Evangelienkommentar 7. Sonntag der Osterzeit (Joh 17, 20–26)

(rb–29.5.2022) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Br. Thomas Hessler OSB, Leiter des Europaklosters Gut Aich in St. Gilgen.

Gemeinsam hören

Jeden Morgen singen wir Mönche. 
Das Wesentliche beim Singen ist das Aufeinander – Hören.
Dadurch wird ein Miteinander – Singen ermöglicht.
Wesentlicher ist aber das Gemeinsame – Hören. 
Und das ereignet sich vor allem in der Stille; in den kürzeren und längeren Zwischenräumen. 

Dieses Gemeinsame – Hören auf die Stille eröffnet uns einen Zugang zu uns selbst, zu den anderen, zur Mitwelt, zu GOTT.

Die Erfahrung des Eins-Seins eröffnet sich durch das Hören, durch das Zu-Hören und das Gemeinsam – Hören. 

„Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10, 30)
Diese Erfahrung des Eins-Seins eröffnet sich im Hören. 
Im Aufeinander – Hören beim Singen der Mönche am Morgen entsteht dieser Ein-Klang.
Mehr noch: die Einheit erwächst aus dem Gemeinsamen Hören auf die Stille.

Diese Stille halten wir, wenn wir versuchen, „Ganz bei uns selbst zu wohnen, im Angesicht Gottes“, wie es der hl. Benedikt praktiziert hat. Es ist jene erfüllte Stille, in die wir eintauchen, wenn wir unseren Weg der Achtsamkeit täglich gehen – am See, im Wald, am Berg, in unseren Gärten oder zwischen den Häusern unseres Dorfes. 

Durch das Einüben im Hören, im Zu-hören und Gemeinsam-Hören wird Zu-ge-hör-igkeit möglich.
Sie ist ein Ausdruck des Eins-Seins.

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 21/2022) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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