Evangelienkommentar 32. Sonntag im Jahreskreis (Mt 25, 1–13)

(rb–8.11.2020) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von P. Andreas Hasenburger C.PP.S., Rektor des Kolleg St. Josef in Salzburg-Aigen.

Erwartest du IHN?

Wir werden in diesem Evangelium mit der ernsten Botschaft konfrontiert, dass der Herr kommen wird und dass es auch ein „zu spät“ geben kann. So sehr sind wir mit unseren innerweltlichen Sorgen und Nöten oft beschäftigt, dass wir leicht das Wesentliche, das letzte Ziel, den Himmel aus den Augen verlieren. Und doch ist es das Leben im Hier und Jetzt, das uns herausfordert jederzeit für sein Kommen bereit zu sein, auch wenn er auf sich warten lässt. Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen macht uns dies aufs Neue bewusst.

Fünf von ihnen sind klug, fünf töricht, so heißt es da. Die Klugen sorgen vor, nehmen Öl in Krügen mit, die Törichten tun es nicht und meinen, sie könnten bei den anderen Anleihe nehmen, als der Bräutigam lange auf sich warten lässt und schließlich zur mitternächtlichen Stunde kommt. Weil das Öl nicht für alle reicht, müssen sich die Törichten auf den Weg machen, um solches zu besorgen. Sie kommen dann zu spät. Die Tür ist verschlossen und sie müssen die Worte hören: „Ich kenne euch nicht!“

 

Deine persönliche Beziehung zu Gott, deine Liebe zu ihm, dein Leben nach den Geboten, aus dem Wort Gottes, aus den Sakramenten, das alles nährt deine Bereitschaft für sein Kommen, und das kannst du von niemandem ausleihen.

Es gibt Entscheidungen im Leben, für die niemand Ersatz stehen kann. Weil du keine Marionette in der Hand Gottes, sondern frei bist, kannst nur du dafür sorgen, dass du ein konkretes JA zu ihm sagst und deshalb auch dein Leben danach ausrichtest für sein Kommen bereit zu sein. Du sammelst dein Öl im Krug deines Lebens, da kannst du nichts ausborgen. Dein Leben so zu gestalten, dass du am Ende das Ziel nicht verfehlst, kann dir niemand abnehmen.

Deshalb gehen die törichten Jungfrauen im Gleichnis, die sich nicht im Vorfeld um das Öl gesorgt haben, leer aus. Ihnen wird der Einlass in den Hochzeitssaal verwehrt. Das bleibt als mahnender Wink für dich und für mich. So lade ich dich ein, Fragen wie diese zu stellen und sie in dein Herz fallen zu lassen: Hast du Sehnsucht nach Jesus? Willst du jetzt und für immer bei ihm sein? Bist du bereit, wenn er kommt? Wie sammelst du Öl im Krug, so dass du ihm mit brennender Lampe entgegengehen kannst? 

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 45/2020) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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