Weltsynode - Messe in Santa Maria dell'Anima

Santa Maria dell'Anima

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Liebe Schwestern und Brüder!

Wir befinden in der zweiten sessio der Bischofssynode in der Halbzeit. Der Verlauf geht gut, ist aber auch sehr ermüdend. Die Synodenversammlung gleicht einem Welttheater. Die Gesprächsrunden im Kleinen, genannt circuli minores, empfinde ich wie ein Dorfgespräch, wenngleich an den ich teilgenommen Kreisen stets alle Erdteile vertreten waren, im Plenum versammelt sich hingegen die universale Kirche. Der Hl. Vater war in diesem bei fast allen Großversammlungen anwesend: Am Anfang vorbetend, während der Tagung zuhörend, zum Abschluss alle segnend. In den vergangenen Tagen wurden die Themen decision making and taking abgehandelt.

Ich gestehe meine Probleme mit Begriffen, die andauernd verwendet werden, ohne dass zumindest für mich nicht klar ist, was sie genau bedeuten. Konfuzius soll einmal gesagt haben, wenn die Begriffe nicht klar sind, dann wackelt das ganze Universum.

Darum meine freie Übersetzung: es geht dabei eine zur Entscheidung stehende Sache unterscheidend so vorzubereiten (making), so dass aufgrund dieser eine immer noch eigenständige Entscheidung (taking) durch den je Verantwortlichen gefällt werden kann. Entscheidungen, ganz gewiss in religiösen Belangen, haben eine organische Vorgeschichte. Dieses Zusammenwirken zweier Bewegungen haben mich an einen Buchtitel, herausgegeben von Prof. Körner und Sr. Christa Baich, erinnert: „Was vom Himmel kommt, möchte von der Erde wachsen.

Ich darf diesen schönen Titel mit einem Bild näher illustrieren; zumal unser Hl. Vater, Papst Franziskus stets vor abstrakten Predigten warnt. „Jede Predigt müsse ein Bild enthalten.“ Daran möchte ich halten, so gut es geht, muss erneut zuvor etwas ausweichen. Der Heilige Bonaventura, er war der 7. Nachfolger des Hl. Franziskus als Nachfolger in der Leitung des Ordens. Er war nicht nur Professor in der berühmten Universität in Paris, sondern auch Kardinal. Er sagt einmal, um die ganze Wahrheit einer Sache müsse man drei Bücher lesen:

  1. Das Buch der Natur, dahinein hat Gott seine Botschaft geschrieben; das allein gibt der Natur schon einen Eigenstand und darf nicht als ein Objekt der Ausnutzung verstanden werden. In Zeiten der Klimakatastrophen ist diese Lektüre überfällig.
  2. Das Buch des Lebens. Das Leben an sich ist eine kostbare göttliche Gabe. In diesem allgemein gehaltenen Buch ist für jede einzelne Person ein Kapitel eingefügt, welches nur die je betreffende Person zu lesen vermag. Für diese Lektüre braucht es Geduld, Ehrlichkeit und Demut.
  3. Das Buch der Bücher, welches die anderen beide Bücher als authentische Lesehilfe zur Seite steht, die heiligen Schriften.

Mein Bild für diese Predigt ist aus dem Buch der Natur genommen. Als Erzbischof von Salzburg bin ich auch für gar nicht so kleines Waldstück zuständig, welches 66 Institutionen, die durch den Nationalsozialismus enteignet worden sind, als Wiedergutmachung gegeben worden. Bei einem dieser Waldbesuche wurde mir erklärt, wie das Wachstum eines Baumes vor sich geht. Nebenbei bemerkt, ich weiß nicht, ob dies auch für die Pinienbäume hier in Italien auch gilt. Bei den Waldbäumen in Österreich ist so, wie ich gehört habe. Also das Wachstum eines Baumes hängt von zwei Momenten ab. Einmal vom Wurzelstock, der fest im Erdreich verankert ist. Das allein ist jedoch zu wenig. Es braucht auch den sogenannten Terminaltrieb. Das ist jener Zweig, der sich in die Weite ausbreitet, sondern wie ein Fingerzeig in die Höhe ragt. Beides ist für das Wachstum wichtig, feste Verwurzelung und den Trieb in die Höhe. Nun kann es passieren, dass ein Rehlein des Waldes diesen Spitzenzweig abknappet. Daran kann ein Baum in seinem Wachstum empfindlich gestört werden oder gar sterben, wenn nicht ein Zweig, der sich schon in die Breite entwickelt hat, mit gewiss viel Mühe gleichsam von oben gezogen sich auch nach oben wendet, um den Terminalzweig zu ersetzen.   

