Evangelienkommentar 21. Sonntag im Jahreskreis (Joh 6, 60–69)
(rb–22.8.2021) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Renate Orth-Haberler, Pastoralassistentin in der Erzdiözese Salzburg.
Was glaube ich?
Glauben ist eine sehr persönliche Sache und nur jede und jeder kann für sich seinen Glauben kennen. Eine objektive Messung ist nicht möglich. Dies ist in unserer sonst oft so genau definierten Umwelt mitunter gar nicht so einfach hinzunehmen. So muss sich jede und jeder immer wieder selbst die Frage stellen: „Wie steht es um meinen Glauben?“
Jósua stellt in der ersten Lesung genau diese Frage. Wer ist es an den ihr glaubt? Obwohl sich einige Möglichkeiten bieten, entscheiden sich die Versammelten aus freien Stücken für jenen Gott, der mit ihren Vorfahren bereits auf dem Weg war, dessen Begegnungen mit den Menschen ihnen aus den Überlieferungen bekannt waren.
Genau diese Überlieferungen, die Begegnungen und Erlebnisse der Menschen mit Gott sind die Basis unseres Glaubens, wenn wir in der Heiligen Schrift davon erfahren. Denn auch wir heute sind konfrontiert mit vielfältigen Meinungen und Anschauungen, die unser Leben bestimmen möchten. Dazu kommen noch unsere Glaubenserfahrungen, die uns seit Kindesbeinen an geprägt haben, Gottesbegegnungen, die wir vielleicht erleben durften und die Erfahrungen mit anderen Menschen und Institutionen. All das prägt uns und fordert uns immer wieder heraus, wenn wir uns die Frage nach unserem Glauben stellen.
Auch wir wollen dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott.Jos 24, 18b
Jesus hat seine Jünger im Evangelium ebenso gefordert. Es geht um die Ausrichtung des Lebens der Jünger an seiner Botschaft und den Glauben daran. Den Glauben an sein Gott- und Menschsein, den Geist der Lebendigkeit. Nicht alle können das glauben und wenden sich ab. Andere hingegen folgen ihrem Glauben und damit der Botschaft Jesu. Es bleibt aber immer der freie Wille den Gott uns Menschen zugesteht, dass wir uns entscheiden können, woran wir unser Leben ausrichten. Gleichzeitig ermöglicht er es uns auch immer wieder zu seiner Botschaft zurückzukehren und in seiner unendlichen Liebe neu zu beginnen.
Freuen wir uns an unserem Glauben an Jesus Christus, bekennen wir uns dazu und versuchen wir diesen Glauben in unserem Leben sichtbar zu machen!
Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 33_34/2021) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.