Evangelienkommentar 24. Sonntag im Jahreskreis (Mk 8, 27–35)

(rb–12.9.2021) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Anton Angerer, Diakon in Stumm im Zillertal.

Was bedeutet Jesus für mich?

Petrus hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Jesus fragt seine Jünger: „Für wen haltet ihr mich?“ Als Wortführer antwortet Petrus: „Du bist der Messias.“ Doch Jesus verbietet den Jüngern, mit jemandem darüber zu sprechen, wahrscheinlich deshalb, weil er weiß, dass die Jünger vom Messias und seinem Auftrag eine ganz andere Vorstellung haben. Die Menschen damals erwarteten im Messias vor allem einen politischen Erlöser, der sie von der Knechtschaft der Römer befreite. 

Auch Petrus teilt diese verbreitete Vorstellung vom Messias. Er macht Jesus sogar Vorwürfe, muss aber dann einstecken, dass ihn Jesus extrem kritisiert: „Weg mit dir, Satan! Du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“ Jesu Auftrag ist ein ganz anderer: er soll Leid und Tod auf sich nehmen, damit er durch die Auferstehung zu einem neuen Leben erweckt wird. Jesus verkündet ganz offen, was ihm als Messias bevorsteht: Hass und Gegnerschaft derer, die meinen zu wissen, wie der Messias auszusehen hat. 

Der Messias kommt um der Wahrheit und des Reiches Gottes willen, damit die Liebe Gottes spürbar wird.

Wer zum Reich Gottes gehören will, der muss sich selbst aufgeben. Er hat den Auftrag, so wie Jesus, die Liebe Gottes im Leben spürbar zu machen. Wie Eltern alles einsetzen für das Wohl ihrer Kinder, so setzt sich Jesus für Gottes Kinder ein. Jesus zeigt aber, dass ein Jünger Interesse an seiner ganzen Botschaft zeigen muss, sich nicht nur auf die Rosinen im Kuchen beschränken darf. Vor Tod und Auferstehung hat Jesus sehr harte und schmerzliche Zeiten erfahren müssen. Diese Situation kann jeden treffen, der Jesus wirklich nachfolgen möchte. 

Jesus hat aus vielen verschiedenen Bevölkerungsschichten, darunter auch Randgruppen, seine Jünger und Jüngerinnen berufen. Die tiefe Achtung, die Jesus jedem Menschen zeigt, ist auch uns sicher. Wir bekommen sie gleichsam als Vorauszahlung geschenkt. Er sagt uns: „Du bist glaubwürdig, trotz der Meinung derer, die nichts von dir halten.“ Er verkündet uns: „Auch du bist eingeladen, mit deinen Fähigkeiten in meinem Reich mitzuarbeiten.“ Wer Jesus folgt, auch in den dunkelsten Stunden des Lebens, den lässt er nicht allein.

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 36/2021) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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