Evangelienkommentar 7. Sonntag der Osterzeit (Joh 17, 6a.11b–19)

(rb–16.5.2021) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Bertram Neuner, Pastoralassistent und Betriebsrat in der Erzdiözese Salzburg.

Verfolgung und das Leid in der Welt

Christen gehören laut Statistik zu den am meisten verfolgten Glaubensgruppen. Je nach Zählweise einmal mehr, einmal weniger. Grundsätzlich kann man sicher sagen, dass Verfolgung des Andersdenkenden sich seit der Aufklärung kaum verändert hat. Woran mag das liegen? Ist es der Zustand der Befreiung, der den Menschen Hoffnung macht, so sehr, dass es für jene, die an der Macht sind, gefährlich wird? Am Beispiel Belarus und Myanmar wird es ersichtlich: Die Menschen, die die Freiheit genossen haben, wollen sich nicht mehr unterdrücken lassen. Es braucht brutale Gewalt der Mächtigen um den freien Willen niederzuschlagen.

Jesus erklärt seiner Jüngerschar, dass es nicht leicht sein wird, den Zusammenhalt und die gegenseitige Liebe zu leben. Er trägt uns auf: Wir Gläubigen sollen standhaft bleiben, Mut schöpfen. Das Leben in Liebe zahlt sich trotzdem aus und führt zu einer geglückten Existenz, egal ob im Tod für die Freunde oder im Leben als Gemeinschaft der Gläubigen. Die Rückschläge sind da, die Hoffnung auf gelingendes und weiterführendes Leben stirbt nicht!

 

Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu.

Einen Fürsprecher, einen Anwalt stellt Gott den Menschen guten Willens zur Seite. Mit diesem gestärkt gehen die Jüngerinnen und Jünger in die Wirren der Welt. Wie gut kann es in einer entscheidenden Situation sein, jemanden zu haben, der sich nicht von jenen einschüchtern lässt, die den schnellen Profit auf Kosten der Allgemeinheit wollen. Einen Geist, der mir zur Seite steht, wenn es um den Wert des Lebens geht. Einen Geist, der mich dazu auffordert, für die sozial Schwachen und alle ohne Stimme aufzustehen und mich einzusetzen. Ein Geist, der mich durchhalten lässt, gegen die Widerstände derjenigen bestehen lässt, die an den Hebeln der Macht sitzen.

Und was ist, wenn ich doch umfalle? Im Scheitern zeigt sich Gottes Liebe. Seine Barmherzigkeit wird mich umfangen und geht mir schon voraus. Die Hoffnung auf gelingendes und weiterführendes Leben stirbt nicht! Auferstehung: Gestern – Heute – in Ewigkeit.

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 19/2021) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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