Dankesworte zu 10 Jahren als Erzbischof

Dom zu Salzburg

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Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!

Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin!

Geschätzte Damen und Herren des öffentlichen Lebens!

Liebe Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Dienst!

Liebe Laienverantwortliche in den verschiedenen Gremien der Erzdiözese!

Liebe Schwestern und Brüder!

 

Auf die letzten zehn Jahre zurückzublicken erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und nicht minder großem Respekt. Zum 91. Nachfolger des Hl. Rupert erwählt zu werden, das kann man nicht wollen – man kann es aber auch nicht „nicht-wollen“. Auch wenn die Domherren in unserer Erzdiözese den Bischof aus einem Dreiervorschlag wählen dürfen und sich dabei gewiss durchaus auch nach menschlichen Bedürfnissen und Anschauungen leiten lassen – es bleibt Berufung.

Ich wäre gerne Franziskaner geblieben – und zwar in Rom, wo ich gerade erst meine, wie ich meinte, endgültige Berufung als Professor für Philosophie mit großem Enthusiasmus begonnen hatte.  Die Mitbrüder aber haben mich, obwohl eigentlich nicht wählbar, durch Postulation zum Provinzial gewählt. Das Mandat dauert in der Regel sechs Jahre; danach so der Plan, sollte ich an die franziskanische Universität zurückkehren. Nach dreieinhalb Jahren erreichte mich allerdings der Anruf des apostolischen Nuntius, der mir in einem Gespräch eröffnete, es sei nicht auszuschließen, dass ich zum Weihbischof von Graz-Seckau ernannt werden könnte. So geschah es dann auch.

In Graz meinte ich nun doch an meinem endgültigen Bestimmungsort angekommen zu sein. Das ging elf Jahre recht gut dahin. Ich war glücklich und zufrieden, zumal ich mich auch mehr um meine Familie kümmern konnte, besonders um die alternde Mutter. Sie starb im Jahr 2007.

Eines Tages aber erreichte mich wiederum der Anruf des Nuntius. Spät abends teilte er mir mit, die Domherren der Erzdiözese Salzburg hätten mich zum Nachfolger von Erzbischof Alois Kothgasser gewählt. Ich solle am besten gleich jetzt Ja sagen, damit die nötigen Schritte nach Rom zur Ernennung durch den Papst unverzüglich veranlasst werden könnten. Ich hingegen wollte sprechen; die Überraschung war zu groß, ich hätte gerne Gegengründe genannt. Dafür hatte der Nuntius jedoch kein Verständnis. Nicht gleich, aber tags darauf sagte ich Ja zu dieser ehrenvollen Berufung.

Wir Franziskaner nennen dies Gehorsam. Ich weiß, dieses Wort ist zum Unwort geworden, zu Unrecht wie ich meine. Gehorsam kommt vom Hören. Der Glaube kommt vom Hören, so steht es im Brief des Heiligen Paulus an die Gemeinde in Rom. Hören verpflichtet allerdings auch: eine Frage zu hören und nicht zu antworten oder auch einen Gruß nicht zu erwidern ist unhöflich; von Unrecht gehört zu haben und nichts zu tun nennt man vertuschen.

Soviel zum Gehorsam. Auf diese Weise versuche ich meinen Lebens- und Glaubensweg zu gehen. Ich möchte ein Mann der Kirche sein; einer Kirche, die im 21. Jhdt. angekommen ist, die jedoch ihre Verbindung mit dem Ursprung im Ereignis Jesu Christi nicht verliert. Wir leben in einem vorwiegend säkularen Zeitalter. Die Verhältnisbestimmung von Kirche und Staat haben die Bischöfe der unmittelbaren Nachkriegszeit im Mariazeller Manifest festgeschrieben:
Eine freie Kirche in einem freien Staat.“ Wir wollen uns daher einbringen in das gesellschaftliche Leben, besonders in den Bereichen der Bildung, Diakonie, Gesundheit, des Brauchtums, gerade auch in Fragen der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens. Wir wollen teilen, ohne dabei die Unterschiede zu nivellieren. Das Diktum „every distinction is a discrimination“ gilt nicht uneingeschränkt – denn Unterschiede ermöglichen auch Vielfallt.  

Freilich gibt es Bereiche, wo der Unterschied zur unüberschreitbaren Grenze wird und nichtmehr teilbar ist. Als katholische Kirche können wir, was Anfang und natürliches Ende des Lebens betrifft, nicht mit der säkularen Welt mitgehen. Johannes Duns Scotus, ein franziskanischer Philosoph, den ich eingehend studieren durfte, lehrte im 13. Jahrhundert: Philosophie ist Theologie im Ursprung und in der natürlichen Vollendung. Wir können dies auch größer denken: Anfang und Ende des Lebens weisen in eine andere Welt, an sie darf nicht Hand angelegt werden.