Was vom Himmel kommt, möchte von der Erde wachsen!“

Liebe Schwestern und Brüder, diese himmlisch-irdische Zusammenspiel ist das Grundprinzip des Lebens und des Glaubens. Und es ist auch das Grundprinzip von Synodalität. Jedoch ist dieses wundersame Zusammenspiel leider Gottes in unserer Zeit aus den Fugen geraten. Der Wurzelstock Mensch ist zwar fest in der Erde verankert, daran ist nichts falsch, aber der Terminaltrieb – ich sage lieber die Terminalsehnsucht nach oben – wurde mit ganz großer Wahrscheinlichkeit vom Massenzeitgeist abgefressen. Und, ein Unglück kommt selten allein, es findet sich Weit und Breit kein in diese Welt auslegender Zweig, eine Hinaufkehr zum Himmel auf sich zu nehmen.

Charles Taylor hat in seinem Monumentalwerk „A saecular Age“ auf diesen Fehl aufmerksam gemacht. Denn in einer relativ kurzen Zeitepoche habe das christliche Abendland, die Transzendenzfähigkeit eingebüßt. Er spricht vom Menschen mit einem abgepufferten Selbst.

Hierin liegt die Glaubenschwäche unserer Zeit. Was die Sache zusätzlich erschwert: Schwächen werden uns aufgrund unserer Durchsicht in irdischen Dingen und unseres umfangreichen Könnens, was das Funktionieren betrifft, kaum bewusst. Selbst religiösen Menschen bemerken in ihrem Tatendrang die Schwäche sehr oft nicht. Erst ein Jürgen Habermas, der sich selbst als religiös unmusikalisch bezeichnet, macht aufmerksam; es brauche ein Bewusstsein von dem, was fehlt, denn „die verlorene Hoffnung auf resurectio habe eine spürbare Leere hinterlassen“.

Das Spüren dieser Leere wäre die ideale Sehnsuchtsgrund für das, von oben kommt und aus uns wachsen möchte.

Das allein zu sagen, wäre zu wenig; Gott sei Dank, es gibt einen Papst, der hoffen lässt. Ich komme zu unserer Plenarsitzung zurück. Papst Franziskus ist heuer fasst immer dabei, betend und zuhörend. Als wir über das vorhin erwähnte Thema besprachen, meldete sich plötzlich der Papst zu Wort. Sein ernstes Wort: „Ihr müsst beten!  Das Gebet ist das Wichtigste!“ Die frühe Kirche prägte die Formel: „lex orandi est lex credendi!

Gott sei Dank – fast noch wichtiger – gibt es das zu allen Zeiten verkündigte Wort Gottes. Wir haben es heute gehört. Der reiche Jüngling kommt zu Jesus und begrüßt ihn: „Guter Meister!“ Jesu Reaktion darauf, lässt staunen. „Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott!

Jesus, der eingeborene Sohn Gottes, wesensgleich mit dem Vater, ohne Sünde, nahm für sich das Gutsein nicht in Anspruch. Indirekt spricht er sich das Gutsein ohne den Vater ab: „Niemand ist gut außer der eine Gott!

Jesus ist auch ganz Mensch, aber am abgepufferten Selbst hatte er keinen Anteil.

Liebe Schwestern und Brüder, wenn wir nun das Opfer Jesu Christi feiern, erneuern wir die Sehnsucht nach dem allein guten Gott.

Amen!

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