Zum Tod von Papst em. Benedikt XVI.
Mit tiefer Anteilnahme habe ich die Nachricht vom Tod unseres emeritierten Heiligen Vaters Benedikts XVI. aufgenommen - mit Trauer, aber auch mit großer Dankbarkeit für die vielen Jahre, die er in dieser Welt und in der Kirche wirkte. Am Tag nach Abschluss unseres Ad Limina-Besuch, mit dem Höhepunkt der Begegnung mit dem Heiligen Vater Franziskus hatte ich die Freude und Ehre, mit Papst emeritus Benedikt die Heilige Messe zu feiern. Seine Stimme war schwach, seine Aufmerksamkeit jedoch groß. Die Themen Philosophie, Theologie und die Geschichte des Glaubens im Leben der Menschen. Sein Vermächtnis bleibt wohl die Lehre der Kirche, deren Ziel es sei, den Glauben einfacher Gläubigen zu schützen und zu bewahren, so bezeichnete er einmal seine Mission. Er hinterlässt ein gewaltiges theologisches Schrifttum. Vieles wird wohl noch erst zu verstehen sein, dazu bedarf es jedoch, wie er es seiner Jesus-Trilogie vorausstellt, des Wohlwollens ohne das Verstehen nicht möglich ist. Bei all seinen Aufgaben, die ihm übertragen wurden, Theologe, Erzbischof, Kardinal bis zum Papsttum, blieb er gläubiger Theologe mit einem tiefen, feinen Gespür für Wahrheit. Er selbst blieb einfach und unkompliziert in der Begegnung mit Sinn für Humor.
Papst Benedikt war auch für Überraschungen gut. Als er im Jahr 2013, seinen Rücktritt in Latein den anwesenden Kardinälen mitteilte, konnte und wollte man es nicht verstehen. Damit veränderte er das Papstamt auf unvorstellbare und führte es in das 21. Jahrhundert hinein.
Gegen Ende seines Lebens schrieb Benedikt XVI., er verspüre keine Furcht vor dem Tod, da er "fest darauf vertraue, dass der Herr nicht nur der gerechte Richter ist, sondern zugleich der Freund und Bruder", der das menschliche "Ungenügen schon selbst durchlitten" habe. Zu ihm, der auch unser Richter sein wird, der aber auch unser Freund und Bruder ist, ist er nun heimgegangen. Vertrauen wir seinen jenseitigen Weg der Fürsprache der Gottesmutter an, die er so verehrt hat.
Bei den nicht wenigen Begegnungen mit Papst Benedikt habe ich mich für eines jedes Mal bedankt, so auch als ich mich am 17 Dezember um den Segen bittend von ihm verabschiedete: Danke Heiliger Vater für Ihr Zeugnis und besonders für theologisches Schrifttum. Immer wieder, wenn ich mich anschicke für die Verkündigung vorzubereiten, greife ich suchend nach seinem Werk, vornehmlich zur Jesus-Biographie.
Der Dank wird nun zur Bitte: Vergelt´s Gott! Der Herr schenke ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.