Hll. Rupert und Virgil

Dom zu Salzburg

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Liebe Brüder und Schwestern!

Ich weiß nicht, wie es Euch geht – mich haben die letzten Tage, das Sterben von Queen Elizabeth, auf eigenartige Weise berührt. Dass ein Land es sich in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit leistet, 10 Tage lang zu trauern, gibt zu denken. Ganze Institutionen standen still. Das Parlament, the house of commons and the house of Lords, hörte zu tagen auf. Hingegen herrschte reges Treiben in den Fernsehstationen, stundenlang und am Begräbnistag wurde den ganzen Tag auf allen Kanälen berichtet. Noch nie hat ein Begräbnis so viele Menschen erreicht und innerlich berührt. Dabei hatte Queen Elizabeth nach irdischem Ermessen kaum Macht. Was zeichnete sie so sehr aus?

In den vielen Talk- und Diskussionsrunden waren einige Eigenschaften immer wieder zu hören: Standfestigkeit, Loyalität, gepaart mit einem entschiedenen Willen dem Volk zu dienen; Treue zur Herkunft und Glaube an die Zukunft. In diesen jüngst vergangenen Tagen kam zur Vergänglichkeit, die uns alle betrifft, aber auch eine Sehnsucht dazu, eine Sehnsucht nach etwas, das bleiben möge. Im Wechselspiel lähmender Gewohnheiten des Alltags und erhitzter Aufgeregtheiten der Spaßgesellschaft ist uns dieses Gespür verloren gegangen. Queen Elizabeth stand als Oberhaupt der Anglikanischen Kirche trotz der vielen Auf und Abs ihrer langen Regierungszeit für dieses kostbare Etwas des Lebens, das, um es mit den Worten Jesu zu sagen, „die Welt nicht geben kann.

Wir feiern heute unsere Gründungsheiligen, Rupert und Virgil. Sie haben einen Anfang gestiftet im festen Glauben, dass es weiter geht. Sie waren Gesendete, nicht in eigener Mission, sondern sie wussten sich angesprochen vom Evangelium, vom Wort Gottes. Auf sie trifft zu, was wir in der ersten Lesung gehört haben: „Sie sind die ehrwürdigen Männer, deren Hoffnung nicht vergeht. Ihr Leib ist in Frieden bestattet, ihr Name lebt fort von Geschlecht zu Geschlecht.“ Sie hauchten der Kirche in Salzburg, von der nach einer ersten Christianisierung nur kleine Restbestände übriggeblieben waren, neues Leben ein. Davon zehren wir heute noch. Aber es ist auch unsere Aufgabe, nun unsere Sendung aus Taufe und Firmung wahrzunehmen und am Aufbau einer Welt in Liebe und Gerechtigkeit mitzuwirken.

Die Probleme sind groß. Der Krieg in der Ukraine nimmt neue, noch bedrohlichere Formen an. Es ist ein großes Unglück für alle Menschen in der Welt, wenn Religions- und Kirchenvertreter sich nicht für den Frieden einsetzen. Darum möchte ich an dieser Stelle an alle Verantwortlichen in der altehrwürdigen russisch-orthodoxen Kirche appellieren, ihre Stimme gegen den Krieg und für den Frieden zu erheben.

Wir gehen auf unsichere Zeiten zu; ich denke an die Teuerungswelle, an die Klimakatastrophe, an mögliche neue Flüchtlingswellen. Das darf uns nicht unberührt lassen. Wie Rupert und Virgil in ihre Welt hineingewirkt haben, so müssen wir dies auch für unsere Zeit tun. Dazu ermahnt uns der Apostel in der zweiten Lesung. Wir haben sie  gehört: „Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit den anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott Gefallen.

Rupert und Virgil haben mit dem Glauben auch einen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Aufstieg ins Land gebracht, der unser Land zu dem machte, was wir heute sind.  Wir haben Anteil an einem Erbe, das es gut zu verwalten gilt. Dafür können wir einmal zur Rechenschaft gezogen werden. Geschichte ist unbarmherzig. Sie versucht alles aufzudecken. Hinterher werden die Schuldigen gesucht.

