Zeichen der Wertschätzung

RB: Liefering ist eine aktive Pfarre, da gehört ein Pfarrblatt dazu. Sie sind schon seit längerem in der Redaktion. In dieser Zeit haben Sie auch Veränderungen miterlebt. Wie hat sich das Lieferinger Pfarrblatt entwickelt?
Peter Hofbauer: Zuerst eine kleine Richtigstellung: Wir haben uns in der letzten Redaktionssitzung Mitte September einstimmig zur Bezeichnung „Pfarrbrief“ ausgesprochen. Ein Brief ist persönlicher als bloße Nachrichten.
Ich habe 2013 die Pfarrblattschule absolviert und viel für meine Arbeit als Redakteur gelernt. Inspiriert durch die Vorträge und Workshops konnte ich eine Umstellung des Layouts anregen und den Druck von schwarz-weiß auf färbig umstellen.
Der Pfarrbrief wird von etwa 100 Austrägerinnen und Austrägern persönlich in ca. 3.200 Haushalte in Liefering gebracht. Manchmal ist das mit einem Gespräch verbunden, manchmal landet der Pfarrbrief einfach im Briefkasten. Für diese Tätigkeit suchen wir auch immer wieder neue Leute, weil in Liefering gerade viele neue Wohnungen entstehen. Nur die Belegexemplare für die externen Autoren, die Sponsoren und die Archive werden per Post verschickt.
RB: Sie sind Apotheker und Pfarrbriefredakteur: Welche Gemeinsamkeiten haben diese beiden Bereiche?
Peter Hofbauer: In beiden Bereichen bin ich ein ausgesprochener Team-Player. In der Apotheke arbeite ich in der Arzneimittelherstellung in einem 15-köpfigen Team, das Redaktionsteam für den Pfarrbrief hat sieben Mitglieder. Bei beiden Teams ist jede Person wichtig. Jeder leistet seinen Beitrag für eine gelungene Produktion beziehungsweise Ausgabe. Meine Aufgabe ist eine vorausschauende – hier wie dort. Planungssitzungen für eine Pfarrbrief-Ausgabe finden meist drei Monate vor dem Erscheinungstermin statt, damit die Autoren und die Lektoren genügend Zeit haben. In der Apotheke arbeite ich unter anderem an der Produktionsplanung und kümmere mich um die Rohstoffbeschaffung.
RB: Welche Tipps haben Sie für andere Pfarrblatt/Pfarrbrief-Redaktionen?
Peter Hofbauer: Die Mindestgröße für ein Redaktionsteam ist drei Personen: die erste Person ist fest in der Pfarre verankert und liefert Themen (meist der Pfarrer), die zweite Person kümmert sich um das Layout, die dritte liest die Texte kritisch durch (Rechtschreibung, Wortwiederholungen usw.). Schreiben kann im Prinzip jeder aus dem Team, oder es werden externe Autoren gebeten, Texte zu schicken.
In Liefering sind wir sieben im Redaktionsteam: Pfarrer und Diakon bringen Themen aus dem Pfarrleben. Der PGR-Obmann ist Verbindungsmann zu den Ausschüssen. Dann ist ein Ehepaar mit dabei, das beruflich viele Texte und Bücher veröffentlicht, sie übernehmen die redaktionelle Arbeit und das Lektorat und verfassen manchmal selbst Beiträge, sowie eine junge Mutter, die sehr gerne schreibt. Meine Aufgaben sind die Organisation im Hintergrund, die Leitung der Sitzungen, das Layout und der Kontakt zur Druckerei. Themen entstehen durch die angeregte Diskussion während der Sitzungen und werden gemeinsam weiterentwickelt.
RB: Menschen in den Pfarren leisten viel, aber reden wenig darüber. Sind sie zu bescheiden?
Peter Hofbauer: Der „Dienst an der Gemeinschaft“ ist vielen von uns wichtig. Eine schön gestaltete Christmette, ein lustiger Seniorenausflug und eine gelungene Ausgabe des Pfarrbriefs liegen in den Händen vieler. Auch hier leistet jeder Mitverantwortliche seinen/ihren persönlichen Beitrag. Was aber auch dazu gehört ist ein Zeichen der Wertschätzung. Dafür haben wir vor ein paar Jahren ein „Danke-Fest“ für alle ehrenamtlich Mitarbeitenden ins Leben gerufen. Im Redaktionsteam für den Pfarrbrief versuchen wir immer wieder, Gruppen oder Personen vor den Vorhang zu holen, die sich im Verborgenen einbringen.
RB: Ein Rückblick auf die Pfarrgemeinderatswahl. Wie ist sie gelaufen?
Peter Hofbauer: Die Wahlbeteiligung war recht gut, allerdings ist es von Mal zu Mal schwieriger ausreichend Kandidaten zu finden, die sich der Wahl stellen. Es tut gut, wenn sich der Pfarrgemeinderat personell verändert. Neue Mitarbeiter bringen neue Ideen und neue Themen, so kann sich auch das Pfarrleben weiterentwickeln.