10 Jahre "DomQuartier" Salzburg: Jubiläum mit "Heiligen Orten"

SALZBURG (kap) / Das "DomQuartier" in Salzburg öffnet zum zehnjährigen Bestehen laut Direktorin Andrea Stockhammer "ein interessantes Fenster in die Welt": Am Freitag eröffnete sie gemeinsam mit Direktor Martin Hochleitner vom kooperierenden Salzburg Museum die Sonderausstellung "Heilige Orte - Ansichten von Hubert Sattler (1817-1904)", die bis zum 6. Jänner 2025 die Arbeiten eines kosmopolitischen Landschaftsmalers präsentiert. Der gebürtige Salzburger reiste schon als junger Mann zehn Jahre lang durch Mitteleuropa, ab 1842 besuchte er als eigenständiger Reisemaler u.a. den östlichen Mittelmeerraum und Mittelamerika - und brachte unzählige Skizzen aus den damals fernsten Gegenden der Welt mit. Im Atelier führte Sattler diese als großformatige Ölgemälde aus.
Sattler nannte seine Arbeiten "Kosmoramen" - von griech. "cosmos" (Welt) und "orama" (Ansicht). Der Schwerpunkt des Auftakts zur Reihe "Salzburg Museum - Gastspiel" während der baubedingten Schließzeit der Neuen Residenz liegt auf Kultstätten unterschiedlicher Religionen von der Antike bis ins 19. Jahrhundert und bildet ein Programm-Highlight des "DomQuartiers" im Jubiläumsjahr 2024. Wie schon das Aufsehen erregende "Panorama der Stadt Salzburg", geschaffen von seinem Vater Johann Michael Sattler (1786-1847) gehören auch die nun im Nordoratorium des "DomQuartiers" zu sehenden Kosmoramen von Hubert Sattler zu den Vorläufern der modernen Massenmedien, wies Kuratorin Katja Mittendorfer-Oppolzer beim Pressegespräch hin.
Sattler verstand seine Gemälde vorrangig als Bildungsinstrument und war bemüht, dies in seinen Begleittexten durch genaue topografische und historische Angaben zu unterstreichen. Gezeigt werden 19 Kosmoramen aus vier Kontinenten (Europa, Afrika, Mittelamerika, Vorderasien) und erstmals auch Zeichnungen, die vor Ort entstanden. 1870 machte Hubert Sattler das in den 1820er-Jahren entstandene Panorama seines Vaters der Stadt Salzburg zum Geschenk. Diese ehrte ihn mit der Errichtung eines eigenen Gebäudes, in dem ab Oktober 1875 Sattlers auf drei großen Reisen entstandene Kosmoramen zu sehen waren.
Hochkarätige Kultur zum Jubiläum
Das "DomQuartier" als "Herzstück des Salzburger Welterbes" feiert heuer sein 10-Jahr-Jubiläum: Mit der Gründung 2014 wurde das historische Zentrum politischer und kirchlicher Macht in Salzburg auf eine Weise erlebbar, die Interessierte "durch die Brille der Fürsterzbischöfe blicken lässt". Residenz, Dom und Erzabtei haben über Jahrhunderte Stadt und Land Salzburg geprägt und bilden auch in der architektonischen Form eine zeichenhafte Einheit, teilt Direktorin Stockhammer auf der "DomQuartier"-Website mit.
Der zehnte Geburtstag soll in vielerlei Form - durch Feste, Musik und Ausstellungen - begangen werden. Und der "Gastauftritt" des Salzburg Museums wird nicht der einzige bleiben: Das Kunsthistorische Museum Wien (KHM) wird ab 21. Juni in der Residenzgalerie mit bedeutenden venezianischen Meisterwerken - u.a. von Tizian, Veronese, Tintoretto und Giorgione - aus den ehemals kaiserlichen Sammlungen präsent sein und die seit jeher intensiven Beziehungen zwischen Salzburg und Venedig veranschaulichen.
Info: www.domquartier.at