptamtlichen und 110 ehrenamtlichen Mitarbeitenden, im Monat ab. Rund 100 Kinder werden regelmäßig über die „kids-line“ beraten und konstant begleitet. Neben Entlastung und psychosozialer erster Hilfe in akuten und suizidalen Krisenzeiten ist ein Anliegen der „kids-line“, auf längere Zeit stabile Beziehungen und Bezugspersonen anzubieten, damit die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Sicherheit, Vertrauen, Selbstwirksamkeit und Stabilität erfahren, wenn diese gerade nicht vorhanden ist, und sich dadurch besser entwickeln können.
Kontaktmöglichkeiten
Das Team der „kids-line ist täglich von 13 bis 21 Uhr erreichbar unter der Hotline 0800/234 123 (kostenlos und anonym aus ganz Österreich) und international kostenlos und anonym per Chat und E-Mail. (Infos: www.kids-line.at)