Zuhause in der Musik

Salzburg. Caitlan ist ein Mädchen, das ganz normal zur Schule geht, gerne liest und kocht – „am liebsten indonesisch“. Sie hat verschiedenste Interessen. Doch Musik steht in ihrem Leben an erster Stelle. Mit fünf Jahren begann die im australischen Perth geborene Caitlan Klavier zu spielen. Sie gewann nationale und internationale Preise und erhielt ein Stipendium an der renommierten Julliard School in New York. Im April 2014 wechselte sie an die Universität Mozarteum. Es können fünf Stunden am Tag sein, die sie mit Üben verbringt. „Mir ein Ziel setzen, dann daran arbeiten und es erreichen, das ist ein tolles Gefühl. Das ist alles für mich.“ Caitlans Bruder stimmt ihr zu und sagt: „Ich brauche das Üben. Meine Atmung ist anders, wenn ich länger eine Pause mache.“ Nathan (10) spielt ebenfalls Klavier, singt hervorragend und studiert am Mozarteum in der Flötenklasse. Dass er nun in der Geburtsstadt Mozarts wohnt, gefällt ihm gut. „Wenn ich unterwegs bin, frage ich mich manchmal: Ist Mozart hier einmal gegangen?“ In seiner freien Zeit interessiert er sich für Mathematik. „Das teile ich nicht mit ihm“, stellt Caitlan lachend fest.
Talente für den guten Zweck einsetzen
Caitlan und Nathan sind sehr fleißig. Sie haben aber auch besondere Talente mitbekommen. Ihre Mutter Silvia erklärt: „Sie können den Menschen damit Freude bereiten. Und jetzt mit dem Benefizkonzert gleichzeitig etwas Gutes tun.“ Günther Jäger von der Katholischen Hochschulgemeinde hat den organisatorischen Part übernommen, damit der Auftritt im Kardinal-Schwarzenberg-Haus über die Bühne gehen kann. Caitlan ist schon in der berühmten Carnegie Hall in New York aufgetreten. „Es war ein Traum“, schwärmt die Dreizehnjährige und verrät: „Ich mag das große Publikum, da bin ich weniger nervös, als vor ein paar Leuten.“
Über die Situation der Flüchtlinge machen sich beide „Wunderkinder“ Gedanken und sie freuen sich, dass sie helfen können. „Sie mussten ihre Heimat verlassen und eine neue Sprache lernen.“ Als sie vor zweieinhalb Jahren nach Salzburg kamen, standen die Geschwis-ter ebenfalls vor dieser Herausforderung. „Anfangs war es schwierig. Als ich in die Schule kam, ging es besser und besser“, erinnert sich Nathan. „Musik ist unser Zuhause und Salzburg hat es uns leicht gemacht, dass wir uns wohl fühlen“, ergänzt Silvia Rinaldy. Und ein Verhalten habe sich bisher überall auf der Welt bewährt: „Lächle die Menschen an und du bekommst ihr Lächeln zurück.“
Foto (ibu): Caitlan und Nathan spielen für Flüchtlinge.
„Wunderkinder für Flüchtlingskinder“, So., 29.1., 17.00 Uhr, Kardinal-Schwarzenberg-Haus, Kapitelplatz 3, Salzburg. Eintritt gegen freiwillige Spende.
∗ Caitlan (Klavier) und Nathan Rinaldy (Querflöte) spielen Werke u.a. von Frédéric Chopin, Francis Poulenc, Johann Sebas-
tian Bach und Gabriel Fauré.
∗ Benefizkonzert zugunsten „Hiketides“, Psychotherapie für Flüchtlinge.
∗ Initiative der Kath. Hochschulgemeinde/Unipfarre mit der Dommusik und der Menschenrechtsplattform Salzburg.