Priesterweihe

Stift Heiligenkreuz

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Hochwürdigster Herr Abt!
Liebe Mönche, Mitbrüder im priesterlichen und diakonalen Dienst.
Liebe Weihekandidaten mit Euren Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde.
Brüder und Schwestern!

Wenn ich das Wort Gottes betrachte, dann richtet sich meine Aufmerksamkeit gleichsam wie von selber auf die eher nebensächlichen Geschehnisse und Bemerkungen, als dass man sogleich in medias res eindringt. Das zeigt auf der Worteebene, mit welchen Attributen die Hauptwörter versehen werden. So spricht man von einem Geistesblitz, hingegen jedoch von einem Hoffnungsschimmer. Diese Vorbemerkung scheint mir wichtig für das Verständnis der ersten Lesung. Da wird die triste Situation des Volkes Gottes zur Zeit des jungen Samuels beschrieben. In jenen Tagen waren Worte des Herrn selten, Visionen nicht häufig, heißt es. Und Eli schlief; es heißt seine Augen waren schwach geworden, und der junge Samuel kennt den Herrn noch nicht. Dahinein in diese eher trostlose Umgebung zeigt sich ein Hoffnungsschimmer, denn es heißt: „Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen.

Das, liebe Schwestern und Brüder, ist Offenbarung. Ein heiliger Rest, wie das leise Säuseln des Windes auf dem Berg Horeb; nicht Blitz und Donner wie am Berg Sinai, sondern ein milder Lichtschein, in dem Gott sich dem Schauenden zeigt. In diesem Hoffnungsschimmer vermochte der blind gewordene Priester Eli dem jungen unkundigen Samuel doch die entscheidenden Worte zu sagen: „Wenn er dich ruft, dann antworte: Rede Herr, denn dein Diener hört.

Wir leben nicht in einer Zeit großer Offenbarungen. Unsere Augen, die Augen der Kirche sind auch schwach geworden. Kürzlich habe ich in einer Kulturgeschichte gelesen, da wurde eine Zeit beschrieben, die der unseren, wie mir scheint, sehr ähnlich ist. Da wurde auch vieles probiert, gedacht und getan; alles mit eher mäßigem Erfolg; und da hieß es weiter: „und sie begannen zu beten und zu gähnen.“ Auch heute gibt es gar nicht so wenig Interesse für den Glauben bei den jungen Leuten. Ich besuche viele Schulen und ich muss sagen, da stelle ich gar nicht selten echtes Interesse am Glauben der Kirche fest. Mir will scheinen, die sind schon so weit weg, haben von zu Hause wenig mit bekommen, so dass die Lehre der Kirche schon wieder irgendwie interessant ist. Ich will niemandem den Glauben absprechen, man wird aber dennoch sagen dürfen, dass auch für sie gilt, was für den jungen Samuel gegolten hat: Sie kennen den Herrn noch nicht.  

Liebe Kandidaten zum Weiheamt, das ist die Situation in die ihr hineingestellt werdet. Ich stelle für unsere Zeit eine Müdigkeit fest. Da wird, was den Glauben betrifft, am helllichten Tag geschlafen; da werden modifiziert Antworten wie jene des Priesters Eli „geh wieder schlafen“ gegeben. Worauf kommt es jedoch an? Was lehrt uns die Geschichte aus dem ersten Buch Samuel? Zuinnerst und zutiefst jenen zentralen Satz: „Die Lampe Gottes war noch nicht erschlossen.“ Nicht auf die Scharfsinnigkeit des Priesters Elis, nicht auf die Schnelligkeit des jungen Samuel kommt es an, sondern auf den milden Lichtschein, diese demütige Anwesenheit Gottes, welche in dem Satz „die Lampe Gottes war noch nicht erloschen“ dargestellt ist – darauf kommt es an. Weil dieses Licht den alten Samuel anstrahlte, konnte er den entscheidenden Hinweis geben, „wenn er dich ruft, dann antworte: Rede Herr, denn dein Diener hört“. Gleiches gilt für den jungen Samuel. Hierzu fügt sich die bewegende Aussage unseres Papstes Franziskus. Auf die Frage, wer er sei, antwortete er einmal: „Ein Sünder, auf den Gott geblickt hat.“

