20. Umverteilungstag zum „Welttag der Armen“ in Salzburg
SALZBURG (eds) / Am vergangenen Sonntag wurde der von Papst Franziskus ins Leben gerufene „Welttag der Armen“ (WTA) zum achten Mal begangen. Der 20. Salzburger „Umverteilungstag“ am Samstag war „ein starkes Zeichen der Solidarität, die Lebensmittelsammlungen und Lebensmittelausgaben entlasten die Haushalte ganz wesentlich und der Gottesdienst im Dom und in vielen Pfarren hat das Anliegen von Papst Franziskus in Bezug auf die Armen deutlich werden lassen: ‚Christliche Hoffnung braucht unser Engagement‘“, so das Fazit der Organisatorinnen und Organisatoren. In sieben Salzburger Pfarren können mehr als 57.000 Euro rasch und unbürokratisch „umverteilt“ werden, 280 Hilfesuchende waren bei den Gesprächen, zog „ArMut teilen“-Projektleiter Thomas Neureiter eine positive Bilanz.
Freiwillige Helferinnen und Helfer hatten zudem ein offenes Ohr für die Hilfesuchenden, erzählte Neureiter. „Die allgemeine Teuerung macht praktisch allen betroffenen armutsgefährdeten Menschen große Probleme.“ Ein Vater mit vier Kindern drückt es so aus: „Mit 100 Euro für den Wocheneinkauf kommst du praktisch mit einem ‚leeren‘ Einkaufssackerl heim.“ Der Mann ist gesundheitlich stark beeinträchtigt und auf soziale Unterstützung angewiesen. Am „Umverteilungstag“ werden besonders Alleinerziehende unterstützt: Die Kosten für Schule, Kleidung und Jause sind gestiegen, oft sind es Therapien und medizinische Kosten für Brillen oder Behandlungen, die hohe Selbstbehalte haben. Alter und Krankheit berge ebenso ein hohes Armutsrisiko. Mietsteigerungen oder Betriebskostensteigerungen seien Grund für existentielle Ängste, Rückzug und Einsamkeit. „Es ist ein Zeichen unseres Zusammenhaltens, gemäß dem Motto des Umverteilungstages von ArMut teilen“, erklärte Neureiter: „Jemandem etwas vergönnen und nicht über jemanden bestimmen.“ Ein großes Danke gelte den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, die in schwierigen Zeiten Menschen unterstützen.
„Greifbare Zeichen setzen“
Der „Welttag der Armen“ stand heuer unter dem Motto: „Das Gebet des Armen steigt zu Gott empor“ (vgl. Die Bibel, Jesus Sirach 21,5). In Österreich fällt der WTA mit dem Elisabethsonntag der Caritas zusammen, der lange Tradition hat. Die Armutsinitiativen in der Erzdiözese Salzburg, darunter, „ArMut teilen“ und die Caritas machten darauf aufmerksam. Alle Aufrufe in der Erzdiözese folgen der Botschaft von Papst Franziskus zum Welttag der Armen 2024: „Es gilt greifbare Zeichen zu setzen für eine bessere Zukunft. Vergessen wir nicht die „kleinen Details der Liebe“ zu bewahren. 17 Prozent der Stadt-Salzburgerinnen und Stadt-Salzburger leben an und unter der Armutsgrenze. Das sind etwa 27.000 Menschen. (Siehe auch Terminaviso mit Presseinformation vom 8. November 2024: https://eds.at/detail/welttag-der-armen-2024-in-der-erzdioezese-salzburg)
Das pfarrcaritative Projekt „ArMut teilen“ nimmt sich seit 20 Jahren Hilfe suchender Menschen in den Salzburger Stadtteilen an – das ganze Jahr über. Die Organisatorinnen und Organisatoren bitten weiterhin um Spenden. Unter allen, die im November an „ArMut teilen“ spenden, wird, wenn die Adresse bekannt gegeben wird, eine Frühlingsausfahrt mit der BMW Isetta Baujahr 1959 von Thomas Neureiter verlost, mit anschließender Einkehr im Bräustübl Mülln. (Infos: www.armut-teilen.at, IBAN: AT72 3400 0328 0441 1609).
(Infos zum Welttag: www.caritas-salzburg.at/ueber-uns/welttag-der-armen)
(Die Papstbotschaft im Wortlaut: www.vaticannews.va/de/papst/news/2024-06/papst-franziskus-botschaft-welttag-armen-2024-gebet-gott.html)
Solidaritätsfonds
Aufgrund der Teuerung ist es für viele Menschen schwierig geworden, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Viele Haushalte können die Grundbedürfnisse nicht mehr decken. Darum hilft die Erzdiözese Salzburg mit dem mit 500.000 Euro dotierten Solidaritätsfonds. Wer in der Erzdiözese Salzburg seinen Wohnsitz hat und Unterstützung für den Lebensunterhalt und/oder die Heizkosten braucht, wendet sich an die Caritas der Erzdiözese Salzburg oder die kirchlichen Armutsinitiativen in der Stadt Salzburg – sie helfen unbürokratisch, vertraulich und zielgerichtet. Darüber hinaus kann der Kirchenbeitrag zweckgewidmet werden. (Spendenkonto: AT80 3500 0000 0004 9700, Verwendungszweck „Solidaritätsfonds“, Infos: www.eds.at/mut)
Foto: Das Team vom Umverteilungstag in Mülln sagt allen Unterstützenden ein großes Danke: Goran Cvetkovic, Anne Maria Gomez Neumann, Andrea Nobis, Georg Büchsenmeister, Christian Plankensteiner, Susanne Lechner, Sabine Rothauer, Susanne Filz, Susanne Ernst, Irene Krombholz, Donald Odom. Aus dem Fenster blickend: Thomas Neureiter (Projektleiter ArMut teilen). Foto: Thomas Neureiter