Evangelienkommentar 34. Sonntag im Jahreskreis (Mt 25, 31–46)

(rb–22.11.2020) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von P. Andreas Hasenburger C.PP.S., Rektor des Kolleg St. Josef in Salzburg-Aigen.

Vom Vater gesegnet!

Wir hören an diesem Christkönigsfest das Evangelium vom Endgericht. Der Menschensohn wird quer durch alle Nationen, Rassen und Kulturen eine Scheidung vornehmen. Die einen gehören zu denen, die vom Vater gesegnet und in sein Reich aufgenommen werden, die anderen erreichen dieses herrliche Ziel nicht. So einfach und so todernst ist das.

Vom ewigen Leben und von der ewigen Strafe ist da die Rede. Die Kriterien dafür legt uns der Herr im Evangelium mit deren sowohl positiven wie negativen Formulierung unmissverständlich dar. Alle Völker werden vor seinem Thron versammelt, und sie werden geschieden. Gemeint sind zuallererst jene, die keine Möglichkeit hatten, Christus durch die Verkündigung kennenzulernen. So stellen auch beide Seiten im Anschluss an die Rede des Menschensohns dieselbe Frage: Wann haben wir Dich, Herr, nackt, hungrig, obdachlos … gesehen und haben dir geholfen oder auch nicht? Die Antwort ist eindeutig: Was immer ihr dem Geringsten meiner Brüder getan oder nicht getan habt, das habt ihr auch mir getan oder eben nicht. Aber auch uns, die wir ihn schon kennen, will diese Botschaft Mahnung sein, dem Herrn zu dienen, indem wir das Gute tun.

 

Der Maßstab für das Gericht ist Versäumnis des Guten. Keine bösen Taten, die verübt oder unterlassen wurden, werden hier angeführt, einzig und allein, ob jemand Gutes getan oder unterlassen hat.

Erinnern wir uns da an etwas, das uns von der Feier der hl. Messe sehr vertraut sein müsste? Im Schuldbekenntnis wird uns immer neu dieser Gedanke vor Augen geführt: Wir bekennen zuerst, dass wir Gutes unterlassen und erst dann, dass wir Böses getan haben. Und das auch nicht, weil halt die Umstände so ungünstig waren, sich manches Hindernis aufgetan hat … Nein: … durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld … Nicht zuletzt für die hl. Beichte könnte diese Gerichtsrede ein Anstoß zu einer guten Gewissenserforschung sein.

Als Menschen, die wir den Anspruch erheben schon mit dem Herrn unterwegs zu sein, werden wir unsere Befähigung so zu leben einzig durch die Vertiefung unserer Freundschaft mit unserm König Jesus erlangen. Eines bin ich gewiss: ER will Dir und mir einst zusprechen: Tritt ein als Gesegneter in das Reich meines Vaters.

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 47/2020) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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