Pfingsten

Dom zu Salzburg

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Liebe Schwestern und Brüder!

Die fünfzig Tage der Osterzeit finden ihr Ende in der Feier des hohen Pfingstfestes.  Jesus hat seinen Jüngern versprochen, sie nicht allein zurück zu lassen, sondern vom Vater einen Beistand zu erbitten. Obwohl ihnen dies mehrmals angedeutet und versprochen war, hatten sie sich aus Angst hinter verschlossenen Türen versammelt – aus „Angst vor den Juden“, wie es heißt Auf diese Formulierung möchte ich heute besonders hinweisen, da unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sich vielfach aus Angst hinter verschlossenen und bewachten Türen versammeln, angesichts des so furchtbar gestiegenen Antisemitismus.

Für den Auferstandenen waren verschlossene Türen kein Hindernis: er tritt einfach in ihre Mitte und wünscht der verschreckten Schar den Frieden.  Auch wir heute leben wir hinter solchen verschlossenen Türen, aber diese haben einen eher glaubensabweisenden Sinn. Derartige Türriegel haben verschiedene Namen, etwa der weithin grassierende, selbstgefällige Individualismus. Charles Taylor spricht von einem abgepufferten Selbst, welches jegliche Sehnsucht nach Transzendenz verloren hat. Aber es gibt auch mildere Formen der Verschlossenheit: wie Überbeschäftigung, keine Zeit für den Nächsten haben; Karriere, Oberflächlichkeit, eine besonders schlimme Form von Verschlossenheit, ja sogar persönliche Neigungen, Talente und Begabungen vermögen das Tor zum Himmel zu schließen, wenn sie nicht im Dienst aller stehen.

Problem unserer Zeit sind Halbwahrheiten, die so genannten Fake News. Man kennt sich letztlich nicht mehr aus. Es ist zwar nichts ganz falsch, jedoch weit davon entfernt auf allen Ebenen des menschlichen Lebens wirklich wahr zu sein. Hegel sagt die Wahrheit ist das Ganze. Und Jesus spricht seinen Jüngern Mut zu: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten.“  Joh. 14, 13

Wir haben jedoch das Sensorium, das Gespür für das Ganze, und erst recht für den Heiligen Geist weithin verloren. In unseren Wissensinstitutionen spielt eine Betrachtung des Ganzen keine wesentliche Rolle. Existenztragendes Wissen als letzte Sinn- und Lebensquelle, wurde vom allgemein anerkannten Wissenskodex gestrichen, damit darf nicht mehr gerechnet werden. Allerdings: das tun wir Christen und Christinnen sehr wohl. Wir rechnen mit dem Heiligen Geist. Vielleicht fehlt uns diesbezüglich die letzte Herzenskonsequenz, aber generell verschließen wir uns dem Wirken des Heiligen Geistes nicht ganz.

Dass ein Bischof nun in einer Predigt sagt, wir verschließen uns dem Wirken des Heiligen Geistes nicht ganz und nicht sagt, wir lassen uns von Gott her ganz bestimmen, ist erklärungsbedürftig. Der Mensch ist von Gott her so geschaffen, dass er auch aus sich selbst heraus Gutes vermag, um sich so ins Weltgeschehen einzubringen. Insofern verdanken wir der Säkularität durchaus viel Gutes. Also, Gott ist nicht nur ein Gott für uns, von oben herab, sondern ebenso ein Gott mit uns, gleichsam auf gleicher Augenhöhe. Jesus nennt seine Jünger nicht mehr Knechte, sondern Freunde. So konnte Jesus staunen, als er Glauben fand, wo er ihn nicht zu finden vermeinte. Es gibt so etwas wie eine Zweitursächlichkeit des Guten; freilich ist Gott absolut gesehen die alleinige Erstursache. Der Mensch kann Gott auch überraschen wie Kinder ihre Eltern.  

 

 

Diese Teilursächlichkeit zeigt sich als zweifache Zuständigkeit bei den großen Entscheidungen unseres Lebens. Auf der einen Seite bin ich als Mensch und nur als Mensch gefordert, aber es braucht auch den Aufblick nach oben. Theologie ist in dieser Hinsicht eine Orientierungswissenschaft.

Freilich, auch diese Tatsache ist nicht zu vergessen, wir sind heute fast nur einseitig gut. Wir haben Gott vergessen. Darum braucht es eine Kurskorrektur. Dazu eine Erfahrung: Ich war auf Visitation bei Jugendlichen. Sie durchlöcherten mich mit ihren Fragen, die meiner Vermutung nach nicht immer ganz die ihrigen waren. Aber gut, ich stellte mich diesen Fragen. Nach einiger Zeit fragte ich zurück: „Mich interessiert es wirklich – wie  geht es euch?“

Da herrschte für einen Moment Stille. Ich fuhr fort: „Ich habe gehört, dass die Erfahrung der Pandemie für euch sehr schwer gewesen ist.“ Darauf mehrfaches Kopfnicken. Dann sagte ein junger Mann: „Das Handy ist kein Ersatz.“ Man staune über diese Aussage und Erkenntnis: Ich fragte weiter, was die Kirche tun könne? „Ein Ort, wo wir uns aussprechen können, ohne dass es die Runde macht“, bekam ich als Wunsch zu hören. Und die zweite Bitte lautete, die Kirche möge ein Ort der Stille sein.

Liebe Schwestern und Brüder, das ist O-Ton junger Menschen; jener, die vielleicht gerade nicht zu den „religiös Musikalischen“ gehören.

Der Große Bibelkenner Klaus Berger schreibt in seinem Buch "Theologie der Stille": „Der Heilige Geist ist radikal anders, er ist Schweigen dort, wo man vorher geredet hat.“ Der Heilige Vater fordert uns immer wieder auf, hörende zu sein. Der Heilige spricht vor allem durch die jungen Menschen, die das ganze Leben noch vor sich haben. Der Heilige Geist schenkt schließlich so etwas wie heitere Gelassenheit. In der Beschäftigung mit der Synodalität habe ich den Begriff der „Indifferenz“ neu kennen gelernt, der meint, dass wir bei allem, was wir sagen und tun, auch ein wenig loslassen, uns ein wenig zurücknehmen.

Das Leben ist herausfordernd, wir müssen unseren Teil tun und dürfen Anstrengungen nicht scheuen, aber in einer indifferenten Haltung eines Glaubenden; so wie es beim Hl. Apostel Paulus zu lesen steht: „Ich bin ganz sicher, dass Gott das gute Werk, das er begonnen hat, auch vollenden wird.“ Vgl. Phil. 1,6

 Das heißt: Der Heilige Geist, durch den in uns das Werk begonnen wurde, möchte uns in die ganze Wahrheit des Evangeliums, des Lebens der Menschen von heute einführen.

Amen!

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