Predigt zu Allerheiligen

Predigt vom 1. November 2020, Dom zu Salzburg

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Liebe Schwestern und Brüder!

Wir erleben schwere Zeiten. Wir haben so etwas ja noch nie erlebt. Ein  Virus ist im Begriff unser Gesundheitssystem lahm zu legen. Schwere Eingriffe in unsere täglichen und lieb gewordenen Lebensabläufe gilt es hinzunehmen. Ostern, das wichtigste Fest im Jahreskreis musste heuer vor leeren Kirchen gefeiert werden. Das war ein großes Opfer für viele Gläubige. Über den Sommer ist fast so etwas wie Normalität eingekehrt. Obwohl immer wieder von der zweiten Welle gesprochen wurde, stehen wir jetzt wieder – fast ratlos – vor dem zweiten „Lock down“. Zu Allerheiligen besuchen sehr viele Menschen die Gräber ihrer Lieben. Wir können heute die Feierlichkeiten auf den Friedhöfen nicht wie gewohnt begehen. Dennoch werden wir heute und in diesen Tagen für unsere Toten beten und die Gräber segnen. Das sind wir unseren Verstorbenen schuldig. Das haben Christen zu allen und zu viel schwereren Zeiten getan. Wir tun dies im kleineren Rahmen, Priester, Diakone, wie beauftragte Laien werden auf den Friedhöfen in kleiner Formation segnend unterwegs sein. Wir haben in unserer Erzdiözese 45000 kleine Fläschchen mit Weihwasser befüllt. Diese wurden in den letzten Tagen an möglichst viele Haushalte verteilt. Dazu gibt es auch eine kleine Gebetsanleitung. Die Familie als Hauskirche soll ihre Gräber aufsuchen, dort beten und diese auch mit dem Weihwasser besprengen.

Die Kirche feiert heute das, was wir im Glaubensbekenntnis beten:

„Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen …“

Wir gehören zur Gemeinschaft der Heiligen. Was können wir nun für unsere Situation, in die wir gestellt sind, von der Gemeinschaft der Heiligen lernen? Ich denke in diesen Tagen immer wieder an den Dulder Hiob. Er war vermögend, erfolgreich und sehr auf ein frommes Leben besonnen. Mit einem Schlag war alles vorbei. Ein Unglück nach dem anderen brach über ihn und seine Familie herein. Was tut Hiob: Er hadert, er kämpft, ringt um Verständnis, vermisst dieses bei seinen engsten Freunden. Durch all das drängt geradezu aufdringlich ein Bekenntnis hindurch:

„Gott hat gegeben und Gott hat genommen. Gepriesen sei der Name des Herrn.“

Gewiss kann man dem zustimmen, dass Gott alles gegeben hat. Aber hat Gott auch alles genommen? Waren es nicht die Räuber, war es letztlich nicht der Teufel, der ihn traktierte. Das mag schon sein, aber Hiob betet: Gott hat gegeben und Gott hat genommen. Gepriesen sei der Name des Herrn.

Nun gut, das ist eine große biblische Gestalt, uns mit ihm zu vergleichen grenzt an Anmaßung. Dennoch, wir sind auch mit Hiob in der Gemeinschaft der Heiligen. Davon zeugt ein Mitbruder aus meiner Zeit bei den Franziskanern. Dieser fühlte das Ende seines Lebens nahen. Ich fragte ihn, ob er sich fürchte vor dem Sterben? Worauf er antwortete: Ich habe seit meinem 13. Lebensjahr um eine gute Sterbestunde gebetet und nun empfehle ich mich diesem Gebet an. Sein Sterben, ich durfte es miterleben, war wie das Amen im Gebet. „Es sei so!“

Darin liegt große Kraft und Hoffnung unseres Glaubens. Wenn wir über all das, was über uns kommt, was uns zustößt, uns herausfordert im Namen Gottes „Amen“, „Es sei so“ sagen können. An dieser Dynamik des Glaubens und des Hoffens haben wir Anteil. Damit sind wir in der Gemeinschaft der Heiligen.

Aber wir dürfen nicht nur Nutznießer sein, sondern müssen uns ebenso besinnen und fragen: Was tragen wir zur Gemeinschaft der Heiligen bei? Im geistlichen Leben ist es ja so, dass jede Generation, ja im Grunde jedes Leben, das Ganze der Heilsgeschichte erleben und bezeugen muss. Es kann nicht sein, dass wir uns glaubend nur am See des reichen Fischfangs oder in der Versammlung der wunderbaren Brotvermehrung aufhalten möchten, von der  Einsamkeit des Ölbergs und dem Leidenshügel von Golgotha jedoch nichts wissen wollen. Nur in der Akzeptanz des ganzen Heilswerks Jesu haben wir Anteil an seiner Auferstehung und das schon jetzt. Was müssen wir nun in die Gemeinschaft der Heiligen einbringen? Hier liegt ein entscheidender Punkt. Im sogenannten christlichen Abendland, liebe Brüder und Schwestern, sind wir es gewohnt seit Jahrzehnten aus dem Vollen zu schöpfen. Auch in der Kirche ist es nicht anders. Wir sind reich, wissen und können viel; in diesen Tagen kann man es immer wieder hören, wir haben das beste Gesundheitssystem auf der ganzen Welt. Dennoch beginnt es überall zu bröckeln und der Glaube schwindet.

Als Jesus wie Moses einst auf den Berg steigt, um seine neue, frohe Botschaft zu verkünden lautet der erste Satz:

„Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich.“   

Sind wir arm vor Gott? Wir sind nicht arm vor Gott. Ein Franziskus konnte noch vor dem Allerheiligsten ausrufen:

„Seht die Demut Gottes, wie er sich in der anspruchslosen Gestalt des Brotes verbirgt.“

Und er fügt hinzu:

„Demütigt auch ihr euch!“

Das tun wir aber nicht. Die Furcht Gottes, einst als der Anfang der Weisheit gepriesen, ist gänzlich verloren gegangen. Das zu hören ist für uns keine leichte Kost, dennoch wichtig, wollen wir zur Gemeinschaft der Heiligen dazugehören. Darum liebe Brüder und Schwestern, wird der Heilige unserer Tage, was immer er tut und ist, ob in gehobener Position oder im alltäglichen Leben beschäftigt, von diesem „Arm sein vor Gott“ beseelt sein. „Aus Gnade bin ich, was ich bin, nicht aus eigener Kraft“, sagt der Hl. Apostel Paulus. Gott will mit weniger mehr tun. Aus dieser Grunderfahrung wird der Heilige unserer Tage sanftmütig, barmherzig und reinen Herzens genannt werden. Und er wird ein betender Mensch sein, so wie Jesus gebetet hat mit Blick in den Himmel. Durch Gebet und die Feier der Liturgie sind wir mit hineingenommen in die Gemeinschaft der Heiligen.

Vom Hl. Franziskus wurde gesagt, er war nicht so sehr Beter als selbst Gebet geworden. So möge auch unser Leben mit all seinen Freuden, Leiden und Sehnsüchten ein Gebet sein, das auf ein letztes Amen zugeht.

Im Namen Gottes es sei so. Amen

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