In der Weihe blickt Gott euch an. Und eure erste diakonale und priesterliche Sorge muss diese Lampe Gottes sein. „Wo ist Gott?“, hat vor vielen Jahren, als ich bei einem Podiumsgespräch eingeladen war, ein Mädchen gefragt, nachdem wir zwei Stunden lang herumgestritten hatten über Strukturen, Forderungen, und die uns immer wieder um die Ohren geworfene Unglaubwürdigkeit der Kirche. Ich bin diesem Mädchen bis auf den heutigen Tag dankbar für diese Frage. Meine Antwort damals mag euch vielleicht enttäuschen. Ich war schweißgebadet von der Diskussion, so dass mir gleichsam die Antwort herausrutschte: „Ich weiß es auch nicht“. Ich wollte dann schon hinzufügen: „Hier nicht, wenn wir so herumfuhrwerken“. Aber in dieser bange klingenden Frage „Wo ist Gott?“ brach ein Lichtstrahl der Lampe Gottes hindurch, die noch nicht erloschen war.

Liebe junge Freunde, habt keine Angst, fürchtet euch nicht in der Begegnung mit der Welt, wie sie geworden ist. Lasst euch berühren von ihren Nöten, Freuden, aber auch von ihren Oberflächlichkeiten und ihrer Voreingenommenheit; ja es stimmt, wir sollen uns keine andere Welt wünschen als diese, in die wir hinein gesendet sind. Dort sollt ihr euch abmühen und dann und wann wie der Apostel Petrus sagen: „Herr, wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen.“ Erfolg sei keine Vokabel Gottes, sagt Martin Buber. Dort ist auch der Ort, wo ihr eure Talente und Fähigkeiten mit einbringen sollt.

Ich habe immer den ersten Satz aus dem Römerbrief, wo Paulus sich vorstellt, in Verbindung mit dem priesterlichen Wirken gesehen. In früheren Übersetzungen hat es geheißen: „Paulus, Knecht Christi, berufen zum Apostel, auserwählt für die Botschaft des Evangeliums.“ Nur von „auserwählt“ steht dort im Original nichts zu lesen. In der neuen Übersetzung hat man das korrigiert, denn es lautet: „ausgesondert für das Evangelium“; gleichsam weggestellt, abgesondert für das Evangelium. Das bedeutet priesterlich wirken. Zum einen keine Berührungsängste mit der Welt zu haben, ob gelegen oder ungelegen zu verkünden, mächtig durch Wort und Tat. Jedoch, als ehemaliger Lehrer der Philosophie in dieser Hochschule erlaube ich mir den Hinweis: bitte die Vernunft nie ganz ausschalten. In der Zelle jedoch (das mönchische Ideal wird euch helfen), am Altar, wenn ihr kostbarste Worte sprechen dürft, sie sind uns anvertraut, im Beichtstuhl, am Krankenbett, dort ist es mit der eigenen Kraft vorbei, dort seid ihr Diener der Gnade, Diener an der Lampe Gottes, die noch nicht verloschen ist. In persona Christi sollt ihr an diesen Orten handeln, d.h. sich selbst mehr und mehr zurücknehmen. Ich nehme gerne das zweite Hochgebet, nicht weil es das kürzeste ist, sondern eines Satzes wegen: „Wir danken dir, dass du uns berufen hast vor dir zu stehen und dir zu dienen.“ An diesen Orten sind wir wie Paulus: Knechte Christi!

Ich darf mit einem Wort meines Ordensvaters Franziskus schließen. Im Brief an den Orden schreibt er:

„Seht eure Würde, ihr Brüder Priester, und seid heilig, weil Er selbst heilig ist. Und wie Gott der Herr euch wegen dieses Dienstes über alle geehrt hat, so liebt auch ihr ihn mehr als alle übrigen, erweist ihm Ehrfurcht und ehrt ihn. Es ist ein großes Elend und beklagenswerte Schwäche, wenn ihr euch während ihr ihn so gegenwärtig habt, noch um irgendetwas anderes in der ganzen Welt kümmert.“ Und im Anschluss spricht er über die Eucharistie: „O wunderbare Hoheit und staunenswerte Herablassung! O erhabene Demut! O demütige Erhabenheit, dass der Herr des Alls, Gott und Gottes Sohn, sich so erniedrigt, dass er sich zu unserem Heil unter der anspruchslosen Gestalt des Brotes verbirgt! Seht, Brüder, die Demut Gottes. Demütigt auch ihr euch!“ Amen!  

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