Weihbischof Hofer feierte Gottesdienst zum „Welttag der Armen“

SALZBURG (kap/eds) / Zur mitmenschlichen Zuwendung wie auch zum Spenden für Menschen in Not hat der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer aufgerufen. Er stand am Sonntag, dem Welttag der Armen, im Salzburger Dom einem Festgottesdienst vor. Die Messe, die unter strengen Covid-Sicherheitsauflagen stattfand, wurde inklusiv gefeiert, eine Gebärdendolmetscherin übersetzte. Per Live-Stream konnten auch Menschen von Zuhause aus teilnehmen.
„Auch wenn wir coronabedingt Abstand halten müssen und in dieser Zeit der Pandemie dem Armen unsere Hand nicht ungeniert entgegenstrecken können wie wir es gerne möchten, so können wir dennoch aufeinander zugehen“, so Hofer. Denn: „Die Hand, die wir dem Armen entgegenstrecken sollen, kann auch ein gutes Wort, ein Lächeln, ein wohlwollender Blick, aber auch die Zeit sein, die wir dem anderen schenken, ebenso die materielle Hilfe oder die Bereitschaft, die Caritas finanziell zu unterstützen.“
Gemeinsam mit Weihbischof Hofer rief auch der Salzburger Caritas-Direktor Johannes Dines zu Solidarität und Zusammenhalt auf und bat um Lebensmittel- und Geldspenden für Menschen in Not. Denn: „Not kann jede und jeden treffen – das ist uns allen durch die Coronakrise noch mehr bewusst geworden.“ Die Caritas und die Kirche ließen diese Menschen nicht alleine, so Dines. Sein Appell: „Halten wir zusammen“.
Im Mittelpunkt an diesem „Sonntag der Armen“ standen neben der Caritas auch andere Sozialinitiativen, die in Salzburg in den vergangenen Jahren entstanden sind wie der Vinzi-Bus, der Vinzi-Tisch oder das pfarrcaritative Projekt „ArMut teilen“.
„Wer kann, der gibt – wer Not leidet, bekommt!“
Die Initiative „ArMut teilen“ hat seit ihrer Gründung 2005 mehr als 900.000 Euro für Menschen in Not aufbringen können, wie die Diözese Salzburg am Montag mitteilte. Seit 2005 kommen rund um den „Elisabethsonntag“ bzw. „Welttag der Armen“ Menschen in Notlagen in die Salzburger Stadtpfarren, wo ihnen rasch und unbürokratisch geholfen wird. Die Initiative hilft Menschen mit festem Wohnsitz in der Stadt Salzburg, die sich in einer finanziellen Notlage befinden. „ArMut teilen“ finanziert sich durch Spendengelder, die zu 100 Prozent weiter gegeben werden. Allfälliger Verwaltungsaufwand wird durch die Erzdiözese Salzburg finanziert. Der Großteil der Tätigkeiten erfolgt ehrenamtlich.
Hilfe sei gegenwärtig notwendiger denn je, so Thomas Neureiter, Leiter von „ArMut teilen“. Viele Menschen hätten ihre Reserven aufgebraucht. Die Coronakrise habe eine Steigerung bei den Anfragen um 40 bis 50 Prozent mit sich gebracht. „Innerhalb einer Woche meldeten sich zum Beispiel zehn Leute, weil ihnen der Strom abgeschaltet wurde. Das hatten wir früher nicht“, so Neureiter.
Sechs Salzburger Stadtpfarren sind an „ArMut teilen“ beteiligt: Liefering, St. Martin, Mülln, Morzg, Parsch und Itzling. Das Motto der Initiative lautet: Motto: „Wer kann, der gibt – wer Not leidet, bekommt!“