Eröffnung des Heiligen Jahres

Dom zu Salzburg

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Liebe Schwestern und Brüder,

etwa zu der Zeit, als Papst Franziskus für das Jahr 2025 ein Heiliges Jahr ausrief, hatte ich Gäste aus der Familie des Opus Dei zu Empfang. Unser Gespräch richtete sich alsbald auf das Heilige Jahr. Wie sollten wir dieses Jahr der Gnade begehen? Vor allem hatte es uns die Zuschreibung „heilig“ angetan. Denn Heiligkeit sollte unser aller Anliegen sein. Der heilige Petrus zitiert in seinem Brief die Schrift: „Seid heilig, wie ich heilig bin!“ Da wurde die Idee geboren, uns im Heiligen Jahr auf eine Suche zu begeben: Wo und auf welche Weise hat sich in uns das Heilige, grundgelegt in Taufe, Firmung, Berufung und Sendung, erhalten? Wo geschieht in unserer Erzdiözese Heiliges? Nicht als großartiger Leuchtkegel, sondern in toten Winkeln unserer oft auf Faszination ausgerichteten Aufmerksamkeit?

Ein Beispiel aus der Heiligen Schrift: Bethlehem ist so ein blinder Fleck, im toten Winkel zur pulsierenden Stadt Jerusalem. Heiliges versteckt sich mitunter, nicht selten auch unterdrückt von den oberflächlichen Selbstverständlichkeiten des Alltags. Nazareth wiederum ist ein solcher Ort. Dort hat sich – man kann es wenden, wie man will – über 30 Jahre hindurch Paradies ereignet: im Haus Mariens, wo Gott und Mensch ohne Bruch der Sünde zusammenlebten – unglaublich und doch so wahr. Dem gegenüber steht eine andere Wahrheit: ausgerechnet dort, in Nazareth, seiner Heimatstadt, wurde Jesus als Messias abgelehnt, denn man meinte, ihn zu kennen. Liebe Schwestern und Brüder, Geschichte wiederholt sich zuweilen. In unserer Kirche – in der Welt von heute noch viel mehr – herrscht viel Selbstverständliches ohne tiefen Grund. Es gilt diese Orte wie Betlehem und Nazareth in Kirche und Welt zu suchen und zu entdecken.

Als Papst Franziskus alle Diözesen aufrief, am heutigen Tag in den Kathedralkirchen die Eröffnung des Hl. Jahres mit Prozession und Eucharistiefeier zu begehen, da war uns klar: Wir müssten so viele wie möglich aus der Erzdiözese, Gemeinschaften, Orden und Gruppierungen, wo Heiliges verborgen gelebt und gewirkt wird, einladen. Heute seid ihr hier – ich danke euch, dass ihr gekommen seid!

Papst Franziskus stellt das Heilige Jahr unter das Motto Hoffnung. „Spes non confundit.“ Hoffnung ist die demütigste und kleinste unter den Göttlichen Tugenden, Glaube, Hoffnung und Liebe. Liebe in ihrer tiefsten Dimension ist Hoffnung; berührend legt Petrus dies dar. Als Jesus die Jünger fragt: „Wollt auch ihr gehen?“ Da bekennt Petrus: „Herr, wohin sollen wir gehen, nur du hast Worte ewigen Lebens“. Oder, als Jesus ihn dreimal fragt „Liebst du mich?“, da antwortet Petrus mit der ganzen Leidenschaft seiner Existenz und Hingabe: „Herr, du weißt alles, Du weißt, dass ich dich liebe.“ Diese Bekenntnisse haben Letztheitscharakter. Man steht mit leeren Händen da. Man hat nichts anzubieten, nichts zu argumentieren. Zu Jesus von Nazareth, geboren in Bethlehem, hingerichtet und auferstanden in Jerusalem, gibt es keine Alternative!

In gleicher Weise verhält es sich mit dem Verhältnis von Glauben und Hoffen. Im Brief an die Hebräer heißt es: „Glaube ist Grundlage dessen, was man hofft.“ Und weiter: „Ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht.“ Ich übersetze frei: Glaube, der nicht sieht und nicht weiß – dieser Glaube ist Hoffnung. Wir glauben hingegen gemeinhin, was wir in unseren Vorstellungen schon sehen, uns wünschen und eigentlich auch schon wissen. Das ist aber nicht der Glaube, welcher sich aus dem Heilsmysterium Jesu Christi speist. Dieser Glaube ist Vertrauen, ist letzte Hingabe und als solches bleibt er immer auch Wagnis. Dieser Glaube ist getragen von der Hoffnung, dass es so sein möge, dass Gott uns in seine Hand geschrieben hat, jeden einzelnen, jede einzelne von uns, und dass der Hl. Geist die Kirche führt und lenkt. Paul Celan hat Hoffnung nicht von ungefähr als „Unverlorenheit“ bezeichnet.

Hier liegt für uns ein entscheidender Punkt. Wir spüren die Unverlorenheit allzu oft nicht als Hoffnung, sondern als Wissen, als Können, als Bewusstsein. Liebe Schwestern und Brüder, schon bei dem zu Anfang erwähnten Gespräch ist mir bei diesen Gedanken immer wieder das Gleichnis vom verlorenen Schaf in den Sinn gekommen. Dieses Gleichnis ist eine Hoffnungsgeschichte. Der Hirte hofft, das Schaf zu finden, und er hofft gewiss auch, dass die 99 zurückgebliebenen nicht verloren gehen, weil sie ohne Aufsicht sind. Das verlorene Schaf ist nicht etwa ein schwarzes Schaf – in meiner Betrachtung steht dieses Schaf für das Heilige, das Kostbarste in uns und in unserer Kirche. Das erinnert an das Gleichnis vom Kaufmann, der alles verkaufte, was er besaß, nur um die eine kostbarste Perle zu bekommen. (Mt 13,46)

Diese Dimension gilt es zu entdecken, neu zu finden. Ich kann nur wiederholen, was ich schon oft zitiert habe: „Wir haben vergessen, dass wir Gott vergessen haben.“ Jesus selbst scheint mir in unserer Zeit das verlorene Schaf geworden zu sein, das gesucht werden möchte, für welches wir Gewohntes zurücklassen müssen. Die Geistliche Gemeinschaft der Fokolarini etwa arbeitet mit der Spiritualität vom verlassenen Jesus. Schafe habe die Gewohnheit, so sagte mir einmal ein Hirte, wenn es gefährlich oder dunkel wird, den Körperkontakt mit den anderen Schafen zu suchen. Heiligsein ist kein Prädikat, auch keine Fähigkeit oder Tugend – Heiligung geschieht durch direkte Berührung mit jenem, welcher der Allheilige genannt wird, der „Heilige in unserer Mitte“, wie es der Prophet Hosea sagt. (Hos 11,9)

Ich habe bei einem jüdischen Schriftsteller gelesen, das ganze deuteronomische Geschichtswerk habe als obersten Zweck die Heiligung des Namens Gottes. In der ersten Vater-unser-Bitte beten wir „geheiligt werde dein Name“. Weihnachtszeit ist eine Gnadenzeit, so auch ein Heiliges Jahr. Machen wir uns also auf die Suche in unserer Kirche, unter uns und in uns selbst den  Heiligen in unserer Mitte neu zu entdecken und erneuern wir die unverlorene Hoffnung auf Heil.

Amen.

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