Ungebrochener Pilgerstrom nach Santiago de Compostela

SALZBURG/SANTIAGO DE COMPOSTELA (eds/Wintersteller - 12.1.2016) / Der Jakobsweg zum Grab des heiligen Apostels Jakobus in Santiago de Compostela erlebt einen ungebrochenen Boom. Im Jahr 2015 bekamen 262.385 Pilgerinnen und Pilger, das sind 10,5% mehr gegenüber dem Vorjahr, im Pilgerbüro die begehrte "Compostela"-Urkunde. Für deren Erhalt müssen die Ankömmlinge mit Stempelfolgen im persönlichen Pilgerausweis belegen, mindestens die letzten 100 Kilometer bis zur Apostelstadt zu Fuß oder zu Pferd zurückgelegt zu haben.
Wurden zu Beginn der 1980er Jahren nur 209 Pilger registriert, so stieg die Bereitschaft zum Pilgern kontinuierlich: von 192.488 (2012) über 215.880 (2013) und 237.886 (2014) auf nunmehr 262.355. Der bisherige Pilgerrekord war im "Heiligen Jakobusjahr" 2010 mit 272.412 registrierten Pilgern. Noch in den 1980er Jahren lagen die Pilgerzahlen zwischen 209 (1980) und 5.760 (1989).
Der stärkeren Nachfrage haben längst zahlreiche Neueröffnungen von Pilgerherbergen entsprochen; sie werden privat, kirchlich oder von der öffentlichen Hand unterhalten. Bei den teureren Privatherbergen lässt sich der Trend zu einer stärkeren Ausrichtung auf Komfort beobachten: ob bequemere Matratzen, drahtloser Internetempfang oder vereinzelt Betten mit einem höheren Maß an Privatsphäre.
Die beliebteste Strecke 2015 war der "Französische Weg", der von den Pyrenäen über Pamplona, Burgos, Leon und Ponferrada nach Santiago führt. Zunehmend stärker frequentiert werden der "Portugiesische Weg" von Portugal und der "Nordweg" von der nordspanischen Atlantikküste her.
Etwa 90 Prozent der Pilger treffen zu Fuß ein, knapp zehn Prozent mit dem Rad. Verschwindend geringe Teile entfallen auf Reiter und Rollstuhlfahrer, deren Zahlen beide in diesem Jahr rückläufig waren. Frauen und Männer hielten sich die Waage.
"Heiliges Jahr" sorgt für neuerlichen Schub
Erfreulich für Jakobspilger ist das von Papst Franziskus ausgerufene "Heilige Jahr" 2016 als "Jubiläum der Barmherzigkeit". Es bedeutet, dass die Heilige Pforte der Kathedrale von Santiago offensteht, was sonst nur in "Heiligen Jakobusjahren" - das nächste Mal wieder 2021 - der Fall ist.
Österreichs Jakobswege sind ebenfalls Gewinner des Pilgerbooms
Etwa 5.000 Jakobspilgerinnen und –pilger waren zuletzt auf den österreichischen Hauptrouten unterwegs. Der Großteil der Jakobspilger gehen in 1-2 Wochen-Etappen und nützen dazu auch verlängerte Wochenenden. Erfreulich die internationale Herkunft der Österreich-Pilger. In Österreich wurde 2003 mit der Beschilderung und Neu-Bewerbung des Jakobsweges durch Tourismus&Kirche begonnen und im Vorjahr mit „10 Jahre Eröffnung in Tirol und Salzburg“ gefeiert. Der Hauptweg ist von Budapest über Wien – Salzburg – Innsbruck – Feldkirch bis Santiago durchgehend markiert. Hilfreiche Informationen zur Routenplanung gibt unter <link http: www.camino-europe.eu _blank external-link-new-window external link in new>www.camino-europe.eu.