An dieser Stelle gilt es meinen geschätzten Vorgänger Erzbischof Alois dankend zu erwähnen. Er ist nun im hohen Alter schwer erkrankt. Erzbischof Alois hat sich mit aller Kraft für den Schutz des Lebens eingesetzt. Für mich war es nicht schwer, in den Wegspuren, die er gelegt hat, weiter zu gehen. Ich darf an dieser Stelle einen großen Dank für die ärztliche Betreuung durch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder aussprechen, insbesondere Prof. Hoppichler, und auch all jenen, die sich pflegerisch um Erzbischof Alois kümmern; hier möchte ich auch besonders die Seminaristen nennen. Ich möchte auch bitten: Beten wir für unseren Emeritus, dem diese Diözese so viel verdankt.

Zurückblickend auf die letzten zehn Jahre gilt es auch die schweren und dunklen Dinge anzusprechen. Zuvorderst ist der Missbrauch zu nennen, der von Vertreterinnen und Vertretern der Kirche an Schutzbefohlenen begangen wurde. Eine „Entschuldigung“ kann es dafür nicht geben – uns bleibt als Institution nur das Eingeständnis und die inständige und aufrichtige Bitte um Vergebung und der Wille der Widergutmachung. Es kann und darf auch keine Rechtfertigung für das Begangene geben, gerade auch nicht für das langjährige Vertuschen. Viel zu lange wollte man die Klage der Geschädigten nicht hören und nicht wahrhaben. Seit 2010 übernimmt die Kirche Verantwortung – so danke ich vor allem den dafür zuständigen Einrichtungen: den diözesanen Ombuds- und Beratungsstellen, besonders auch der „unabhängigen Opferschutzkommission“, der sogenannten Klasnic-Kommission, sowie der hiesigen Diözesankommission. An der Spitze darf ich Dr. Walter Grafinger und Kanzlerin Dr. Kandler-Mayer nennen.

Die Pandemie hat auch spaltende Tendenzen in Gesellschaft und Kirche sichtbar werden lassen und uns unsere menschlichen Grenzen Anbetracht einer in dieser Art noch nie dagewesenen Pandemie aufgezeigt. Das Mittragen der Maßnahmen durch die Kirche war für viele eine Herausforderung. Nicht wenige haben unsere Gemeinschaft in jenen Tagen verlassen.

Doch die Kirche ist – trotz ihrer Gebrechlichkeiten – nach wie vor Trägerin der größten Botschaft, der Geschichte Jesu. Gott von Gott, Licht vom Licht, ganzer Gott und ganzer Mensch, der mit uns und in unserer Mitte alles Leid der Menschheit mitgetragen und auf sich genommen hat; der gestorben und auferstanden ist. Unglaubliche Worte wurden an seinem Grab vernommen: „Was sucht ihr den Lebenden bei Toten? Er ist nicht hier. Er ist auferstanden und ist euch voraus gegangen.“  Diese Botschaft mit Wort und Tat zu verkünden, ist unsere erste Aufgabe. Die Feier der Liturgie, worum wir uns auch sehr bemühen, möge für die Menschen ein Ruheort sein, gemäß des Wortes Jesu: „Kommt und ruht ein wenig bei mir aus“. Die Menschen sind vielfach in ihren Herzen müde geworden.

In den letzten zehn Jahren haben wir einen Zukunftsprozess auf allen Ebenen geführt. Dem angeschlossen folgte ein Prozess der Organisationsentwicklung, um die Kirche in unserer Erzdiözese zukunftsfit zu macht. In beiden Unternehmungen steckt sehr viel Herzblut und es gilt vielen engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu danken.

Ich bedanke mich bei allen Instanzen des gesellschaftlichen Lebens, stellvertretend für alle bei Herrn Landeshauptmann Wilfried Haslauer und für den Tiroler Teil unserer Diözese bei Frau Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann.

Herzlich danke ich auch der Universität Salzburg mit ihrem rector agens Martin Weichbold. Die theologische Fakultät steht am Beginn der Geschichte der Universität Salzburg. Dieser Begründungscharakter ist der Theologie selbst eingeschrieben. Wir können nicht auf ein Mehrwissen zurückgreifen – wir müssen uns um das Ganze bemühen. Ich darf hier Bischof Egon Kapellari zitieren: „Wir sind alle Verwalter von Teilwahrheiten – das geht aber nur solange gut, wie sich einige um das Ganze bemühen.“

Herzlichen Dank auch allen, die diese Feier ausgerichtet haben – bei der Dommusik, bei unseren musikalischen Gästen, besonders auch bei Festtagsprediger Konsistorialrat Josef Zauner.

Nicht zuletzt danke ich auch allen Gläubigen. Für euch möchten wir, möchte ich da sein und Dienst tun. Die Erzdiözese Salzburg mit ihrem so wichtigen Tiroler Teil hat ein eine lange und lebhafte Tradition – diese wollen wir hochhalten und als ein ansprechendes Erbe der Zukunft anvertrauen.

Es ist eine Gnade hier Bischof zu sein. Ich bin gerne da und sage allen: Ein herzliches Vergelt´s Gott.

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