Wir trauern um

Friedrich Jungschaffer wurde am 23. Juli 1930 in Mondsee im oberösterreichischen Salzkammergut geboren und ist in Ried im Innkreis aufgewachsen, wo er auch Volksschule und Gymnasium besuchte.
1949 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg ein und erhielt den Ordensnamen Wolfgang. Seine theologischen Studien absolvierte er an den damaligen Hauslehranstalten der Chorherrenstifte Klosterneuburg und St. Florian sowie an der theologischen Fakultät Salzburg. Am 29. Juni 1954 wurde er in Linz zum Priester geweiht. Im Jahr 1955 wurde H. Wolfgang als Kaplan in die dem Stift Reichersberg inkorporierte Pfarre Pitten nach Niederösterreich berufen, ein Jahr später in die Klosterneuburger Stiftspfarre Heiligenstadt im 19. Wiener Gemeindebezirk. 1958 wurde H. Wolfgang zum Stiftspfarrer in Reichersberg ernannt. In seine Zeit fielen unter anderem die Anschaffung der großen Glocke zur Vervollkommnung des Geläutes der Stiftskirche und die Errichtung einer Aufbahrungshalle am Reichersberger Ortsfriedhof. Von 1963 bis 1967 bekleidete er auch das Amt des Stiftsdechants.
Nachdem H. Wolfgang im Jahr 1964 an der Universität Salzburg zum „Doktor der Theologie“ promovierte und ein Jahr später die Lehrbefähigung für Religionsunterricht an Höheren Schulen erwarb, war er ab 1967 fast ausschließlich im wissenschaftlichen und pädagogischen Bereich tätig.
Nachdem er bereits als Religionslehrer am Bundesrealgymnasium und an der Bundeshandelsakademie Ried im Innkreis tätig war, wechselte er als Assistent an das Institut für Pastoraltheologie an der Universität Salzburg und war Lehrbeauftragter für Homiletik. Daneben betrieb er weitere Studien in Homiletik und Katechetik in München. 1972 wurde er Professor an der Pädagogischen Akademie Baden und ein Jahr später zusätzlich als Professor für Homiletik an die Phil.-Theol. Hochschule der Steyler Missionare in St. Gabriel bei Mödling berufen. Ab 1977 wechselte er wieder nach Salzburg, wo er ebenfalls für einige Jahre als Professor an der Pädagogischen Akademie lehrte. Zudem wirkte er als Religionspädagoge bis 1990. Dr. Wolfgang Jungschaffer setze sich in zahlreichen Veröffentlichungen – neben den Themen Homiletik und Religionspädagogik – besonders auch mit Propst Gerhoch von Reichersberg auseinander, einem der bedeutendsten Theologen des 12. Jahrhunderts, dessen 850. Todestag im Jahr 2019 begangen wurde.
Aufgrund seiner umfassenden wissenschaftlich-pädagogischen Tätigkeiten war H. Wolfgang Mitglied der Arbeitsgemeinschaften Katholischer Homiletiker und Katechetik-Dozenten sowie der Österreichischen Pädagogischen Gesellschaft, weiters Geistlicher Konsulent des Christlichen Lehrervereins Salzburg und Hochschulseelsorger. 1981 wurde ihm der Titel „Oberstudienrat“ verliehen, 1990 ernannte ihn der Erzbischof von Salzburg zum „Konsistorialrat“. Im korporierten Bereich war H. Wolfgang bei der K.Ö.H.V. Rheno-Juvavia zu Salzburg, deren Verbindungsseelsorger er bis vor wenigen Jahren war. Weiters trug er das Band der K.a.V. Saxo-Bavaria Prag in Wien, der K.Ö.St.V. Veritas Baden sowie der K.Ö.St.V. Rugia Ried. Er war auch Mitglied der Kameradschaft Anif im ÖKB.
Wohnte H. Wolfgang anfänglich eine Zeit lang bei den Eucharistiner-Schwestern im Salzburger Stadtteil Herrnau, von wo aus er Seelsorgeaushilfen in Grödig leistete, so lebte er die ganzen letzten Jahrzehnte in seinem geliebten Anif, wo er sowohl in der Pfarre St. Jakob am Thurn sowie bis zuletzt in der Pfarre Anif für Gottesdienstaushilfen zur Verfügung stand. Jeweils in Anif feierte er auch sein Goldenes, Diamantenes, sowie im vergangenen Jahr 2019 sein Eisernes Priesterjubiläum – 65 Jahre Priester.
In den letzten Monaten wurde H. Wolfgang zusehends schwächer, Ende April musste er wieder ins Spital gebracht werden, wo er am 5. Mai 2020 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg verstarb.
Gelegenheit, sich von unserem Verstorbenen zu verabschieden, wird – unter Einhaltung der derzeitigen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie – am Donnerstag, 14. Mai 2020, von 9.00 bis 18.00 Uhr in der Pfarrkirche Anif sein. Ebendort wird er am Freitag, 15. Mai 2020, von 8.00 bis 10.30 Uhr aufgebahrt. Anschließend findet das Begräbnis im engsten Kreis am Pfarrfriedhof Anif statt. Wir werden seiner zu einem späteren Zeitpunkt bei einem Gottesdienst gedenken.
Die Parte finden Sie <link file:164842 _blank>hier.