Evangelienkommentar 25. Sonntag im Jahreskreis (Lk 16, 10–13)

(rb–18.9.2022) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Herbert Brandner, Ständiger Diakon in Hüttau.

Der raffinierte Verwalter

Fordert uns der „Herr“ tatsächlich auf, unredlich zu handeln? Um es klar auszudrücken: Um zu betrügen, um mir einen eigenen Vorteil zu verschaffen? Oder geht es darum, dass wir als Verwalter der Schöpfung Verantwortung tragen? Oder um den allgemeinen Umgang mit dem „ungerechten Mammon“, unserem Geld, Hab und Gut im Blick auf das Wohl aller? Oder auf unser gottgewolltes Leben auf Erden mit dem Zugang zum Reich Gottes?
Der Verwalter musste gegenüber seinem Herrn Rechenschaft ablegen. Wegen Betrugsverdacht. Sein Rauswurf war beschlossene Sache. Der Verwalter – in die Enge getrieben – handelte sofort, entschlossen und mit Mut. Arbeiten konnte er nicht und betteln wollte er nicht. Er sorgte in betrügerischer Absicht dafür, dass die Schuldner entlastet und ihm gleichzeitig dankbar waren. Sie sollten ihn nach der Entlassung in „seine Häuser“ aufnehmen. Für ihn sorgen. Übrigens setzt der unehrliche Verwalter etwas ein, wofür er kein Verfügungsrecht hat. Er setzt es für seine Ziele ein. Wie raffiniert! Dafür lobt ihn der Herr? Jesus lobt gerade nicht den skrupellosen Betrüger, sondern nur dessen ganz auf die Zukunft ausgerichtete Klugheit.

Die positive und zukunftsorientierte Botschaft lautet: „Geht klug mit eurem Besitz um und lasst andere daran teilhaben. Setzt euch um Gerechtigkeit und Liebe ein. Gebt Gott Raum in eurem Leben.“

Und wie sichern wir unsere Zukunft? Sind wir Kinder der Welt oder Kinder des Lichtes? Also Menschen, deren Horizont bei den Eigeninteressen endet oder Menschen, die aus dem Evangelium leben, durch ihr Zeugnis Gottes Reich verkünden und sich für Gerechtigkeit einsetzen?
In unserem Glauben, im Einsatz für die Schwächsten und Armen unserer Gesellschaft verharren wir oft in bequemen Positionen, unentschlossen und zu zaghaft, obwohl wir eigentlich schon längst handeln sollten.  Wir sollten eine „Christliche Klugheit“ leben, damit wir in die „ewige Wohnung“ aufgenommen werden. Deshalb fordert Jesus uns auf, verantwortlich mit unserem Besitz umzugehen und Solidarität zu leben. Die letzte Erfüllung findet der Mensch nicht in materiellen Gütern, sondern darin, dass er alles aus dem Weg räumt, was ihn von Gott trennt.          

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 37/2022) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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