Wir leben in einer säkularen Welt. Ich sehe das durchaus als eine Errungenschaft. Doch auch wenn man diese grundsätzlich nicht in Frage stellen will: ganz damit zufrieden sein geht auch nicht. Stimmen großer Leute sprechen diese Ungenügsamkeit an, wenn der Rechtsphilosoph Ernst-Wolfgang Böckenförde sagt, der säkulare Staat lebe von Voraussetzungen, die er sich selber nicht geben kann. Oder wenn Jürgen Habermas eine Gerechtigkeit für all jene einfordert, die in Unrecht ihr Leben lassen mussten. Charles Taylor hat ein monumentales Werk mit dem Titel „Ein säkulares Zeitalter“ geschrieben. Darin beschreibt er unsere Zeit als „humanistisch“; als Zeit, in der man weder letzte Ziele über das menschliche Gedeihen hinaus anerkenne, noch eine Loyalität zu derartigen Institutionen. Das sei einzigartig, das treffe auf keine frühere Gesellschaft zu. Er spricht darin von einem abgepufferten Ich der Moderne, im Gegensatz zum durchlässigen Ich früherer Zeiten. Alles Jenseitige, das zu früheren Zeiten auf Menschen eingewirkt hat, wird ausgesperrt. Der Mensch erlebt zwar auch heute Transzendenz, Sehnsüchte, diese werden jedoch rein innerweltlich abzuhandeln versucht. Darin liegt ein großer Verlust, der noch nicht erkannt ist und darum nicht wettgemacht werden kann.

Leider man muss es sagen: Die Kirche ist weithin zu einem Kind ihrer Zeit geworden. Wenn ich die Argumentation über Theologie und Kirche verfolge, dann zeigt sich ein adäquates Bild. Wir haben es auch theologisch mit einem abgepufferten Ich zu tun, das die Durchlässigkeit auf Gott hin eingebüßt hat. Um es hart zu sagen: Gott hat auf der Ebene des Menschlichen zu funktionieren. Das ist ein herber Verlust, der nicht ohne Auswirkungen bleiben wird. Wie werden wir einen Gott verstehen, der dem auserwählten Volk seinen Namen geoffenbart hat, aber zugleich faktisch verboten hat, diesen auszusprechen? Wie werden wir die Erinnerung an den Gräbern und Urnenwänden unserer lieben Verstorben wachzuhalten vermögen, wenn wir nicht durchlässig bleiben auf einen Gott hin, der auf das menschlich-göttliche Drama von Golgotha mit Auferstehung geantwortet hat?  Werden Sätze wie „Er, der tot war lebt“, oder „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ nicht ihre Bedeutung gänzlich verlieren? Und: Werden wir auf rein innerweltlichen Wege uns noch auf der Spur Jesu befinden? Im Evangelium sagt er uns: „Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.“ Jesus war auf seinem irdischen Weg absolut durchlässig auf den hin, der ihn gesandt hat. Er wollte nichts aus sich heraus tun. Und er weiß, der Auftrag des Vaters ist ewiges Leben.

Diese Perspektive, dieser letzte Aus- und Aufblick auf den, der mitten unter uns, aber zugleich immer nach uns kommen wird, das dürfen nicht verlieren.   

Heute, am Festtag unserer Gründerheiligen, werden traditionsgemäß neue Domkapitulare aufgenommen. Euch, liebe Kapitulare, ist der Dom in besonderer Weise anvertraut. Es ist dies hier einer der drei Ursprungsorte unseres Glaubens, neben St. Peter und Nonnberg. Diese Orte müssen vor allen anderen Funktionen durchlässig bleiben auf Gott hin. Gläubige Menschen spüren dies und suchen deswegen diese Kirche auf. Dem müssen wir alle dienen, das ist unser Gottesdienst. Das lege ich euch Jungen, die ihr schon viel tragt zum Wohle der Menschen, noch zusätzlich ans Herz – zur Ehre Gottes.

Amen!

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