Es ist bedenklich zu sehen, in welche Richtung die Atomwaffenpolitik der Welt sich bewegt. Tatsachen wie der Ausstieg Russlands aus dem „New Start“-Vertrag zur Atomwaffenbeschränkung im Februar diesen Jahres lassen einen neuen Kalten Krieg befürchten. Es fehlt zwar nicht an öffentlichen Stimmen, die immer wieder die Hoffnung äußern, es werde zu keinem nuklearen Schlagabtausch kommen – zu bewusst seien die fatalen Konsequenzen auch den Drohenden selbst. Gleichwohl bleibt zu hoffen, dass diese Einschätzung so richtig ist, wie sie es in vergangenen Jahrzehnten gewesen sein mag.
Robert Oppenheimer, der gemeinhin als Erfinder der Atombombe gilt, ist in diesem Jahr durch eine Filmbiographie auf der ganzen Welt ins Zentrum gerückt. Über das Massenmedium Kino ist so die Thematik der Atombombe samt der zugehörigen Diskussion im Zentrum der Wahrnehmung der Menschen. Der tragische Protagonist ringt darin nicht nur mit der Physik, sondern zunehmend auch mit der Verantwortung, der Tragweite seiner Erfindung – und mit den Folgen. Es ist zu wünschen, dass diese Fragen das Bewusstsein für die dramatische Endgültigkeit schärfen, die aus der Existenz von Atombomben erwächst.
Unsere Erde ist bedroht durch Krieg, Not, besonders und immer stärker durch die Auswirkungen des Klimawandels. Die Schöpfung zu bewahren ist uns von einem menschenfreundlichen Gott anvertraut. Werden wir dieses Anvertrauens würdig, indem wir unser Möglichstes tun, die Welt all dieser Waffen, aus denen nur der Untergang aller erwachsen kann, zu entledigen.