Uni Salzburg stellt Professur für „Religious Studies“ auf Dauer

SALZBURG (eds/kap-20.9.2018) / Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Salzburg baut ihren Schwerpunkt "Theologie Interkulturell und Studium der Religionen" weiter aus und wird dazu um eine reguläre Professur für „Religious Studies“ reicher. Das teilte der Dekan der Fakultät, Prof. Alois Halbmayr, bei einer Feier zur Eröffnung des neuen Studienjahres am Dienstag in Salzburg mit. Geplant sei die Besetzung der Professur mit dem Studienjahr 2019/20. Auch der bisherige Lehrgang „Master of Arts in Syriac Theology“ konnte erfolgreich verlängert werden und wird im aktuellen Studienjahr angeboten.
Schon bislang konnte man „Religious Studies“ in Salzburg als viersemestrigen Masterstudiengang oder als Doktoratsstudium (Dr. phil.) belegen. Die bisherige Professur, die zunächst Prof. Anne Koch innehatte und derzeit vom Münchener Gastprofessor Martin Rötting bekleidet wird, war jedoch Drittmittel-finanziert. Diese Finanzierung läuft im kommenden Jahr aus, woraufhin man sich mit dem Rektorat auf die Einrichtung einer regulären Professur verständigen konnte, so Halbmayr.
Indem die „Religious Studies“ künftig auf Dauer gestellt würden, würde zugleich der fakultäre Schwerpunkt insbesondere im Bereich des Studiums der Religionen gestärkt, führte Halbmayr weiter aus. „Es wurde zusehends deutlich, dass der Fakultätsschwerpunkt ohne Stärkung der religionswissenschaftlichen Kompetenz dauerhaft nicht zu profilieren ist. Es gibt also auch genuin wissenschaftstheoretische Gründe, die Religionswissenschaft zu stärken“.
Werbung um Studierende immer wichtiger
Zugleich hoffe man aber auch, mit den „Religious Studies“ das Interesse der Studierenden zu wecken - dies werde schließlich gerade angesichts der Studienplatzfinanzierung immer wichtiger, insofern die Zahl der Absolventen und Studierenden künftig „noch stärker budgetrelevant wird als bisher“. Entsprechend könnten sich auch die bisher „exzellenten Betreuungsrelationen“ bei einem Theologie-Studium in Salzburg verändern. Halbmayr: „Wir müssen jedenfalls gute Argumente dafür finden, warum bei uns im Vergleich zu vielen anderen Fächern weitere Kriterien und Aspekte in Betracht zu ziehen sind, gleichzeitig können wir uns aber nicht allen Veränderungen entziehen“.
Sorgen bereitet dem Dekan indes ein insgesamt schwindender Rückhalt der Theologie innerhalb der kirchlichen Strukturen: Auch wenn sich Erzbischof Franz Lackner und die Salzburger Äbte als „verlässliche Unterstützer und Förderer der Fakultät“ zeigten, so habe er doch den Eindruck, dass nicht zuletzt aus den Reihen der Bischofskonferenz „das Bekenntnis zu den staatlichen theologischen Fakultäten nicht mehr so selbstverständlich ist, wie wir uns das wünschen“ - und etwa manch einer die Zukunft der Priesterausbildung eher an kirchlichen Hochschulen denn an staatlichen Fakultäten sehe.
Im Rahmen der Eröffnungsfeier zum neuen Studienjahr stellte Dekan Halbmayr außerdem zwei Gastprofessoren vor, die in diesem Semester an der Fakultät lehren werden: Zum einen der Münchener Prof. Martin Rötting, der den Lehrstuhl für „Religious Studies“ übernehmen wird. Er sprach bei der Eröffnungsfeier zum Thema „Zum Verhältnis von Religionswissenschaften, Theologie und Dialog der Religionen“; weiters der Schweizer Pastoraltheologe Prof. Manfred Belok, der zum Thema „Herausforderungen der Pastoraltheologie heute“ sprach.
Fakultät gedenkt ihrer Schließung vor 80 Jahren
Schließlich teilte Halbmayr mit, dass die Fakultät für Ende November ein Symposion zum 80. Jahrestag der Schließung der Fakultät durch die Nazis im Jahr 1938 plant. Für die Fakultät, die erst 1945 wieder errichtet wurde, sowie für die Universität Salzburg insgesamt sei dies ein einschneidendes Erlebnis gewesen. Das Symposion, zu dem in Kürze weitere Details bekanntgegeben werden, werde daher nicht nur den historischen Forschungsstand darlegen, sondern auch danach fragen, „welche Lehren und Konsequenzen sich für heute daraus ziehen lassen“, so Halbmayr. (Infos: <link https: www.uni-salzburg.at theologie _blank>www.uni-salzburg.at/theologie)
<link file:108868 _blank>Ansprache von Ao.Univ.-Prof. Dr. Alois Halbmayr, Dekan